EKD-Synode fordert koordinierte europäische Friedenspolitik

Unabhängigkeit ziviler Krisenprävention sicherstellen

Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat sich dafür ausgesprochen, im Rahmen der Europäischen Union die Unabhängigkeit ziviler Mittel zur Krisenvermeidung von militärischen Mitteln sicherzustellen. „Aufgrund der Vielschichtigkeit heutiger Konflikte müssen alle Politikbereiche der Europäischen Union unter dem Aspekt überprüft werden, welche Bedeutung sie für ein integriertes Konzept der Krisenprävention und –bewältigung haben.“ In einem am Mittwoch, den 8. November, in Würzburg angenommenen Beschluss zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 fordert die Synode die Europäische Kommission auf, ein effektives Instrument aufzubauen, das die zivilen Krisenpräventionsmittel koordiniert. Sie bittet die derzeitige finnische und die kommende deutsche EU-Ratspräsidentschaft, eine EU-Initiative zur Abrüstung voranzutreiben und unter anderem eine Initiative zum „vollständigen und internationalen Verbot von Streubomben“ zu starten.

In dem Beschluss bekräftigt die Synode ihr Engagement für die Gestaltung eines „gerechten, friedlichen und solidarischen Europas“. Dazu werde sie auch weiterhin „in ihrer theologischen Arbeit wie in ihrem konkreten Engagement“, unter anderem durch ihre Friedensdienste, nach Kräften beitragen. Die 120 Delegierten begrüßten die Bemühungen der EU, die gemeinschaftliche Außenpolitik auf eine neue Grundlage zu stellen, „darunter erstmals eine Peace Building Partnership zwischen der Kommission und zivilgesellschaftlichen Akteuren der Friedensarbeit.“ Die EU habe bisher noch nicht alle Möglichkeiten der zivilen Krisenvorsorge und –bearbeitung ausgeschöpft.

Die Synode bittet die Menschen in Gemeinden und Netzwerken, sich am Prozess der Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung (EÖV3) zu beteiligen. Vom 5. bis 9. September 2007 werden auf Einladung der Konferenz Europäischer Kirchen und des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen Delegierte aus ganz Europa im rumänischen Hermannstadt/Sibiu zusammenkommen, „um ihre gemeinsamen Beiträge zur Zukunft Europas zu bündeln und sichtbar zu machen.“ Gottesdienste und Projekte vor Ort sollen nach dem Wunsch der EKD-Synode diese Versammlung in ökumenischer Gemeinschaft begleiten und unterstützen.


Würzburg, 09. November 2006

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi

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