Heinrich Bedford-Strohm als Ratsvorsitzender eingeführt

7. Tagung der 11. Synode der EKD endete mit feierlichem Gottesdienst

Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Unteren Frauenkirche ist am Mittwoch die Tagung des evangelischen Kirchenparlaments in Dresden zu Ende gegangen. In dem Abendmahlsgottesdienst wurde der am Dienstag gewählte Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, in sein Amt eingeführt. Die Predigt hielt sein Amtsvorgänger Nikolaus Schneider, der am Sonntag aus seinem Amt ausgeschieden war. In seiner Predigt ging Schneider auch auf das Schwerpunktthema der Synodentagung „Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Welt ein“. Das Evangelium reagiere nicht allergisch auf Bits and Bytes, sondern entfalte seine Kraft auch in der Cloud ganz souverän, sagte Schneider. „Die Wertschätzung von Vergangenheit und Zukunft darf uns nicht zu einer Geringschätzung der Gegenwart führen. Weder dem christlichen Glauben noch unserer Kirche kann es darum gehen, mit musealem Kult und abgehobenen Zukunftsträumen aus der gegenwärtigen Realität zu flüchten.“

Die 126 Delegierten aus den 20 Gliedkirchen der EKD hatten am letzten Tag der Synodentagung eine öffentliche Erklärung zum Schwerpunktthema verabschiedet. Darin bekräftigte die Synode, die evangelische Kirche werde sich künftig verstärkt in die medienethischen Debatten um die Gestaltung der digitalen Gesellschaft einbringen. Dabei gehe es unter anderem um die Respektierung der Privatheit als Ausdruck der Würde jedes einzelnen Menschen, erklärte die EKD-Synode. Eine christliche „Ethik des Digitalen“ habe das Wohl des Menschen und eine freie und gerechte Gesellschaft zum Maßstab, heißt es in dem Papier.

Neben dem Schwerpunktthema und der Wahl des neuen Ratsvorsitzenden wurden auf der Synode das Reformationsjubiläum 2017 behandelt sowie der Haushalt 2015 und verschiedene Kirchengesetze und Regelungen zur innerevangelischen Struktur beschlossen.

Die Präses der Synode, Dr Irmgard Schwaetzer, unterstrich: „Die Kundgebung zum Schwerpunktthema ermutigt die Kirche, neue Wege in der Verkündigung des Evangeliums zu gehen. Ich bin sicher: Die Frohe Botschaft wird auch im 21. Jahrhundert gelesen, gehört und gelebt werden“.

Heinrich Bedford-Strohm dankte der Präses für Ihre Arbeit als Vorsitzende des Präsidiums der Synode. Sie habe das Amt in einer bewegten und herausfordernden Zeit übernommen. „In atemberaubender Schnelligkeit und Souveränität haben Sie die komplexen Strukturen durchschaut, neue Strukturen geschaffen und die Verhandlungen in der Synode und zwischen den Synoden mit einer Ruhe und Klarheit geführt, die sehr beeindruckt. Es tut dieser Synode gut, Sie an ihrer Spitze zu wissen“, so der Ratsvorsitzende.

Mit der Tagung in Dresden endete die letzte Tagung der 11. Synode. Im Mai 2015 wird sich die 12. Synode der EKD mit einer Sitzung in Würzburg konstituieren.

Dresden, den 12. November 2014

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt

Über die Synode der EKD: Zusammen mit dem Rat und der Kirchenkonferenz gehört die Synode zu den drei Leitungsgremien der EKD. Sie besteht aus 126 Mitgliedern, davon mehr als die Hälfte Nicht-Theologen. 106 Synodale wurden durch die Synoden der Gliedkirchen gewählt, 20 Mitglieder beruft der Rat unter besonderer Berücksichtigung von Persönlichkeiten, die für das Leben der Gesamtkirche und die Arbeit der kirchlichen Werke Bedeutung haben. Die Synode wird jeweils für die Dauer von sechs Jahren gebildet, die aktuelle Legislaturperiode läuft von 2009 bis 2015. An ihrer Spitze steht ein siebenköpfiges Präsidium. Die Synode der EKD kommt an wechselnden Orten in der Regel einmal im Jahr zu einer mehrtägigen Tagung zusammen. Die Plenarsitzungen sind öffentlich.

Seit der konstituierenden Tagung der 11. Synode im Frühjahr 2009 werden die Tagungen als verbundene Tagungen der Synode der EKD, der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) durchgeführt. Die VELKD-Generalsynode tagte vom 6. bis 8. November, die Vollkonferenz der UEK fand am 7./8. November 2014 statt.