Kirchliche Arbeit zielorientiert steuern

EKD-Synode berät über den Haushaltsplan für 2011

Der Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, Klaus Winterhoff, hat heute vor der 3. Tagung der 11. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) den Haushaltsplan für das Jahr 2011 eingebracht. Das Gesamtvolumen des Haushalts der EKD für das Jahr 2011 werde sich auf rund 187 Millionen Euro belaufen und maßgeblich durch Umlagen der Gliedkirchen der EKD finanziert. „Auch 2011 werden Schwerpunktsetzungen und Aktivitäten von besonderer gesamtkirchlicher Bedeutung finanziert“, erläuterte Winterhoff, der auch Mitglied des Rates der EKD ist. Dazu gehöre als Markstein die entwicklungspolitische Arbeit mit 47,7 Millionen Euro. Dieser Betrag stehe dem Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) für die vielfältigen Projekte zur Armutsbekämpfung auf der Welt zur Verfügung. Für den Bereich Ökumene und Auslandsarbeit werden insgesamt 63 Millionen Euro ausgegeben. Auf 14,5 Millionen Euro belaufen sich die Ausgaben für die Öffentlichkeitsarbeit und die publizistische Tätigkeit der EKD. Eine Arbeit, die angesichts sinkender Kirchenmitgliederzahlen dringend notwendig sei.

Um die herausragende Wichtigkeit der kirchlichen Finanzplanung herauszustellen, präsentierte Winterhoff  der Synode ein fast 100 Jahre alten Zitat aus der Geschichte der deutschen Kirchenfinanzen: „Es genügt nicht, dass die kirchliche Bureaukratie das einschlägige Material kennt. Es ist unbedingt erforderlich, dass auch die Organe der kirchlichen Selbstverwaltung, nicht am wenigsten die Presbyterien, das ganze kirchliche Finanzwesen gründlich beherrschen, um die Tragweite bisheriger und zukünftiger Finanzgesetze vollständig übersehen zu können. Die damit verbundene Mühe ist nicht gering zu achten, sie hilft an ihrem Teile mit zum Bau des Reiches Gottes und zur Stärkung der evangelischen Kirche.“ Mit dieser zur Sorgfalt und Weitsicht in allen Finanzdingen mahnenden Feststellung, so Winterhoff, ende ein „Gutachten der Kommission der in Duisburg vertretenen rheinisch-westfälischen Großstadtgemeinden zur Prüfung der landeskirchlichen Besteuerung“ aus dem Jahre 1916.

Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses der Synode der EKD, Professor Friedrich Vogelbusch, unterstrich bei seinen Ausführungen zum Haushaltsplanentwurf 2011 die Prinzipien „Transparenz und Partizipation“. Sie hätten bei der Erstellung des Haushaltsplanes Pate gestanden. Die EKD, so Vogelbusch, habe dabei auch die Zukunft über den Haushalt 2011 hinaus fest im Blick. Er betonte: „Gerade in Zeiten, in denen die Finanzressourcen anhaltend zurückgehen werden, ist es erforderlich, in der kirchlichen Arbeit auf eine bestmögliche Ausnutzung der verfügbaren Ressourcen zu achten und den politisch verantwortlichen Entscheidungsträgern die Möglichkeit zu geben, die kirchliche Arbeit zielorientiert steuern zu können – und nicht nach dem so genannten „Rasenmäherprinzip“. Deshalb, so Vogelbusch weiter, sei ein „Instrumentenkoffer für die Steuerung der kirchlichen Arbeit notwendig“. Mit einem neuen kirchlichen Rechnungswesen und einer neuen Steuerungsphilosophie solle in der EKD ab 2013 gearbeitet werden.

Hannover, 08. November 2010

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick