Huber würdigt scheidenden Landesbischof

Ratsvorsitzender hofft auf eigenständige Stimme Württembergs

Den Dank für die „Vollmacht des Wortes“, das der scheidende württembergische Landesbischof Gerhard Maier gesprochen habe, und die Bitte, dass dem neuen Bischof Württembergs, Frank O. July, diese Vollmacht geschenkt werde, sprach der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, aus. Im Gottesdienst zur Einsetzung des neuen württembergischen Bischofs am Samstag, 23. Juli, in der Stuttgarter Stiftskirche sagte er: „Die Vollmacht zum Reden ist ein Geschenk. Wir müssen nicht stumm sein, denn uns ist das Evangelium anvertraut; und wir dürfen nicht stumm sein, denn wir haben das Evangelium von Jesus weiterzusagen: das motiviert jeden Dienst in der evangelischen Kirche, auch und zuallererst den bischöflichen Dienst.“

Mit dem Anspruch, dem Glauben Sprache zu geben, sei Gerhard Maier vor vier Jahren angetreten. Dieser Anspruch bleibe auch für den Nachfolger bestehen, erinnerte Huber an das Motto der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. „Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit.“

Beim anschließenden Festakt in der Stuttgarter Liederhalle erinnerte der Ratsvorsitzende der EKD an die württembergischen Bischöfe, die in ihrer je eigenen Weise die württembergische Stimme unter den evangelischen Kirchen erhoben hätten. Die Stimme des aus dem Amt scheidenden Landesbischofs sei geprägt gewesen vom „ständigen Umgang mit der Schrift“, wie es schon der württembergische Theologe Johann Albrecht Bengel im „Stuttgarter Gewühle“ und in der Auseinandersetzung mit „weltlichen“ Dingen gefordert habe. Im Gespräch mit  den Vertretern gesellschaftlicher Gruppen habe Gerhard Maier auf die Kraft des Wortes Gottes vertraut. Gerhard Maier habe der Landeskirche einen eigenständigen Platz gesichert, durch ihn geprägt in der besonderen Glaubenserfahrung eines Menschen, der im württembergischen Pietismus verwurzelt sei und dort die Liebe zur Heiligen Schrift gelernt habe.

Dem neuen Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg wünschte der Ratsvorsitzende der EKD, dass er mit seinen biographischen Erfahrungen und seiner persönlichen Prägung wie seine Vorgänger eine eigenständige Stimme Württembergs erheben werde. Diese Stimme sei in der Gemeinschaft der 23 Landeskirchen willkommen, um an der gemeinsamen Aufgabe für Kirche und Gesellschaft mitzuwirken.

Hannover/Stuttgart, 23. Juli 2005
Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Grußwort im Gottesdienst
Grußwort beim Festakt