Nothilfe im Ausland

Konferenz der Europäischen Auslandspfarrerinnen und -pfarrer in Löwenstein

Die steigende Mobilität deutschsprachiger Menschen in ganz Europa und die zunehmende Zahl deutscher Senioren, die in die Länder Südeuropas übersiedeln, stellen deutschsprachige evangelische Gemeinden im europäischen Ausland auch vor neue Herausforderungen für die diakonische Tätigkeit. Sind sie Ergänzung oder Konkurrenz zum Kernauftrag der Verkündigung und Seelsorge? Unter anderem mit dieser Frage beschäftigte sich die Europäische Auslandspfarrkonferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vom 25. Juli bis 1. August in der Tagungsstätte Löwenstein bei Heilbronn. Die Leiterin Antje Heider-Rottwilm, die der Europa-Abteilung des EKD-Kirchenamtes vorsteht, begrüßte 51 von der EKD ins europäische Ausland entsandte Pfarrerinnen und Pfarrer und ihre Familien. Sie kamen zusammen, um Erfahrungen aus der Gemeindearbeit - insbesondere in der Diakonie - in Krasnojarsk, in Oslo, in Athen, auf Mallorca und an vielen anderen Orten Europas auszuwerten.

Über die Bedeutung und europäische Vernetzung der Diakonie in Geschichte und Gegenwart referierte der Präsident des Diakonischen Werkes der EKD, Pfarrer Jürgen Gohde. Vortragender Legationsrat Wolfgang Drautz, Auswärtiges Amt, berichtete aus seinem Zuständigkeitsbereich "Nothilfe für Deutsche im Ausland". Der Leiter des Europa-Institutes der Diakonie Neuendettelsau, Walter Gebhardt, stellte Konzepte und Interessen großer diakonischer Einrichtungen im Ausland zum Beispiel mit Kooperationspartnern in Rumänien, Polen oder Spanien dar. Die Konferenz hat gemeinsam Ziele für die diakonische Arbeit von Pfarrerinnen und Pfarrern in deutschsprachiger Gemeinden im Ausland formuliert. Zu diesen Zielen zählen unter anderem die Vermittlung von Hilfe in Notsituationen und das Handeln in ökumenischer Verbundenheit.

Die zweijährig stattfindende Zusammenkunft der deutschsprachigen Seelsorgerinnen und Seelsorger im europäischen Ausland ist eine wichtige Kontakt- und Austauschmöglichkeit der Pfarrerschaft in dieser besonderen Aufgabe. Zugleich dient diese Konferenz der Begleitung und Qualifizierung für die Geistlichen. Pfarrer Klaus Fleckner, der im italienischen Ispra-Varese Dienst tut, beschreibt es so: "Mir ist es sehr wichtig, auf dieser Konferenz die Kollegen aus ganz Europa zu sprechen. Wer, wie ich fern von anderen Kollegen im Pfarramt ist, braucht neben der Fortbildung auch den persönlichen Austausch."

Im Eröffnungsgottesdienst legte EKD-Auslandsbischof Rolf Koppe Psalm 150 im Blick auf die Situation der deutschsprachigen Gemeinde im europäischen Ausland aus. Er ermutigte dazu, dem Auftrag Jesu Christi nachzukommen, die gute Botschaft vom Reiche Gottes in der Vielfalt der Situationen zwischen Teneriffa und Kiew weiterzusagen.

Hannover, 1. August 2005

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi

Weitere Informationen zu den deutschsprachigen Gemeinden im Ausland finden Sie unter www.ekd.de/ausland