VELKD-Informationen Nr. 150: „Pluralismus braucht nicht weniger Bekenntnis, sondern mehr!“

Bischof Hans-Jürgen Abromeit über den Wahrheitsbegriff und christlichen Glauben in der postmodernen Gesellschaft

Die Aussage, dass die Menschen im Zeitalter der „Postmoderne“ leben, dürfte heute weithin Zustimmung finden. Mehr noch – deren prägende Merkmale wie etwa die Vielfalt gleichberechtigt nebeneinander bestehender Perspektiven gelten als „Signatur“ westlicher Gesellschaften.

„Wie verhält sich nun der christliche Glaube zu einem solchen auf Pluralität angelegten Bild von der Wirklichkeit und der Gesellschaft?“, fragt in der aktuellen Ausgabe Nr. 150 der „VELKD-Informationen“ Dr. Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald), Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche. Gerade weil es unter den Bedingungen einer postmodernen Gesellschaft „kein Monopol auf Sinndeutung“ mehr gebe, gelte es aus christlicher Sicht die Herausforderungen und Chancen des „Verlustes der Zentralperspektive“ anzunehmen. So spricht sich Abromeit in seinem Beitrag dafür aus, die Frohe Botschaft in „kleine Erzählungen“ einzubetten. Dies sei eine zeitgemäße Form von Mission ohne Absolutheitsanspruch, im „Modus der Bitte“. Denn „eine plurale Gesellschaft“ sei darauf angelegt, „im Gespräch unterschiedlicher Überzeugungen das Miteinander zu gestalten“, ohne dabei die eigene Überzeugung zu verbergen oder Konflikte zu scheuen, so der Greifswalder Bischof. Im Gegenteil: „Pluralismus braucht nicht weniger Bekenntnis, sondern mehr!“.

Außerdem in dieser Ausgabe: Das „Luther-Zitat“, „denn dass einen Gott zu haben nicht heißen kann, ihn mit Fingern zu ergreifen, in einen Beutel zu stecken oder in eine Truhe einzuschließen, das erkennst du wohl…“, hat Kirchenrat Dr. Claas Cordemann (Hannover), Referent für theologische Grundsatzfragen im Amt der VELKD, ausgelegt.

Die Pressemitteilungen aus dem ersten Quartal 2016 sind ebenso enthalten wie eine Übersicht der zuletzt erschienenen VELKD-Publikationen. Hierzu gehört die neu gestaltete und umfangreich überarbeitete Broschüre „Gute Hoffnung – Jähes Ende“ (www.velkd.de/gute-hoffnung) . Die Handreichung erscheint bereits in der 11. Auflage und richtet sich an Eltern, die ihr Baby verloren haben, und alle, die sie unterstützen.

Hinweis: Die Nr. 150 der VELKD-Informationen (Januar bis März 2016) kann unter www.velkd.de/velkd-infos-150 heruntergeladen und der E-Mail-Anschrift texte-vi@velkd.de angefordert bzw. kostenfrei abonniert werden.

Hannover, 29. April 2016

Gundolf Holfert
stellv. Pressesprecher