„Orgel des Monats Mai 2016“ in Kirchhain

Zwei Manuale für die Romantik

Die 1921 von Arno Voigt erbaute Orgel im brandenburgischen Kirchhain ist nach einem ersten Sanierungsschritt bereits eingeschränkt spielbar. Für die vollständige Wiederherstellung des Instruments hofft die Gemeinde Zuschüsse zu bekommen, um in diesem Jahr das Pfeifenwerk des zweiten und dritten Manuals restaurieren zu können. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ihren Landeskirchen getragene Stiftung Orgelklang würdigt das Instrument als „Orgel des Monats Mai“ und stellt in diesem Jahr, nicht zuletzt dank einer großzügigen Projektspende, 20.000 Euro für die Instandsetzung zur Verfügung.

Die Stiftung Orgelklang fördert das Instrument in der Stadtkirche St. Marien bereits zum zweiten Mal. Schon im Januar 2012, als die Sanierung begann, stellte die Stiftung 11.000 Euro zur Verfügung. In diesem ersten großen Bauabschnitt wurde insbesondere die Technik des Instruments restauriert. Nachdem auch das Hauptwerk und damit etwa die Hälfte der Pfeifen wiederhergestellt waren, konnten Gottesdienste wieder musikalisch begleitet werden, und auch Konzerte waren in eingeschränktem Maß wieder möglich.

Die Orgel in Kirchhain war das 68. Werk des Orgelbauers Arno Voigt aus Bad Liebenwerda. Ursprünglich hatte sie eine hochromantische Disposition, im Zuge der Orgelbewegung erfolgten jedoch mehrere Umbauten, mit denen das Instrument an den barocken Zeitgeschmack angepasst werden sollte. Dieser Versuch misslang. Ziel der Restaurierung war daher von Beginn an auch, die Disposition von 1921 zu rekonstruieren. „Dabei ist besonders daran zu denken, dass in der Niederlausitz kein weiteres dreimanualiges Orgelwerk aus der hochromantischen Epoche erhalten ist“, heißt es in einem Gutachten des Orgelsachverständigen, der dem Instrument daher einen „einmaligen Wert“ zuerkennt.

Das Engagement für die Voigt-Orgel war von Anfang an auch in der Kirchengemeinde Kirchhain sehr ausgeprägt. Regelmäßig veranstalten die Gemeinde und der örtliche Förderkreis Benefizkonzerte und Orgelandachten. Besonders einträglich ist darüber hinaus die Aktion der Orgelpfeifenpatenschaften. Bernd Heinke, der Vorsitzende des Fördervereins, ist stolz auf diesen Erfolg: „Damit haben wir schon fast 29.000 Euro zusammenbekommen“. Heinke plant bereits über den Abschluss der Sanierungsarbeiten hinaus: „Was viele vergessen, ist, dass so ein Instrument auch gepflegt werden muss. Unser langfristiges Ziel ist, auch den ‚Unterhalt‘ für den schönen Klang unserer Orgel sicherzustellen“.

Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. Insgesamt fördert sie in diesem Jahr 19 Projekte in einem Gesamtumfang von 122.000 Euro. Seit 2010 hat sie 149 Förderzusagen über insgesamt rund 1,1 Millionen Euro gegeben. Die Mittel dafür werden aus Spenden sowie Erträgen des Stiftungskapitals bereitgestellt.

Hannover, 17. Mai 2016

Pressestelle der EKD