Sunday School Tansania – „Weil es uns bewegt!“

In dem Projekt Sunday School Tansania soll die Zusammenarbeit mit tansanischen Mitarbeiter*innen im Kindergottesdienst verstärkt und vereinfacht werden. Kindergottesdienstkonzepte werden in kurzen Lehrvideos vorgestellt um so von Ehrenamtlichen vor Ort erlernt und angeboten werden können.

Kinder vor einer Kiste mit bunter Straßenkreide

Hier ein kurzer Bericht aus der Arbeit vor Ort:

„Als bisher einzige Religions- und Gemeindepädagogin der ELKB arbeite ich in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT) in verschiedenen Diözesen und bin vom Landeskirchenamt der ELCT beauftragt.  
Ich wurde im Auftrag der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern von Mission eineWelt nach Tansania ausgesendet und arbeite dort seit 11 Jahren als Religions- und Gemeindepädagogin für verschiedene Kirchenkreise. In diesen Kirchenkreisen halte ich auf Dekanatsebene Seminare und Kurse.
In den Seminaren unterrichte ich vor allem Kindergottesdiensthelfer*innen und vereinzelt Evangelist*innen. Vor allem Kindergottesdiensthelfer*innen werden von unserem Team in den Kursen zu Lehrkräften für den Religionsunterricht an Grund- und weiterführenden Schulen, aber auch für den Konfirmandenunterricht ausgebildet. 
Das ist ein großes Aufgabenfeld, das mir selber sehr viel Freude bereitet und mich immer wieder in Bewegung setzt - zu den Menschen zu gehen und ihnen einen anderen Weg des Unterrichtens und des Umgangs mit Kindern und Jugendlichen (auf) zu zeigen. Die Tansanier nehmen diese Seminare und Kurse mit offenen Armen an und wünschen sich, stets weitergebildet zu werden. So sind die Seminare und Kurse immer sehr intensiv. Gleichzeitig reicht jedoch die Zeit oft für die Teilnehmenden nicht aus, um neben dem Inhaltlichen auch einen gemeinsamen Glaubens- und Lernweg zu gehen, mehr Praxiserfahrungen zu machen, um gefestigt und sicher in diesem Arbeitsfeld zu arbeiten. 
Da wir als Team nur wenige Kindergottesdiensthelfer*innen jährlich bisher ausbilden können, ist das YouTube-Projekt ein Weg, um weitaus mehr Menschen zu erreichen. Inzwischen haben viele Menschen hier ein Smartphone und dies kommt uns sehr zugute. Lerninhalte können über dieses Projekt entweder neu gelernt (Menschen, die nicht die Chance hatten zu den Seminaren und zu den Kursen zu kommen) oder als Wiederholung (Menschen, die für die Seminare und Kurse von ihren Pfarrer*innen ausgesucht worden sind) wahrgenommen werden.
Der Schwerpunkt in unseren Seminaren und Kursen liegt in der Praxis, in der Diskussion und in der Vertiefung des Erlernten, neben der reinen Theorievermittlung. So müssen auch die Kursteilnehmenden in den Schulen und in der Kirchengemeinde unterrichten, wenn sie durch den religions- und gemeindepädagogischen Kurs gehen. Unser Ziel ist es, gute Lehrkräfte für die christliche Bildungsarbeit zu gewinnen, die kompetenten Unterricht halten können.
Die christliche Bildungsarbeit in Tansania wird zu einem großen Teil von Ehrenamtlichen getragen, also meist von Kindergottesdiensthelfer*innen. Leider unterrichten wenige Pfarrer*innen und Evangelist*innen, weshalb es wichtig ist, möglichst viele Menschen weiter auszubilden. Dadurch können die Schüler*innen in den Schulen unterrichtet werden und die Pfarrer*innen werden für den Konfirmandenunterricht entlastet. 
Das Youtube-Projekt ist eine hervorragende Ergänzung dazu und wird gerade in der Coronazeit noch einmal einen ganz anderen Stellenwert bekommen. 
„Weil es uns bewegt“, gut ausgebildete Lehrkräfte für die Christliche Bildungsarbeit zu bekommen, sind wir unterwegs zu ihnen - mit dem Auto oder per YouTube über das Handy - kommen wir mit Sicherheit gut bei ihnen an.“ 
Ingrid Walz, Religionspädagogin in Tansania

Das Projekt wurde mit rund 5.500 Euro vom Digitalinnovationsfonds gefördert.

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