Kock übermittelt Aleviten Grüße zum Fastenmonat

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Manfred Kock, hat in einem Grußwort an die rund 500.000 in Deutschland lebenden Aleviten seine guten Wünsche zu ihrem Festmonat Muharrem übermittelt. Gerade in Zeiten von Spannungen und Misstrauen sei es wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben.

"Frieden und Gerechtigkeit sind Anliegen, die wir trotz großer Unterschiede zwischen unseren religiösen Traditionen mit Ihnen teilen", so Kock in seinem Schreiben. Die Fastentage der Aleviten dienten dazu, das Streben nach Frieden im persönlichen Leben aber auch im Umgang mit den Mitmenschen zu unterstreichen.

Im Monat Muharrem, der am 4. März beginnt, gedenken Aleviten an den Tod ihres Imams Hüseyin. Am letzten Tag der Festzeit, der dieses Jahr auf den 15. März fällt, wird die Verschonung seines Sohnes gefeiert. Diese Tradition habe ihre Wurzeln in der Überlieferung von der Errettung Noahs, schreibt Kock. "Es ist schön zu entdecken, dass es solche - für viele unvermutete - Ähnlichkeiten in unseren Traditionen gibt, die Anreize zu gemeinsamem Gespräch bieten."

Im Namen der Evangelischen Kirche in Deutschland wünscht Manfred Kock den alevitischen Familien und Gemeinden eine besinnliche Fastenzeit und ein frohes Fest.


Hannover, den 3. März 2003
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi


Hinweis: In Deutschland leben nach aktuellen Schätzungen zwischen 400.000 und 600.000 Aleviten. Die Aleviten sind schiitische Muslime, die sich jedoch nicht an die fünf Säulen des Islam (Glaubensbekenntnis, Pflichtgebet, Pflichtabgabe, Wallfahrt und Fasten) gebunden fühlen. Sie besuchen nicht die Moscheen, kennen keine Geschlechtertrennung und halten sich nicht an die strengen Bekleidungs- und Speisevorschriften.