Rentzing sieht Kirche im Austausch mit Muslimen stärker gefordert

Sächsischer Landesbischof will Dialog „auf Augenhöhe“ mit den Verbänden

Dresden/Leipzig (epd). Sachsens evangelischer Landesbischof Carsten Rentzing sieht die Kirche in der gesellschaftlichen Debatte über Themen wie den Islam vor neuen Aufgaben. Die Kirche müsse als Moderator verschiedener Standpunkte wahrnehmbar sein und den Menschen Ängste nehmen, sagte er der „Leipziger Volkszeitung“. Dagegen sei es nicht das „Ziel, Menschen zu stigmatisieren“, erklärte er mit Blick auf Islamkritiker und AfD-Wähler. Damit schlage man die Tür für mögliche Gespräche von vornherein zu.

Im Umgang mit dem Islam plädierte der Bischof „für einen Dialog auf Augenhöhe“. „Hier wird Kirche auch mehr als bisher gefordert sein“, sagte Rentzing. Die Kirche habe einen Gesprächs- und Friedensauftrag, zum Beispiel im Austausch mit muslimischen Verbänden.

Der Bischof betonte auch, dass „jede gute Predigt politisch ist, wenn sie lebensrelevant ist“. In tagespolitischen Fragen sei er allerdings zurückhaltend. Der Eindruck, „wir würden den moralischen Zeigefinger erheben“ dürfe nicht entstehen.  An Weihnachten hatte der Chefredakteur der Zeitung „Die Welt“, Ulf Poschardt, eine übermäßige Politisierung von Predigten beklagt und damit eine Debatte ausgelöst.