Kirchlicher Glaube fördert Weltoffenheit und Toleranz

Studie: Religiosität kann gegen Rechtsextremismus „immunisieren“

Hände mehrerer Personen sind rot angemalt und ergeben ein Herz

Eine Studie hat ergeben, dass kirchlicher Glaube zu einer „Immunisierung“ gegen Rechtsextremismus führen kann.

Leipzig (epd). Kirchlicher Glaube kann laut einer Untersuchung der Universitäten Leipzig und Bern im Osten Deutschlands zu einer „Immunisierung“ gegen Rechtsextremismus führen. Wie die Studienautoren mitteilten, sind Menschen, die in Ostdeutschland häufig den Gottesdienst besuchen und an kirchlichen Aktivitäten teilnehmen, deutlich seltener anfällig für rechtsextreme Einstellungen. Kirche könne im Gegenteil eher Weltoffenheit und Toleranz fördern, hieß es weiter.

Zugleich zeigt die Studie danach, dass Aberglaube im Osten wie im Westen Deutschlands mit rechtsextremen Einstellungen verbunden ist. „Der Glaube an Glücksbringer, Wahrsager, Horoskope und Wunderheiler geht häufig mit einer ethnozentrischen Sichtweise und rechtsextremen Einstellungen einher“, erklärte Alexander Yendell vom Kompetenz-Zentrum Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig. Für ihre Untersuchung haben die Wissenschaftler den Angaben zufolge Daten der repräsentativen Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) in Deutschland aus dem Jahr 2018 analysiert.