Themenjahr "Reformation und Toleranz" will Luther kritisch beleuchten

Das Kuratorium zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017 hat sich am Montag in Leipzig mit dem nächsten Themenjahr "Reformation und Toleranz" befasst. Wie der sächsische Landesbischof Jochen Bohl nach der Sitzung in Leipzig sagte, soll der Reformator Martin Luther (1483-1546) dabei im kommenden Jahr auch kritisch beleuchtet werden. "Wir haben der Reformation mit Blick auf Toleranz viel zu verdanken, aber wir müssen auch deutlich machen, an welchen Stellen wir ein Stück weitergekommen sind", sagte Bohl.

   Dem Kuratorium zur Vorbereitung auf das 500. Reformationsjubiläum gehören neben Bohl unter anderem die mitteldeutsche Bischöfin Ilse Junkermann, die Ministerpräsidenten der mitteldeutschen Bundesländer, Stanislaw Tillich (Sachsen), Reiner Haseloff (Sachsen-Anhalt) und Christine Lieberknecht (Thüringen) sowie Kulturstaatsminister Bernd Neumann (alle CDU) an. Das Themenjahr "Reformation und Toleranz" soll am 31. Oktober in Worms eröffnet werden.

   Im laufenden Themenjahr "Reformation und Musik" habe es zahlreiche positive Rückmeldungen gegeben, berichtete der sächsische Landesbischof Bohl. "Es hat eine enorme Beteiligung in der Breite gegeben", unterstrich er. Auch die Akzeptanz des Projekts Reformationsjubiläum insgesamt habe sich deutlich erhöht.

   Zur Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum 2017 steht im Rahmen einer Lutherdekade jedes Jahr ein anderes Thema im Mittelpunkt. Die Lutherdekade wurde im September 2008 in Wittenberg gestartet. 2017 erinnert die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) an den 500. Jahrestag des legendären Thesenanschlags Martin Luthers (1483-1546) an der Schlosskirche in Wittenberg.

Reformation und Toleranz

17. September 2012