Wittenberg: Inspirierender Ort auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017

EKD-Ratsvorsitzender führt Leiterin des Zentrums für Predigtkultur und geschäftsführenden Direktor der Evangelischen Wittenbergstiftung ein

Die Lutherstadt Wittenberg soll auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017 zu einem inspirierenden Ort für Menschen aus aller Welt werden. „Wittenberg ist nicht nur ein wichtiger Ort unserer Kirchengeschichte. Aus Wittenberg sollen – so unsere Hoffnung – wichtige theologische Impulse für das gegenwärtige Leben unserer Kirche kommen“, so der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, am Sonntag, 1. April, anlässlich der Einführung von Kathrin Oxen als Leiterin des Zentrums für Predigtkultur der EKD und Michael Wegner als geschäftsführendem Direktor der Evangelischen Wittenbergstiftung. Die Einrichtung der EKD-Geschäftsstelle „Luther 2017“ und die Beheimatung des Zentrums für evangelische Predigtkultur in der Lutherstadt Wittenberg seien ein konkreter Ausdruck dieser Hoffnung.

Im Fokus allen kirchlichen Handelns müsse stets das Evangelium stehen, betonte der Ratsvorsitzende in seiner Einführungsrede in der Schlosskirche zu Wittenberg. „Das Evangelium von Jesus Christus ist der einzigartige Himmelsschatz, der uns schon auf Erden befreit von lähmenden Ängsten, von unbarmherziger Selbstsucht und von dem krampfhaften Drang nach Selbstrechtfertigung durch eigene Leistung und berufliche Erfolge.“

Kern des kirchlichen Verkündigungsauftrages sei es, diesen Schatz des Evangeliums weiterzugeben und „andere anzustecken mit unserem Glauben“, so der Ratsvorsitzende. Das Zentrum für Predigtkultur könne dafür wichtige und innovative Anregungen geben: „Sprachformen, die auch Menschen erreichen, denen Gott, Glaube und Kirche fremd geworden sind, missionarische Impulse und volkskirchliche Weite, die Förderung der Jugend, wie es exemplarisch bereits durch den Jugendpredigtpreis geschieht und das Erschließen ganz neuer Formen der Verkündigung.“

Das Zentrum für evangelische Predigtkultur bringe auf ganz unterschiedlichen Ebenen Menschen zusammen, die sich für das Thema „Predigt“ begeistern können und intensiv daran arbeiten, so Kathrin Oxen im Vorfeld der Einführung. „Pastorinnen und Pastoren können nicht nur gut zuhören, sondern haben an jedem Sonntag auf der Kanzel auch etwas zu sagen. Dazu möchte ich ermutigen und Freiräume für die kreative Arbeit an der Predigt schaffen.“

Michael Wegner freut sich darauf, „Menschen für das besondere Flair der originären Wirkungsstätten Martin Luthers, Philipp Melanchthons und der vielen anderen an der Reformation Beteiligten sensibel zu machen.“ Einen Schwerpunkt seiner Arbeit sieht er in der Schaffung von beteiligungsoffenen Strukturen und Angeboten für einen gemeinsamen Weg zum Reformationsjubiläum 2017.

Pastorin Kathrin Oxen, wurde 1972 in Neustadt/Holstein geboren und studierte Evangelische Theologie in Wuppertal und Berlin. Von 2004 bis 2011 war sie Pastorin der ev.-reformierten Kirche in Mecklenburg mit Sitz in Bützow und absolvierte von 2008 bis 2010 die Meisterklasse Predigt des Ateliers Sprache e.V. in Braunschweig. Für ihre Predigten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Predigtpreis des Verlags für die deutsche Wirtschaft in der Kategorie Beste Predigt 2009. Kathrin Oxen ist verheiratet und Mutter von vier Kindern. Sie leitet seit dem 1. Februar 2012 das Zentrum für evangelische Predigtkultur. Ihr Vorgänger im Amt, Prof. Dr. Alexander Deeg, wurde 2011 an die Theologische Fakultät Leipzig berufen.

Oberkirchenrat Michael Wegner wurde 1961 in Gräfenhainichen geboren und studierte Evangelische Theologie an der Berliner Humboldt-Universität. 1990 wurde er ordiniert und arbeitete zehn Jahre als Pfarrer im thüringischen Trebra. Von 2000 bis 2011 war er als Superintendent im Kirchenkreis Egeln (EKM) tätig, der den Publikumspreis der EKD-Zukunftswerkstatt 2009 für das Projekt "Gemeindeagende" gewann. Michael Wegner ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er folgt Stephan Dorgerloh nach, der als Beauftragter der EKD die Geschäftsstelle in Wittenberg leitete und im Frühjahr 2011 Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt wurde.
Hannover, 1. April 2012

Pressestelle der EKD
Silke Römhild