Statements bei der Vorstellung der repräsentativen Studie „Männer in Bewegung. Zehn Jahre Männerentwicklung in Deutschland“ in Berlin

Wolfgang Huber / Ludwig Schick

 

Statement von Bischof Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD):

Nahezu zeitgleich mit der Veröffentlichung der Studie „Männer in Bewegung. 10 Jahre Männerentwicklung in Deutschland“ erinnert die Evangelische Kirche in Deutschland an zwei wichtige Synodaltagungen, nämlich an die Synoden von Bad Krozingen und Leipzig vor zwanzig Jahren. Das ist ein bemerkenswertes Zusammentreffen. Denn diese Synoden der EKD und des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR gaben damals entscheidende Impulse für eine neue Gemeinschaft von Frauen und Männern in der evangelischen Kirche. Die weit reichenden Beschlüsse der Synoden begründeten die kirchliche Selbstverpflichtung auf aktive Maßnahmen für eine Gleichstellung von Frauen.  Sich zu vergegenwärtigen, was von dieser Selbstverpflichtung verwirklicht ist und was noch nicht eingelöst wurde, ist genauso wichtig wie die Aufmerksamkeit dafür, wie sich die Situation von Männern in Kirche und Gesellschaft weiter entwickelt hat. Diesem Thema wendet sich die heute vorzustellende Studie zu.

Lebenslagen und Rollenbilder von Männern befinden sich im Wandel. Traditionelle Rollenmuster werden aufgebrochen. Die Vorstellung, dass Männern die Berufsrolle und Frauen die Familienrolle zukomme, taugt nicht mehr zur durchgängigen Orientierung. Mit der Gleichberechtigung der Geschlechter ist sie als genereller Maßstab unvereinbar – auch wenn in freier Vereinbarung eine solche Aufteilung der Aufgaben ebenso vorstellbar bleibt wie ein umgekehrtes Muster, nach welchem die familiären Aufgaben dem Mann und die beruflichen Aufgaben der Frau zugewiesen würden. Im Allgemeinen aber gilt heute in zunehmendem Maß: Männer sind als präsente Familienväter ebenso gefragt wie in ihrer Berufsrolle und müssen lernen, auch in diesem Bereich ihrer Verantwortung gerecht zu werden.

Im Unterschied zu den Veränderungsprozessen bei Frauen waren die Männer in aller Regel nicht die Initiatoren dieser Entwicklung. Sie schlossen sich eher – und dies oft zögernd – einer Entwicklung an, die ihnen als unabwendbar erschien. Die Frauenbewegung forderte ihre Partizipation im Berufsleben und im öffentlichen Leben aktiv ein. Das forderte die Männer dazu heraus, sich auf eine veränderte Situation einzustellen.

Inzwischen erkennen auch Männer, dass es nicht nur Verzicht bedeutet, Erwerbs- und Familienleben miteinander in Einklang zu bringen, als Väter für ihre Kinder präsent zu sein oder sich die Aufgaben fair mit ihren Partnerinnen zu teilen. Die aktive Teilhabe an der Erziehung der Kinder wird zunehmend als Zugewinn von Lebenssinn und persönlicher Erfüllung empfunden. Das Entstehen dieser neuen Vätergeneration hat sich in den Ergebnissen der ersten Männerstudie vor zehn Jahren bereits angedeutet. Nun sind ihre Konturen deutlicher zu erkennen.

Die evangelische Kirche begrüßt diese Entwicklung und unterstützt sie mit vielfältigen Angeboten kirchlicher Arbeit, die die Männer auch in ihrer Rolle als Väter im Blick haben.

Dabei ist durchaus bewusst, dass die Verbindung von Elternrolle und Beruf auch Männer in eine Spannungssituation hineinstellt. Das Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für viele Väter zu einer  Kernfrage geworden. Sie spielt möglicherweise auch dann eine nicht zu unterschätzende Rolle, wenn junge Männer sich gegen Kinder entscheiden.

Rainer Volz und Paul Zulehner, die Autoren dieser von der Männerarbeit der evangelischen und der katholischen Kirche in Auftrag gegebenen Studie, stellen fest, dass sich die männlichen Rollenbilder in den vergangenen zehn Jahren zum Partnerschaftlichen hin verändert haben. Hartnäckige Stereotypen, die Frauen an Haus und Herd binden oder die Berufstätigkeit von Frauen als schädlich für die Kinder erachten, sind gefallen; sie spielen im Denken und Handeln selbst der traditionell orientierten Männer keine dominierende Rolle mehr. Mit der Studie kann festgestellt werden, dass Männer mit Vorstellungen von einer partnerschaftlich geführten Beziehung der Institution Ehe eine große Zukunftschance einräumen. Das stellt auch die Kirchen vor die Aufgabe, ein modernes, weil gerechtes und gegenseitige Entfaltung ermöglichendes Verständnis von Ehe und Partnerschaft zu fördern. Dazu gehört auch die überfällige Aufgabe, die guten Gründe zur Sprache zu bringen, die im christlichen Glauben selbst für ein solches Verständnis von Partnerschaft und Ehe sprechen. Zu ihnen gehört, dass die Ebenbürtigkeit von Mann und Frau im Gedanken der Gottebenbildlichkeit angelegt ist; zu ihnen gehört auch, dass das Gebot der Nächstenliebe auf Wechselseitigkeit ausgerichtet ist.

Einen Befund will ich in diesem Zusammenhang eigens hervorheben: Ein erheblicher Teil der jungen Männer unter 19 Jahren entwickelt weitaus traditionellere Lebensentwürfe als die gleichaltrigen Frauen. Diese Ungleichzeitigkeit stellt unsere kirchlichen Bildungseinrichtungen insbesondere im Bereich der Jugend-, Männer,- Frauen- und Familienarbeit vor wichtige Aufgaben. Partnerschaft ist eine Lebensaufgabe, die neben Lust und Leidenschaft auch Kommunikationsarbeit, Toleranz und gegenseitige Wertschätzung, insbesondere aber auch die kontinuierliche Verständigung über einen gemeinsamen Lebensentwurf erfordert. Hilfe in diesen Bereichen erwarten viele Befragte gerade von den Kirchen. Wir müssen deshalb diese Aufgabe annehmen und zur Entwicklung der Geschlechterrollen und zum Ausgleich der Spannungen zwischen weiblichen und männlichen Lebensentwürfen beitragen.

Der Studie ist zu entnehmen, dass im Vergleich zur wachsenden Bereitschaft vieler Männer, Erziehungs- und Betreuungsaufgaben für Kinder zu übernehmen, ihre Bereitschaft zur Pflege alter und kranker Angehöriger eher zurückhaltend ist. Eine öffentliche Diskussion über den Wandel der Männerrolle im Bereich der Pflege muss erst noch in Gang kommen.

Eine der bedrückenden Erkenntnisse der Studie besteht darin, dass Männer, vor allem jüngere Männer, sogar häufiger Opfer von Gewalt sind als Frauen – allerdings in der Regel von Männergewalt. Auch stimmt es sehr nachdenklich, wenn die Studie zu Tage fördert, dass Männer wie Frauen, die ihre Kindheit als glücklich empfunden haben, im Erwachsenenalter erheblich seltener von erlittenen wie ausgeübten Gewalterfahrungen betroffen sind. Je aktiver, präsenter und liebevoller die Jungen ihre Beziehung zum Vater erlebt haben, desto positiver fällt die Gewaltprognose für ihr späteres Leben aus. Das sind Erkenntnisse, die einer genauen Betrachtung unter pädagogischem Gesichtspunkt wert sind.

Ich möchte schließlich eine weitere Einsicht besonders hervorheben: Es entwickelt sich eine neue Dialogbereitschaft von Männern im Blick auf Fragen von Glauben, Religion und Kirche. Die Relevanz von Religion für das Leben von Männern hat im Vergleich zu der Männerstudie von 1998 erheblich zugenommen und sich den bei Frauen ermittelten Werten angeglichen. Die These, Männer seien grundsätzlich weniger spirituell als Frauen, lässt sich also nicht mehr aufrechterhalten.

Auch die Kirchen haben bei Männern an Ansehen gewonnen. Der Gesprächsfaden zwischen Kirche und Männern ist nicht abgerissen. Zu einem Dialog kommt es aber erst, wenn die neue religiöse und kirchliche Offenheit der Männer auf eine entsprechende Offenheit der Kirchen für die Lebenssituation und die Bedürfnisse von Männern trifft. Somit enthalten die Ergebnisse der Studie eine deutliche Aufforderung dazu, in allen kirchlichen Vollzügen die Situation von Männern intensiv wahrzunehmen. Die organisierte Männerarbeit ist dafür ein unentbehrlicher Partner.

Eine gegenläufige Einsicht besteht freilich darin, dass die Zahl der Männer, die keine religiöse Erziehung erfahren haben, zwischen 1998 und 2008 deutlich angestiegen ist. Auch in diesem Bereich kann man sich nicht länger darauf berufen, dass Frauen allein Trägerinnen von Erziehungsprozessen – in diesem Fall von religiöser Bildung – seien. Vielmehr müssen sich Männer – insbesondere als Väter oder Großväter, aber auch als Paten – verstärkt an dieser Aufgabe beteiligen.

Aus der Studie ergeben sich, wie diese Beispiele deutlich machen sollten, erhebliche gesellschaftspolitische und theologisch-ethische Herausforderungen. Ich danke den Wissenschaftlern für ihr Engagement sowie Ihnen, sehr verehrte Frau Ministerin, liebe Frau von der Leyen, und Ihrem Hause für die Begleitung und Finanzierung dieses Forschungsprojektes, dessen Ergebnisse die politische, gesellschaftliche und kirchliche Diskussion über diese wichtigen Fragen nicht nur bereichern, sondern auch maßgeblich bestimmen wird.


 

Statement von Erzbischof Dr. Ludwig Schick:


1.  Würdigung und Dank
Zehn Jahre nach ihrer ersten großen repräsentativen Männerstudie legen Rainer Volz und Prof. DDr. Paul Michael Zulehner wiederum im Auftrag der Gemeinschaft der Katholischen Männer Deutschlands (GKMD) und der Männerarbeit der EKD eine Nachfolgestudie vor. Der Untertitel „Zehn Jahre Männerentwicklung in Deutschland“ macht bereits deutlich, dass die beiden Forscher dabei mehr als nur eine Momentaufnahme des Jahres 2008 präsentieren, die unverbunden neben den Ergebnissen des Jahres 1998 steht. Vielmehr wird das Datenmaterial beider Untersuchungen miteinander in Bezug gesetzt. Aus der Querschnittsstudie von 1998 ist auf diese Weise eine Längsschnittstudie geworden. Auf gesicherter empirischer Basis und in großer Detailfülle zeigt der Forschungsbericht Entwicklungen im Leben der Männer in Deutschland und ihrer Einstellungen in den letzten zehn Jahren auf. Die „Männer im Aufbruch“ (so der Titel des 98er-Forschungsberichtes) haben sich zu „Männern in Bewegung“ gewandelt. Diese Grunderkenntnis erläutern und belegen Volz / Zulehner mit Blick auf die großen Lebensfelder Arbeit, familialer Lebensraum, Innenwelt sowie Spiritualität/Kirche/Religion. Wie schon 1998 unterscheiden die Forscher dabei vier Geschlechtertypen, die auf einer virtuellen Skala zwischen (teil-)traditionell und modern einzuordnen sind.

Der vorliegende Forschungsbericht stellt einen weiteren Meilenstein der empirischen Männerforschung in Deutschland dar und wird zweifellos das entsprechende Echo in der wissenschaftlichen Fachöffentlichkeit finden. Für die Kirche und speziell die kirchliche Männerarbeit liegt die Bedeutung der Studie darin, dass sie in wünschenswerter Deutlichkeit zentrale Herausforderungen für eine geschlechtersensible und geschlechtergerechte Männerpastoral und Männerbildungsarbeit benennt.

Als beauftragter Bischof für die Männerseelsorge in der Deutschen Bischofs-konferenz bin ich daher sehr dankbar, dass die Gemeinschaft der Katholischen Männer Deutschlands und die Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland in bewährter ökumenischer Zusammenarbeit diese Studie in Auftrag gegeben haben. Mein Dank gilt ebenso Ihnen, sehr geehrte Frau Ministerin von der Leyen. Ihr Haus hat beiden Organisationen die notwendigen Mittel zur Realisierung der Studie zur Verfügung gestellt. Und ich danke schließlich Rainer Volz und Prof. DDr. Paul M. Zulehner, die in kurzer Zeit das umfangreiche Datenmaterial gesichtet und ausgewertet haben.

2. Erkenntnisse und Herausforderungen
Kirchlicher Männerarbeit geht es im Kern um das, was im Untertitel der Studie steht: Männerentwicklung. Männerentwicklung hat als erstes zu tun mit der Entwicklung und Reifung der Persönlichkeit. Männerentwicklung findet zweitens in der Suche nach neuen Handlungsspielräumen jenseits starrer Geschlechterstereotype und einengender Rollenerwartungen und im Einsatz für mehr Geschlechtergerechtigkeit statt. Und schließlich besitzt Männerentwicklung, wie sie von der kirchlichen Männerarbeit verstanden wird, eine zutiefst spirituelle Dimension, wenn sie Männern den Blick auf das Transzendente, den Blick auf Gott, wie ihn die biblisch-christliche Tradition bezeugt, zu öffnen sucht.

Kirchliche Männerarbeit leistet hier seit Jahren eine profilierte und alltagsrelevante Arbeit. Diese wird durch die aktuelle Studie gestützt und zugleich in zentralen Punkten neu herausgefordert.

a. Die Entwicklungsfähigkeit und -bereitschaft von Männern stehen nach den vorliegenden Ergebnissen außer Frage. Männer wünschen Veränderungen, was ihre Rolle angeht, und sie vollziehen solche Veränderungen in bestimmten Bereichen ihres Lebens. Ob es um die Frage der Wertigkeit der verschiedenen Lebensbereiche geht, um die Präsenz in der Familie, um stabile Väterlichkeit, um die Einstellungen zu Fragen rund um die Themen Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit: Männer verändern und „modernisieren“ erkennbar ihre Rollen, wenn sie auch dies – so belegt es die Studie ebenso eindeutig – in einem geringeren Tempo tun als die Frauen. In unserer pastoralen Arbeit und in der Bildungsarbeit sind wir daher weiterhin gut beraten, diesen „Männern in Bewegung“ Entwicklungsräume anzubieten und sie durch qualifizierte „Männerarbeiter“ in ihrem Prozess zu begleiten und zu unterstützen.

b. Dies wird im Übrigen auch von vielen Männern als ein wünschenswerter Dienst der Kirche gesehen. Mittlerweile erwarten 31 % der Männer, dass die Kirche einen fundierten Beitrag zur Neugestaltung der Männerrolle leistet. 1998 waren dies gerade mal 12 % der männlichen Befragten. Bemerkenswert ist diese Zahl auch deswegen, weil an dieser Stelle zugleich eine markante Polarisierung unter den Befragten sichtbar wird. Denn eine ebenso große Anzahl von Männern erwartet gerade umgekehrt eine Stabilisierung der traditionellen Geschlechterrollen (Abb. 237 und 238). Bewahrerin traditioneller Lebens- und Rollenmodelle und innovativer Motor für Neues zu sein: Mit dieser Polarisierung, die auch an anderen Stellen die Sicht der Menschen auf die Kirche prägt, muss sich die kirchliche Männerarbeit sicherlich in der Zukunft verstärkt auseinandersetzen. Um ein Zweifaches geht es dabei: Position beziehen und doch zugleich so offen sein, dass sich niemand mit seinen Anliegen und Grundorientierungen ausgeschlossen fühlen muss.

c. Die Studie macht an vielen Stellen Bedürfnisse und Konfliktlagen im Leben heutiger Männer sichtbar. Die Ausbalancierung der verschiedenen Lebensbereiche und die Neugewichtung der Bedeutung der Erwerbsarbeit gehören hier hinein. Dies verdichtet sich nochmals in der Vereinbarkeitsfrage, die nach Ausweis der Studie längst kein alleiniges Frauen- bzw. Mütterthema mehr ist. Das Dilemma der Männer, die Vaterschaft und Beruf miteinander vereinbaren wollen, wird in der Befragung evident. Überhaupt erweist sich in der Studie die aktive und präsente Vaterschaft als eines der Schlüsselthemen, das sich mit besonderer Brisanz nochmals bei Scheidungsvätern stellt. Ein weiterer Brennpunkt: Viel präziser als 1998 gerät in der aktuellen Studie in den Blick, in welch erschreckendem Ausmaß Gewalt das Leben von Männern prägt – sei es als Täter, sei es aber gerade auch als Opfer! Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse ist eine breite innerkirchliche Rezeption der Studienergebnisse unter fachlicher Beteiligung der kirchlichen Beratungs- und Sozialdienste außerordentlich wünschenswert. Gleiches gilt für die Thematik der Pflegebereitschaft von Männern, das zweifellos in der Zukunft an Bedeutung gewinnen wird.

d. Ein letztes Wort zu den religionssoziologischen und näher kirchenbezogenen Daten. Die aus anderen Untersuchungen gut bekannten und beschriebenen Phänomene der Individualisierung und Pluralisierung religiöser Inhalte und Kontakte finden sich auch hier. Drei Ergebnisse aber lassen nun doch positiv aufhorchen: Zum ersten stellen Volz/Zulehner eine Zunahme des religiösen Gesamtpotentials von Männern fest. Zum zweiten konstatieren sie eine gewachsene „Kirchlichkeit“ unter den Männern: Die Verbundenheit der Mitglieder mit ihrer jeweiligen Kirche und die Sympathie von Nichtmitgliedern ist stärker geworden. Und drittens ist gerade bei den Männern der subjektiv wahrgenommene positive Einfluss der Kirche auf das eigene Leben markant gewachsen. So erfreulich dieses Ergebnis auf der einen Seite ist, so herausfordernd stellt es sich auf der anderen Seite für kirchliches Handeln dar. Gilt es doch, dem neu erwachten Interesse der Männer an religiösen Fragen bzw. religiöser Praxis und der neuen Wertschätzung, die Kirche bei ihnen gewonnen hat, mit einem entsprechenden wertschätzenden und männerfreundlichen Angebot auf kirchlicher Seite zu begegnen. Hier ist nicht allein nur die kirchliche Männerarbeit im engeren Sinne angesprochen, sondern dies erfordert verstärkte Anstrengungen in Seelsorge, Bildungsarbeit, Erziehung und Beratung insgesamt. Die Studie unterstreicht es: Männerarbeit ist eine kirchliche Querschnittsaufgabe! Heute mehr denn je!

3. Ausblick
„Die Auftraggeber nehmen die Ergebnisse der zweiten Männerstudie mit großer Anerkennung und in Würdigung des kostbaren und vielfältigen Datenbefundes entgegen.“ So ist es im Geleitwort zu lesen, das der Präsident der GKMD, Franz-Josef Schwack, und Pfr. Heinz-Georg Ackermeier, Theologischer Vorsitzender der Männerarbeit der EKD, dem Berichts- und Kommentarband vorangestellt haben. Dieser Einschätzung stimme ich gerne zu. Und ich bin überzeugt: Was an Kostbarem und Vielfältigem in dieser Studie zu finden ist, wird sich gewiss in den nächsten Wochen und Monaten weiter erschließen, wenn an vielen Orten – in Diözesen und Landeskirchen, in den Einrichtungen der Männerarbeit, in Universitäten und Bildungseinrichtungen – die Studienergebnisse vorgestellt und ausgewertet werden. Im Anschluss an diese Pressekonferenz haben ja die Auftraggeber bereits zu einem ersten Fachgespräch eingeladen. Und auch die Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz wird sich mit den Er-gebnissen weiter beschäftigen. Die Studie liegt nun vor. Jetzt gilt es, ihre Ergebnisse fruchtbar werden zu lassen – für Wissenschaft, Politik und Kirche.