„Aufbruch zur Mündigkeit.“ - Bibelgesellschaft und Bibelmission – ein Auftrag für heute - Vortrag anlässlich des Jubiläums der Canstein`schen Bibelgesellschaft in Halle

Nikolaus Schneider

I.

Der große Theologe Karl Barth hat einmal formuliert

"Wenn Gott zum Menschen redet, so hebt sich dieses Geschehen nie und nirgends ... vom übrigen Geschehen ab, ... Die Kirche ist in der Tat auch eine soziologische Größe ... Die Predigt ist in der Tat auch ein Vortrag. Das Sakrament ist in der Tat auch ein Symbol inmitten  ...  aller möglicher anderen Symbole. Die Bibel ist in der Tat auch das Dokument der Geschichte einer vorderasiatischen Stammesreligion und ihres hellenistischen Ausläufers. Jesus Christus ist in der Tat auch der historisch schwer zu ermittelnde ... und sogar neben manchem späteren Vertreter seiner eigenen `Religion` leicht ein wenig banal wirkende Rabbi aus Nazareth. ... Der Schleier ist dicht. Wir haben das Wort Gottes nicht anders als im Geheimnis seiner Welthaftigkeit." (KD I,1,171)

Dieser Satz ist ein Schlüssel zum Verständnis der Bibel, zu all ihren Teilen, zu ihren brutalen Geschichten, ihren langwierigen Ritualvorschriften, ihren zweifelhaften Wundern und ihren sich wiederholenden Ermahnungen. Wenn wir die Bibel nüchtern, wissenschaftlich und bei klarem Licht studieren, ist sie zunächst einmal ein Buch wie viele andere Bücher auch. Wir können mit historisch-kritischen Fragen und Methoden Bibelkunde treiben und ihre Texte vergleichen, etwa mit Texten aus den  dem Koran, mythologischen Schöpfungserzählungen anderer Religionen oder mit Märchen aus Indien. Und: Ich finde es sogar sehr wichtig, die Bibel so nüchtern zu betrachten, sie kritisch zu analysieren und über Entstehungszeit, Verfasser und Interessengruppen im Hintergrund Bescheid zu wissen. Denn die Bibel als von Menschen geschriebenes und zusammengestelltes Buch ist nicht Gegenstand unseres Glaubens. Die Bibel ist vielmehr Zeugnis und Dokument der Offenbarungen Gottes. Gott hat sich in menschlichem Reden und Handeln, vor allem in dem Menschen Jesus von Nazareth offenbart. Davon zeugen die Texte der Bibel. Deshalb können sie menschlichen Glauben wecken und stärken.

Gottfried Ephraim Lessing formulierte: „Wir glauben nicht an die Wahrheit Jesu Christi, weil sie in der Bibel steht; sondern weil er die Wahrheit ist, glauben wir an die Bibel.“

Wörtlich genommen und ohne die in der Bibel selbst eingeübte Unterscheidung von Geist und Buchstabe gelesen (vgl. „Diener des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes…“ 2. Kor 3, 6) ist die Bibel streckenweise auch ein hochproblematisches Buch, weil sie Völkermord, rassistische Vorschriften und autoritäre Gottesbilder enthält, die wir meiner Ansicht nach mit gutem Gewissen nicht weitergeben dürfen.

Die Bibel als Buch ist kein Beweis für den Glauben, sondern sie ist Ausdruck und Zeugnis des Glaubens von Menschen. Sie ist eine Art Sammlung von existentiellen Kurzgeschichten oder – wie Paul Tillich gesagt hat - eine Ausstellung von expressionistischen Werken, deren Wahrheit und Schönheit ja nicht davon abhängt, in wieweit sie verobjektivierbare Realitäten fotografisch genau abbilden.

Als Zeugnis göttlicher Offenbarungen an Menschen und durch Menschen gelesen und verstanden kann die Bibel uns aber befreien aus der doppelten Gefangenschaft, in der unsere Gegenwart eingesperrt scheint: Eine Gefangenschaft, die weder einen Blick nach oben noch einen Blick nach vorne erlaubt. Gott wohnt für viele Menschen weder im Himmel noch in der Zukunft, er wohnt bestenfalls als historische Erinnerung im Gestern. In dieser Gefangenschaft haben wir nur noch die alles dominierende, sozusagen die totalitär gewordene Gegenwart, Ihr haben wir zu dienen und zu gehorchen haben, sie wollen wir lebensgierig auskosten.

Die Bibel aber gehörte und gehört zu den substantiellen Widerstandskräften gegen die Reduzierung des menschlichen Lebens auf die Gegenwart. Denn alles, was in der Bibel von Israel und seinen Menschen, von Jesus und seinen Jüngern erzählt wird, wird gleichsam „vor Gott“ erzählt, wird also in eine theologische, geistliche Perspektive gerückt, wird geöffnet für die Transzendenz und in das unvergängliche Licht Gottes getaucht. Jeder Schritt, jedes Ereignis, jede Widerfahrnis, jede Weisheit, jede Verzweiflung wird mit Gott in Verbindung gebracht. Und eben dieses Deuten des Daseins des vergänglichen irdischen Daseins vor Gott und von Gott her gibt unserem Leben eine einzigartige Achtung und eine unhintergehbare Würde. Der Mensch wird reich und weit und tief, wenn er sein Leben durch die Bibel erleuchten lässt. Denn es gibt doch keine Existenzverfassung, keine Lebenskrise, keine Tiefenschicht, die nicht in der Bibel vorgezeichnet und exemplarisch vor Gott gestellt ist. Die Psalmen mit ihrer Klage an und ihrem Staunen über Gott; Hiob, dieser selbstbewusste Existentialist, der sich in seinen Erwartungen an den gerechten Gott nicht klein machen lässt. Der Prediger Salomo, der vor lauter Weisheit die „Coolness“ heutiger Jugendlicher locker überbietet. Die Bibel schreitet die Ränder und die Mitte der menschlichen Existenz ab und stellt alles vor Gott. Deswegen gilt: Die Bibel ist das Buch der Bücher und darin zugleich das Buch des vergänglichen und des unvergänglichen Lebens.

II.

Wenn wir uns jetzt vor Augen gestellt haben, was wir an der Bibel haben und warum sie uns unendlich viel wert ist, dann kann man vielleicht noch besser verstehen, warum das Leitwort des Freiherrn von Canstein aus dem Epheserbrief stammt: „Lasset das Wort Christi reichlich unter euch wohnen“ (Kolosserbrief 3, 16). Das hat er ganz wörtlich genommen!

Als der Jurist Carl Hildebrand Freiherr von Canstein (4. August 1667 – 19. August 1719 ) am 1. März 1710 seinen "Ohnmaßgeblicher Vorschlag, wie Gottes Wort denen Armen zur Erbauung um einen geringen Preis in die Hände zu bringen“ sei, veröffentlichte, war er schon intensiv über Jahre mit dem Gründervater des Pietismus, Philipp Jakob Spener, befreundet und mit dem Werk von August Herman Francke in Halle gut vertraut. Und er steht ein für drei Versprechen der Reformation, die er auf seine Weise und für seine Generation einzulösen sich bemühte.

Ich kennzeichne diese drei aufgenommenen Versprechen als „Mündigkeit jeder Person“ (1), „ehrenamtliches Engagement“ (2) und „bibelfromme Herzensbildung“ (3).

1. Mündigkeit jeder Person

Was hatte von Canstein im Jahre 1710 – also fast 200 Jahre nach Luthers Reformation- eigentlich für eine Idee? Man muss wissen, dass damals zwar auch schon der Anspruch bestand, dass der Christenmensch die Bibel selbst lesen und kennen sollte und dass mit Martin Luthers Übersetzung auch eine überzeugende Übersetzung ins Deutsche vorlag. Faktisch aber konnten sich selbst halbwegs gutbetuchte Bürger keine Bibel leisten. Das lag am aufwendigen Verfahren: Blei war teuer, also hatte man immer nur eine bestimmte Menge an Bleibuchstaben für sagen wir mal 6 oder 8 Seiten. Waren diese gedruckt, mussten die Setzer die Buchstaben neu zusammenstellen, eben setzen, um die nächsten 6 oder 8 Seiten drucken zu können. Ein umständliches und teures Verfahren. Von Canstein hatte bei August Hermann Francke nun gelernt, was – modern würden wir sagen – Fundraising war und wie man es anstellen musste, Geld für eine gute Sache zu sammeln. Also sammelte von Canstein viel Geld und gab selbst auch sehr viel Geld, so dass bald genügend Bleibuchstaben angeschafft werden konnten, um nicht nur 8 Seiten zu setzen, auch nicht nur 80, sondern alle Seiten der Bibel. Sie wurden nun ein einziges Mal gesetzt und konnten dann so bleiben.

Ein Nachdruck war nun problemlos, es konnten ohne große Mühe ungezählte Bibelexemplare gedruckt werden. Der Bibeldruck ging gleichsam in die Massenproduktion. Das wird bis heute als Geburtsstunde einer systematischen Bibelverbreitung angesehen. Die von Canstein`sche Bibelanstalt gilt als die älteste Bibelgesellschaft der Welt. Es ist eine technische Rationalisierung der Herstellung von Bibeln, die jedenfalls auch dies signalisieren: technische Innovationen und wirtschaftlich kluges Handeln werden durchaus in diesem „Geist des Protestantismus“ positiv aufgenommen und auf den wertvollsten Gegenstand des Glaubens angewandt, nämlich auf die Bibel.

Das Grundsätzliche an dieser von Canstein`schen Erfindung ist wohl aber, dass erst mit diesem technischen Innovationsschritt der Protestantismus sein Reformationsversprechen wahrmachen konnte: jeder und jede soll die Bibel selbst lesen und seinen oder ihren Glauben daraus stärken. Dazu müssen alle Menschen sie natürlich auch erwerben können.

Im Gefolge von Martin Luther, der Reformation und bildungsorientierter Humanisten entstand die  Grundüberzeugung, dass jeder Mensch, ob Herr oder Knecht, ob Magd oder Freifrau, ob Bauer oder Gelehrter verstehen solle, was in der Bibel steht und was er und sie glauben solle, besser: was er glauben dürfe von Gott und seinem Sohn Jesus Christus.

„Sich seines eigenen Gewissens vor Gott ohne Anleitung eines anderen bedienen“ – also persönliche Mündigkeit! -, das war ein Leitgedanke der Reformation. Und dieser Gedanke brachte einen unerhörten Schub an Selbstbewusstsein und aufrechten Gang in die Welt, denn so ernst hatte den Glauben der kleinen Leute bisher kaum jemand genommen, so wichtig hatte bisher noch niemand das Gewissen des sog. „gemeinen Volkes“ gefunden. Deswegen die Katechismen Luthers, deswegen die Schulbildung für alle, wie sie Philipp Melanchthon gefordert hat, deswegen der typisch protestantische Anspruch, einen Glauben nicht nur zu haben, sondern ihn auch zu verstehen. Das ist ein gutes, großes, stolzes Erbe und die „Unmaßgeblichen Gedanken“ des Freiherrn von Canstein stehen ein für diesen Grundimpuls der Reformation.

2. Ehrenamtliches Engagement

Von Canstein hat auch ein zweites Versprechen der Reformation umgesetzt: Nicht nur die Verbreitung der Bibel war sein Herzensanliegen, sondern er lebte auch durch sein ehrenamtliches Engagement das „Priestertum aller Getauften“.

Jurist von Haus aus hat er – so zeigen es die Historiker – seine Kraft und Zeit dem Dienste Gottes zur Verfügung gestellt. So hat er seine „Unmaßgeblichen Gedanken“ aufgeschrieben und gab darin dem für den Glauben engagierten christlichen Bürgertum eine Stimme.

Von Canstein gehörte zur protestantischen Bildungselite, die damals nach den Grausamkeiten des 30jährigen Krieges entstand, und hat seine Kräfte mit einem Kernanliegen der Reformation verbunden. Wandte sich Luther noch an den „christlichen Adel deutscher Nation“, um die Kirche zu reformieren, so wenden sich Spener oder Francke an den „christlichen Bürger deutscher Nation“, um die Anliegen der Kirche voranzutreiben. Auch heute spüren wir immer mehr, dass das ehrenamtliche Engagement für die zukünftige Gestalt unserer Kirche Bedeutung gewinnt. Niemand kann verkennen, dass wir auf eine Zeit zugehen, in der die Möglichkeiten und Mittel der Kirche, hauptamtliche Personen für alle Aufgaben zu finanzieren, deutlich zurückgehen werden. Und klug ist der, der sich frühzeitig darauf einstellt, - auch im Bereich des bibelmissionarischen Handelns. Denn ehrenamtliches Engagement wird – so sagen es uns die Forscher der Freizeitwelt – zunehmend aufgefasst wie eine Mischung aus Selbstverwirklichung und Fortbildung. Der Einsatz von Zeit und Engagement wird auch danach entschieden, ob und wie sich die verschiedenen Anbieter von Engagementsmöglichkeiten für den Ehrenamtlichen einsetzen. Die Menschen wollen nicht nur für bestehende Lücken „gebraucht“ werden, sondern wollen auch Aufgaben selbstständig entwickeln.

Ich glaube wohl, wir müssen in Zukunft viel entschlossener und kreativer auf die Suche nach Personen vom Typus eines von Canstein zugehen, damit wir unsere Leidenschaft für die Bibel auch umsetzen und realisieren können. Natürlich wird man dies nur vor Ort und jeweils ganz konkret machen können, eine Bibelgesellschaft muss professionell, effektiv und kostenbewusst arbeiten. Aber die bibelmissionarischen Produkte müssen jenen neuen Typ von Ehrenamtlichen im Blick haben und ihm die Möglichkeit an die Hand geben, sich und anderen die Bibel immer wieder neu  zu erschließen.

Vor einiger Zeit hat mich mal ein vielreisender Geschäftsmann gefragt, ob es nicht so eine Art „Vademecum“ gäbe, in dem man grundlegende Bibeltexte und Gebete, Rituale und Regeln nachlesen könne, die man in Gesprächen über Religionen in aller Herren Ländern nutzen könne. Gerade in muslimischen Ländern komme man nicht selten auf die Religionen zu sprechen, und er spüre schon eine tiefe Unsicherheit, ob er denn den Wissensbestand aus der Konfirmationszeit noch hinreichend erinnere. Bestimmt gibt es solche spezifischen, dem heutigen Menschen die Bibel erschließenden Angebote schon; aber hier sich gerade von Ehrenamtlichen anregen zu lassen und immer wieder neue Wege zur Entdeckung der Bibel zu finden, das wäre eine gute Ehrung des Freiherrn von Canstein.

3. Bibelfromme Herzensbildung

Damit bin ich bei meinem letzten Punkt. Von Canstein hat noch ein drittes Versprechen der Reformation eingelöst: bibelfromme Herzensbildung soll aus dem mündigen und unmittelbaren Zugang zur Bibel erwachsen.

Lässt man die Biographie von Cansteins an sich vorüberziehen, dann findet er – vielleicht ausgelöst durch die fürchterlichen Kriegserlebnissen und seinem Schwur, Gott dienen zu wollen – sehr bald Anschluss und Zugang zu den geistigen Strömungen der damaligen Zeit. Von Canstein ist kein Kritiker des Zeitgeistes, kein Skeptiker der neuen Frömmigkeit, die sich gegen die Orthodoxie durchzusetzen versuchte, sondern er wird seit der Beerdigung seiner Mutter Freund und langjähriger Partner des Pietisten und Propsten an der Berliner Nicolaikirche Jacob Philipp Spener. Dessen „Pia desideria“, dessen „Fromme Wünsche“ von 1675 sind es, die die Welt der Orthodoxie aufbrechen und die persönliche Bibelfrömmigkeit zu einem Schlüsselelement der protestantischen Glaubenshaltung machen. Es ist die Stärkung des inneren Menschen, die im besten Sinne des Wortes „Auf-Erbauung“ des geistlichen Menschen, die der Pietismus nach langen Jahren und Jahrzehnten der dogmatischen Erstarrung in den Protestantismus eintrug. Und wir leben noch heute davon, dass diese innere Wärme, diese im Glauben gehaltenen und gestärkten Seelenkräfte durch die Bibel erschlossen werden.

Auch dies kann uns heute Orientierung geben und Vorbild sein: dass wir ohne die Bibelfrömmigkeit des Pietismus innerlich vertrocknen, dass unsere Herzen spröde und unsere Seelen heimatlos werden.

Martin Luther war davon überzeugt: Erst wenn das „Wort Christi reichlich unter uns wohnt“ (vgl. Kolosserbrief 3, 16), erst dann schafft das Leben mit der Bibel und der daraus erwachsene Glaube einen inneren, inwendigen Menschen.

Erst im Gegenüber zu Gott und seinem Wort entsteht im Menschen eine Art Innenraum, in dem der Glaube Halt und Heimat finden kann. Gottes Wort ist wie eine Luftpumpe, die die Seele groß und gespannt und weit macht; ohne dieses Wort aber wird die Seele leer und schlaff.

Zugegeben: Die Rede vom inneren, innerlichen Menschen steht bei uns im Verdacht, Quietismus und falsche Innerlichkeit zu sein, die sich weder um Politik noch um gesellschaftliche Verantwortung kümmert. Wir wollen und wir sollen aber in unserer  Welt so leben, dass unser Glaube aus der Kraft der Herzensfrömmigkeit sichtbar ausgeübt und gelebt wird. Diese Frömmigkeit ermutigt Christenmenschen auch dazu,  eine kritische Wächterfunktion gegenüber Staat und Gesellschaft auszuüben. Arme und Unglückliche können wissen, dass die Kirche sich ihre Anliegen auch öffentlich zu eigen macht.

Zugleich aber tritt vor Augen: bibelmissionarische Anstrengungen sind eine unerlässliche Begleitmusik jeder Bibelverbreitung. Natürlich können wir an dieser Stelle niemals wirklich genug tun, auch wenn wir dankbar auf die beiden erfolgreichen, ökumenisch angelegten Jahre der Bibel 1993 und 2003 zurückschauen und viele gute Ideen damals von der Deutschen Bibelgesellschaft und ihren Partnern initiiert werden konnten. Vielleicht haben wir ja eine Perspektive auf ein ganz besonderes bibelmissionarisches Jahr 2015, wenn bis dahin die Durchsicht der Lutherbibel und die Revision der Einheitsübersetzung abgeschlossen sind. Denn im Rahmen der sog. Luther- oder Reformationsdekade wird es im Jahre 2015 unter dem Titel „Reformation und Medien“ eine Konzentration auf die Medien des Glaubens damals und heute geben.

Carl Hildebrandt Freiherr von Canstein ist eine herausragende Figur in der Geschichte des Protestantismus. An vielen Stellen wird in diesen Tagen über die Verantwortung von Eliten und auch von ihrem Versagen gesprochen. Nicht zuletzt die Finanz- und Wirtschaftskrise drängt auf eine kritische Prüfung der Wertebindungen verantwortlicher Personen. Persönliche Mündigkeit, ehrenamtliches Engagement und Herzensbildung sind vielleicht ganz geeignete Maßstäbe für diese kritische Prüfung. Fragt man sich, welche Beispiele es denn für diesen Typ von Verantwortungselite gibt, dann sollte Ihnen und uns allen auch dieser Freiherr von Canstein einfallen, dem die Bibel ein Geschenk des Himmels war und der Nächste eine Herausforderung seines frommen Engagements.