Positionen, Aktivitäten und Kontakte der Evangelische Kirche in Deutschland im Hinblick auf den Islam

Eine Übersicht, 2006

2. Arbeitsgruppen und Strukturen der Zusammenarbeit

2.1 in den Landeskirchen

Islambeauftrage der evangelischen Kirchen

In fast allen Landeskirchen gibt es haupt- oder nebenberufliche Beauftragte für den Kontakt zum Islam, teilweise auch auf der Ebene von Kirchenkreisen und Dekanaten. Eine große Zahl von Kirchengemeinden pflegt Kontakte zu Muslimen, muslimischen Verbänden oder Moscheegemeinden auf lokaler und regionaler Ebene. Christlich-muslimische Arbeitsgruppen sowie Beratungs- und Begegnungszentren existieren in zahlreichen Städten wie auch zum Teil auf landeskirchlicher Ebene (beispielsweise in Bayern, Württemberg, Rheinland und Westfalen). In einigen Landeskirchen werden Fortbildungen in Zusammenarbeit von Pfarrer/innen und Imamen (zum Beispiel im Rahmen von Pastoralkollegs) durchgeführt.

Materialien zum Nachschlagen:

Über langfristige Dialogerfahrung im landeskirchlichen Bereich informieren beispielsweise:
- Bernd Neuser (Hrsg.), Dialog im Wandel - Der christlich-islamische Dialog. Anfänge - Krisen - Neue Wege, Neukirchen-Vluyn 2005 (* Buchhandel)
- Hans-Martin Gloël (Hrsg.), Brücken bauen. Christen und Muslime erleben Begegnung, Neuendettelsaus 2005 (* Buchhandel)

Fundorte:

- Die Liste der Beauftragten für Islamfragen der evangelischen Landeskirchen findet sich unter www.kirche-islam.de.
- Stellungnahmen und Materialien aus den Landeskirchen sind unter www.kirche-islam.de zusammengestellt oder können über die Internet-Seiten der einzelnen Landeskirchen gefunden werden.


Evangelische Akademien

Die Evangelischen Akademien beteiligen sich intensiv am Gespräch über den Islam, greifen aktuelle kirchliche und gesellschaftliche Fragen auf und pflegen die Kontakte zu muslimischen Partnern auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Neben Tagungen und Konferenzen finden sich auch Angebote wie die "interreligiöse Sommerakademien" (Evangelische Akademie Loccum).

Materialien zum Nachschlagen:

Über Dialogerfahrungen aus dem Bereich der Evangelischen Akademien informiert beispielsweise:
- Evangelische Akademie in Deutschland (Hrsg.), Christen & Muslime. Verantwortung zum Dialog, Darmstadt 2006 (* Buchhandel)

Fundorte:

- Informationen zu Tagungsangeboten und Bestellung von Publikationen über die einzelnen Akademien (http://www.ekd.de/akademien/)

Kontakt:

Evangelische Akademien in Deutschland e.V., Geschäftsstelle, Auguststr. 80, 10117 Berlin, Tel. 030 28395-403 oder 440; Fax: -470; e-mail: office@evangelische-akademien.de; Internet: www.evangelische-akademien.de


2.2  Auf Bundesebene

Konferenz für Islamfragen der EKD

In der Konferenz für Islamfragen (KIF) arbeiten die Islambeauftragten der Landeskirchen, kirchlicher Werke und weiterer Institutionen zusammen. Diese Konferenz tagt einmal jährlich auf Einladung des Kirchenamtes der EKD, trifft Absprachen und berät aktuelle Themen (beispielsweise Mission und Konvivenz (2005), Identität und Integration türkischer Muslime in Deutschland (2004) und Islam in Europa (2003)). Der Geschäftsführende Ausschuss der Konferenz ist das ausführende Organ zwischen den Tagungen. In unregelmäßigen Abständen führt die Konferenz Fortbildungen und Fachtagungen zu aktuellen Themen für Islambeauftragte aus den Landeskirchen durch.

Kontakt:

Die Geschäftsführung der Konferenz für Islamfragen liegt beim Kirchenamt der EKD, Referat 314, Herrenhäuser Str. 12, 30 419 Hannover, Tel. 0511 2796-238; Fax -717


Islamisch-christliche Arbeitsgruppe (ICA)

Die Islamisch-christliche Arbeitsgruppe (ICA) wurde 1976 gegründet und besteht aus acht Personen auf muslimischer Seite (Sunniten und Schiiten) sowie einer gleichen Zahl auf christlicher Seite (Katholiken, Evangelische und Orthodoxe). Die Geschäftsführung wechselt im zweijährigen Rhythmus. Die Arbeitsgruppe tagt etwa zweimal jährlich und führt in unregelmäßigen Abständen Tagungen und Konferenzen durch. Die Arbeitsgruppe sieht ihre Aufgabe in einem Vertrauen fördernden Austausch über Sachfragen. Sie war an der Ausarbeitung der Faltblattserie "Information Islam" und berät über interreligiöse Projekte und Dialogvorhaben.

Materialien zum Nachschlagen:

- Die Faltblattserie "Information Islam" (auch in Türkisch verfügbar) wurde aufgenommen in die Publikation: Lutherisches Kirchenamt/Kirchenamt der EKD (Hrsg.), Was jeder vom Islam wissen muss, Gütersloh 2001 (* Buchhandel)
- Religionsfreiheit im Kontext von Christentum und Islam (Fachtagung der Islamisch-Christlichen Arbeitsgruppe (ICA)), Berlin 2004; dokumentiert in: epd-Dokumentation Nr. 50, 2004 (* epd)

Kontakt:

- Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (D.I.T.I.B.), Abt. Dialog u Forschung, Venloer Str. 160, 50823 Köln, Tel. 0221 5798-20, Fax 515892 u. 5798251; e-mail: dialog@ditib.de
- Evangelische Kirche in Deutschland - Kirchenamt -, Abt. 314, Herrenhäuser Str. 12, 30 419 Hannover, Tel. 0511 2796-238; Fax -717
- Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Kaiserstraße 161, D-53113 Bonn, Tel. 0228 103-0; Fax: 335

Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen

Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) ist die zentrale wissenschaftliche Studien-, Dokumentations-, Auskunfts- und Beratungsstelle der Evangelischen Kirche in Deutschland für die religiösen und weltanschaulichen Strömungen der Gegenwart. Die Beschäftigung mit dem Islam ist einer der Schwerpunkte. Die Zentralstelle hat den Auftrag, zur christlichen Orientierung im religiösen und weltanschaulichen Pluralismus beizutragen, einen sachgemäßen Dialog mit Anders- und Nichtglaubenden zu fördern und über Entwicklungen und Tendenzen der religiösen Landschaft in Deutschland zu informieren. Die EZW berät, publiziert und wirkt bei Tagungen und Seminaren mit.

Materialien zum Nachschlagen:

- Der "Materialdienst der EZW", eine monatlich erscheinende Zeitschrift mit Übersichtsartikeln und Informationen, und die zweimonatlich erscheinenden "EZW-Texte" befassen sich auch mit Fragen des Islam.

Kontakt:

Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Auguststr. 80, 10117 Berlin, Tel. 030 / 28395-211; Fax: -212; e-mail: info@ezw-berlin.de; internet: http://www.ezw-berlin.de/


Deutscher Evangelischer Kirchentag

Der alle zwei Jahre an wechselnden Orten stattfindende Deutsche Evangelische Kirchentag führt seit Anfang der 80er Jahre Foren, Workshops, Informations- und Diskussionsveranstaltungen zum Themenbereich Christentum und Islam durch. Der Kirchentag hat in diesem Bereich Pionierarbeit geleistet. In ähnlicher Weise werden auch Foren zum christlich-islamischen Dialog bei den Deutschen Katholikentagen angeboten.

Materialien zum Nachschlagen:

- Zahlreiche Veranstaltungen der Kirchentage sind in Dokumentationsbänden verfügbar. (* Buchhandel)
- Zu Materialien und Dokumentationen des Deutschen Katholikentages siehe www.katholikentag.de
- Informationen zum Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin sind über www.oekt.de zu erreichen.
- Eine Übersicht der Kirchentagsveranstaltungen zum Themenbereich Christen und Muslime von 1981-2005 ist auf der Homepage der Georges-Anawati-Stiftung (www.anawati.de) verfügbar.

Kontakt:

- Deutscher Evangelischer Kirchentag; Magdeburger Str. 59, 36037 Fulda; Postfach 1555, 36005 Fulda; Tel. 0661 96950-0; Fax: -90; e-mail: fulda@kirchentag.de; internet: www.kirchentag.de


Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche

Die diakonischen Arbeitsfelder der Kirche haben sich in den zurückliegenden Jahrezehnten mehr und mehr den Anforderungen einer kulturell und religiös pluralen Gesellschaft gestellt. Die Diakonie verfügt über umfangreiche Erfahrung sowie Fachkräfte im Bereich der Sozial- und Beratungsarbeit mit (muslimischen) Migranten. In vielen Arbeitsbereichen - wie beispielsweise in Kindergärten, Krankenhäusern und Seniorenheimen - wird den religiösen Traditionen von Menschen anderer Religionszugehörigkeit Rechnung getragen und Diskriminierungen entgegengewirkt.

Materialien zum Nachschlagen:

- "Muslimische Kinder in evangelischen Kindergärten", Diakonie-Report 1/2004.
- "Islam als Thema diakonischer Arbeit", Diakonie Report 2/2004.

Kontakt:

- Diakonisches Werk der EKD e.V., Hauptgeschäftsstelle, Stafflenbergstraße 76, 70184 Stuttgart, Tel.: 0711 / 21 59 - 0, Fax: 0711 / 21 59 - 288;
- Diakonisches Werk der EKD e.V., Reichensteiner Weg 24, 14195 Berlin; Tel.: 030 83001-0; Fax: -286
internet: www.diakonie.de


Comenius-Institut. Evangelische Arbeitsstätte für Erziehungswissenschaft e.V.

Das Comenius-Institut bietet unter anderem Untersuchungen und Materialien zum interreligiösen und interkulturellen Lernen an. Es hat sich unter anderem auch mit Fragen des islamischen Religionsunterrichts beschäftigt.

Materialien zum Nachschlagen:

- Peter Schreiner/Karen Wulff (Hrsg), Islamischer Religionsunterricht. Ein Lesebuch, Münster 2001 (* Comenius)
- Peter Schreiner/Ursula Sieg/Volker Elsenbast (Hrsg.), Handbuch Interreligiöses Lernen, Gütersloh 2005 (* Buchhandel)

Kontakt:

Comenius-Institut. Evangelische Arbeitsstätte für Erziehungswissenschaft e.V., Schreiberstraße 12, 48149 Münster, Telefon 02 51 / 9 81 01 - 0, Fax 02 51 / 9 81 01 - 50, e-Mail: info@comenius.de; internet: www.comenius.de


Weitere Institutionen auf Bundesebene

Institut für Islamfragen

Die Deutsche Evangelische Allianz e.V., ein Zusammenschluss von Christen, die das Leben in der Nachfolge Jesu gemeinsam am Wort der Bibel ausrichten, unterhält einen Arbeitskreis Islam und ein Institut für Islamfragen, das Informationen und Beratung rund ums Thema Islam anbietet.

Materialien zum Nachschlagen:

- Deutsche Evangelische Allianz (Hrsg.), Christlicher Glaube und Islam. Erklärung der Lausanner Bewegung Deutschland, revidierte Fassung, Stuttgart 2002

Kontakt:

Institut für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz, Postfach 7427, 53074 Bonn, internet: www.ead.de/akIslam oder www.islaminstitut.de


Christlich-islamische Begegnungs- und Dokumentationsstelle (CIBEDO)

Die Christlich-islamische Begegnungs- und Dokumentationsstelle (CIBEDO) ist eine mit der Deutschen Bischofskonferenz verbundene Arbeitsstelle mit der Aufgabe, den Dialog zwischen Christentum und Islam sowie das Zusammenleben von Christen und Muslimen zu fördern. In Kontakten, Arbeitsgruppen und Tagungen werden Themen bearbeitet und Publikationen vorbereitet. Neben einen Beratungsangebot besteht eine Online-Datenbank für die Suche nach Fachliteratur.

Kontakt:

CIBEDO - Christlich-Islamische Begegnungs- und Dokumentationsstelle, Balduinstr. 62, 60599 Frankfurt am Main, Tel.: 069 / 726491, Fax: 069 / 723052; internet: www.cibedo.de oder www.cibedo.kath.de


Runder Tisch der Religionen in Deutschland

Die EKD unterhält Kontakt zum Runden Tisch der Religionen in Deutschland, der seit 1998 auf Einladung der "Weltkonferenz der Religionen für den Frieden (WCRP)" besteht und an dem neben führenden Persönlichkeiten aus christlichen Kirchen und verschiedenen muslimischen Verbänden auch Vertreter und Vertreterinnen aus Judentum, Buddhismus und Baha’i mitwirken. Der Runde Tisch hat verschiedene Erklärungen zum Zusammenleben der Religionen in Deutschland veröffentlicht und organisiert jährlich einen Tag der Religionen in Deutschland (2002 erstmals in Hamburg, in 2003 Nürnberg, 2004 in Hannover, 2005 in Osnabrück und 2006 in Kiel). 

Kontakt:

Runder Tisch der Religionen in Deutschland, c/o Weltkonferenz der Religionen für den Frieden (WCRP), Geschäftsführung: Pfr. Dr. Franz Brendle; Staffelseeweg 37, 70378 Stuttgart; Tel. 0711 5390209; Fax: 5058648;e-mail: wcrp.de@gmx.net; internet: www.religionsforpeace.net

Weitere Einrichtungen

Von weiteren Initiativen, die sich auf überregionaler Ebene für christlich-muslimische Zusammenarbeit einsetzen, seine beispielhaft genannt:
- Islamforen des Interkulturellen Rates in Deutschland, Göbelstr. 21, 64293 Darmstadt, Tel. 06151 339971; Fax 06151 3919740; e-mail: info@interkultureller-rat.de; internet: www.interkultureller-rat.de
- Koordinierungsrat der Vereinigungen des Christlich-Islamischen Dialoges in Deutschland e.V. (KCID), Geschäftsstelle: Nordbahnhofstr. 16, 70191 Stuttgart, Tel./Fax 0711 253 78 40; e-mail: info@kcid.de; internet: www.kcid.de


2.3 Auf europäischer Ebene

Europäische ökumenische Arbeitsgruppe Zusammenarbeit mit Muslimen in Europa

Die EKD arbeitet auf europäischer Ebene in der Arbeitsgruppe Zusammenarbeit mit Muslimen in Europa ("Committee for Relations with Muslims in Europe") mit, einer gemeinsamen Fachgruppe der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und des Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE). Diese Gruppe wurde 1987 eingesetzt und im Jahre 2004 erneut berufen. Sie hat den Auftrag, Sachfragen des Verhältnisses der europäischen Kirchen zu den Muslimen in Europa zu koordinieren und die kirchlichen Entscheidungsgremien auf europäischer Ebene zu beraten. Sie hat verschiedene Ausarbeitungen zum Thema veröffentlicht.

Darüber hinaus steht die EKD im unmittelbaren Austausch mit einer Reihe von Kirchen in Europa und deren Aktivitäten in Sachen Islam, beispielsweise dem Schweizer Evangelischen Kirchenbund (SEK) , der Kirche von England und den Evangelisch-Lutherischen Kirchen in den skandinavischen Ländern.

Materialien zum Nachschlagen:

- Wie können wir Muslimen begegnen? Arbeitspapier des KEK/CCEE-Ausschusses "Islam in Europa", Genf / St. Gallen, 2003. (* KEK/CCEE)
- Christen und Muslime: Gemeinsam beten? Überlegungen und Texte. Arbeitspapier des KEK/CCEE-Ausschusses "Islam in Europa", Genf / St. Gallen, 2003 (* KEK/CCEE)
- Konferenz Europäischer Kirchen und Rat der Europäischen Bischofskonferenzen/ Ausschuss "Islam in Europa", Ehen zwischen Christen und Muslimen. Seelsorgeleitlinien für Christen und Kirchen in Europa, Genf / St. Gallen, 1997 (* KEK/CCEE)

Kontakt:

- Konferenz Europäischer Kirchen/Conference of European Churches, 150, route de Ferney, CH -1211 Geneva 2, Tel: +41 22791 62 29; internet: www.cec-kek.org
- Consilium Conferentiarum Episcoporum Europae (CCEE), Gallusstrasse 24, CH - 9000 St.Gallen, Tel. +41 / 71 227 60 40; Fax. ++41 / 71 227 60 41; internet: www.ccee.ch


Journées d’Arras

Die Journées d’Arras sind ein europäisches ökumenisches Netzwerk von Islambeauftragten aus protestantischen, katholischen und orthodoxen Kirchen aus einer Vielzahl europäischer Länder. Dieses Netzwerk ist nach dem anfänglichen Treffpunkt dieser Gruppe in der nordfranzösischen Stadt Arras benannt. Seit 1985 findet jährlich eine Zusammenkunft statt, im Jahre 2005 erstmals mit dem Tagungsort Moskau in einem osteuropäischen Land. Das Centre for the Study of Islam & Christian-Muslim Relations in Birmingham, das die Geschäftsführung innehat, pflegt eine Datenbank zum christlich-islamischen Dialog in Europa, auf der sich unter anderem auch Länderberichte zum Thema "Kirche und Islam" finden.

Kontakt:

- Kontaktanschrift/Geschäftsführung der "Journées d’Arras": Carol Bebawi, Centre for the Study of Islam & Christian-Muslim Relations, Graduate Institute for Theology & Religion, University of Birmingham, Elmfield House, Bristol Road, Birmingham  B29 6LQ, tel: +44 (0)121 415 8332, fax: +44 (0)121 415 8376, internet: www.muslims-and-christians.info/arras


European Council of Religious Leaders/Religions for Peace (ECRL)

Unter den interreligiösen Netzwerken und Initiativen auf europäischer Ebene sei beispielhaft der Europäische Rat von Leitungspersönlichkeiten aus den Religionen (European Council of Religious Leaders/Religions for Peace (ECRL)) genannt, der jährlich neben christlichen und muslimischen Vertretern aus zahlreichen europäischen Ländern auch Repräsentanten weiterer Religionen (darunter Juden, Sikhs, Hindus und Zoroastrier) versammelt. In einer Erklärung vom November 2002 formuliert der Rat, dass die beteiligten leitenden Religionsvertreter sich zur Zusammenarbeit verpflichtet fühlen, um Konflikte zu beenden, Terror und Gewalt aus religiösen Gründen zu verurteilen und Gerechtigkeit und friedvolles Zusammenleben unterschiedlicher Gruppen, Religionen und Traditionen in Europa zu fördern. Der Rat, dessen Geschäftsführung mit der Lutherischen Kirche in Norwegen verbunden ist, hat sich um eine Versöhnung fördernde Zusammenarbeit von Christen, Muslimen und Juden auf dem Balkan bemüht und unterhält enge Beziehungen zur Weltkonferenz der Religionen für den Frieden (WCRP).

Kontakt:

- Moderator of  European Council of Religious Leaders/Religions for Peace; ECRL Secretary, Mrs.Linn Maria Kierulf, Fax: +47 22 09 27 20; email: lmk@nca.no; internet: www.religionsforpeace.net/Europe
- World Conference of Religions for Peace, 777 United Nations Plaza, New York, NY 10017 (212) 687-2163, info@wcpr.org; internet: www.wcrp.org

 

2.4 Im globalen Kontext

Ökumenischer Rat der Kirchen

Das Referat für interreligiöse Fragen des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Genf/Schweiz, koordiniert die christlich-muslimischen Kontakte wie auch die Kooperation mit anderen Religionen auf globaler Ebene. Neben Erklärungen, die der Ökumenische Rat zu interreligiösen Fragen veröffentlicht hat, und einem regelmäßigen Informationsdienst ("Current Dialogue") führt er in unregelmäßigen Abständen Konferenzen und christlich-muslimische Dialogprogramme durch (wie beispielsweise "Christians and Muslims in Dialogue and Beyond", November 2002).

Materialien zum Nachschlagen:

- Der Nachrichtendienst "Current Dialogue" mit Berichten und Beiträgen zu interreligiösen Fragen erscheint zweimal jährlich. (* ÖRK)
- World Council of Churches (ed.), Ecumenical considerations for dialogue and relations with people of other religions, Geneva/Genf 1997 (Neufassung der Leitlinien von 1979) (* WCC/ÖRK)
- World Council of Churches (ed.), Striving Together in Dialogue. A Muslim-Christian Call to Reflection and Action, Geneva/Genf 2001 (* ÖRK)
- World Council of Churches (ed.), Ecumenical Considerations on Muslim-Christian Dialogue, Geneva/Genf 1992 (* WCC/ÖRK)

Kontakt:

- Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK) / World Council of Churches (WCC), Office of Inter-religious Relations; 150 route de Ferney, P.O. Box 2100; 1211 Geneva 2, Switzerland / Schweiz; Tel. +41 22 7916381; Fax: +41 22 791 0361; internet: http://www.wcc-coe.org/wcc/what/interreligious

 

Christlich-muslimische Kooperation in verschiedenen Weltregionen

Deutschsprachige evangelische Auslandsgemeinden

Die mit der EKD verbundenen deutschsprachigen evangelischen Gemeinden, vor allem die im Nahen und Mittleren Osten, stehen nicht nur in intensivem Kontakt zu den Kirchen der jeweiligen Länder, sondern auch zu islamischen Organisationen und Partnern oder Institutionen, die im christlich-muslimischen bzw. im interreligiösen Dialog tätig sind. Sie wirken bei der Fortbildung von Imamen mit (Deutschsprachige evangelische Gemeinde in Istanbul), unterhalten Kontakte zu Dialogzentren und muslimischen Partnern (Deutschsprachige evangelische Gemeinden in Beirut, Kairo und Teheran) und engagieren sich im Bereich des christlichen und muslimischen Religionsunterrichts (Deutschsprachige evangelische Gemeinde und Deutsche Evangelische Oberschule in Kairo).

Kontakt:

- Anschriften und Homepages der deutschsprachigen evangelische Gemeinden sind unter www.ekd.de (Auslandsgemeinden) und über www.auslandsgemeinden.de zu finden.
- Homepage der Deutschen Evangelischen Oberschule Kairo: www.deokairo.de


Christlich-muslimische Zusammenarbeit im Bereich der Kirchenrates im Nahen Osten

Die EKD unterhält Kontakte zum Kirchenrat im Nahen Osten (MECC), der zahlreiche christlich-muslimische Treffen und Programme durchführt. Der Nachrichtendienst monatliche Nachrichtendienst des MECC ("NewsBrief") informiert über diese Aktivitäten. Die Arab Group for Christian-Muslim Dialogue ist ein eigenständige zivilgesellschaftliche Gruppe in diesem Feld. Innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland werden die Kontakte zum Kirchenrat im Nahen Osten (Middle East Council of Churches), zu einzelnen Kirchen und anderen Partnern in Nahen und Mittleren Osten durch die Evangelische Mittelost-Kommission (EMOK) koordiniert, deren Geschäftsführung abwechselnd durch die zuständigen Referate des Kirchenamtes der EKD und des Evangelischen Missionswerkes (EMW) wahrgenommen wird.

Kontakt :

- Middle East Council of Churches, P.O. Box 5376, Beirut, Lebanon, Tel. +961 1 742088; Fax: +961 1 344894; e-mail: meccls@cyberia.net.lb; internet: www.mec-churches.org
- The Arab Group for Christian-Muslim Dialogue, 170 Al-Alam Str., Beirut, Libanon, Tel. +961 1 390133, Fax +961 1 399608; e-mail: riadjarjour@cyberia.net.lb; internet: www.fdcd.org
- Evangelische Kirche in Deutschland - Kirchenamt -, Referat Naher Osten, Herrenhäuser Str. 12, 30 419 Hannover, Tel: 0511 / 2796-0; Fax: -717; internet: www.ekd.de
- Evangelisches Missionswerk (EMW); Normannenstr. 17-21, 20537 Hamburg; Tel. 040 25456-0; Fax: 040 2542987; e-mail: asia-mideast@emw-d.de; internet: www.emw.de


Programm für christlich-muslimische Beziehungen in Afrika (PROCMURA)

Das Programm für christlich-muslimische Beziehungen in Afrika (PROCMURA) ist ein gemeinsames Programm christlicher Kirchen verschiedener Konfessionen insbesondere in West-, Ost- und Zentralafrika. Es fördert den Dialog zwischen Christen und Muslimen in dieser Region, es vermittelt in den christlichen Kirchen Kenntnisse über den Islam und ermutigt Christen, gegenüber Muslimen Zeugnis über ihren eigenen Glauben abzulegen. PROCMURA unterhält ein Büro in Nairobi. Die Programme finden vor Ort in den Mitgliedskirchen bzw. den einzelnen Regionen statt. Neben dem Afrikareferat im Kirchenamt der EKD unterhalten der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) Kontakte zu PROCMURA und fördern dessen Dialog- und Versöhnungsarbeit. Es existiert ein europäisches Partnernetzwerk von PROCMURA, in dem u.a. die VELKD Mitglied ist.

Kontakt:

- PROCMURA, P.O. Box 66099, 00800 Westlands, Nairobi, Kenya; Tel: +254 2 4445181, Fax: +254 2 4445182, e-mail: procmura@wananchi.com; internet: www.procmura.org
- Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD), Lutherisches Kirchenamt, Richard-Wagner-Str. 26, 30177 Hannover; Postfach 51 04 09, 30634 Hannover, Tel. 0511 6261-1; Fax: -211; , e-mail: zentrale@velkd.de (ab 2007 im Kirchenamt der EKD)
- Evangelischer Entwicklungsdienst (EED), Ulrich-von-Hassel-Straße 76, 53123 Bonn; Tel: 0228-8101-2558; Fax: 0228-8101-160; www.eed.de und www.frient.de


Henry-Martin-Institut, Indien

In Indien leistet das Henry-Martin-Institut interreligiöse  Versöhnungsarbeit, zwischen Muslimen und Hinduisten, vermittelt durch Christen. Das Evangelische Missionswerk (EMW), Hamburg, unterstützt dieses Projekt finanziell.

Kontakt:

- Henry-Marten-Institut, Internet: http://www.hmiindia.com/
- Evangelisches Missionswerk (EMW); Normannenstr. 17-21, 20537 Hamburg; Tel. 040 25456-0; Fax: 040 2542987; e-mail: asia-mideast@emw-d.de; Internet: www.emw.de


Peace in South Asia (PISA)

PISA ist ein Sonderprogramm zur Friedensförderung und Konfliktbearbeitung im südasiatischen Raum, welches der Evangelische Entwicklungsdienst 2003 gemeinsam mit 60 Partnerorganisationen in der Region initiiert hat. Ziel war, die Kompetenz der Partner zu stärken, die Entwicklungsarbeit konflikt-sensitiver zu gestalten und die Lobby- und Advocacy-Aktivitäten zum Thema Frieden und Entwicklung zu qualifizieren und zu verstärken.

Kontakt:

Evangelischer Entwicklungsdienst e.V. (EED), Ulrich-von Hassell-Str. 76, 53123 Bonn, Tel. 0228 8101-0; Fax: 0228 8101-160; e-mail: eed@eed.de; internet: www.eed.de

 

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