Gottesdienstbausteine für einen Gottesdienst am 1. September 2019

Eine  Kerze wird mit einem Streichholz entzündet
Cover des Gottesdienstheftes

Gottesdienstheft zum Gedenk- und Friedensgottesdienst in Warschau

In der Dreifaltigkeitskirche  am 31. August 2019

Cover des Gottesdienstheftes

Predigt, Laudatio und Grußworte im Gedenk- und Friedensgottesdienst in Warschau

Dreifaltigkeitskirche am 31 August 2019

Deutsch-Polnische Fürbitte zum Zweiten Weltkrieg

Hier finden Sie die Fürbitten in Polnisch und Deutsch

Weitere Materialien:

Sündenbekenntnis nach dem Stuttgarter Schuldbekenntnis

Vor Gott, unserem Richter, und voreinander
bekennen wir uns schuldig
des Unglaubens, der Ungerechtigkeit und des Unfriedens,
im Kleinen und Großen.
Wir klagen uns an,
dass wir nicht mutiger bekannt,
nicht treuer gebetet,
nicht fröhlicher geglaubt
und nicht brennender geliebt haben.
Wir bitten Gott um Gnade, um Vergebung unserer Schuld.
Wir hoffen zu Gott, dass er uns trotz unseres Versagens
noch dazu brauchen kann, sein Evangelium zu verkündigen
und an sein Gebot zu erinnern,
bei uns selbst und bei unserem ganzen Volk.
Wir hoffen zu Gott,
dass durch den gemeinsamen Dienst der Kirchen
dem Geist der Gewalt und der Vergeltung,
der heute von neuem mächtig werden will, in aller Welt gewehrt werde
und der Geist des Friedens und der Liebe zur Herrschaft komme,
in dem allein die gequälte Schöpfung Heilung finden kann.
Gemeinsam mit der ganzen Christenheit
bitten wir Gott um Erbarmen.

 

Psalmgebet Psalm 145, 1-4.17-21

Ich will dich erheben, mein Gott, du König,
und deinen Namen loben immer und ewiglich.
Ich will dich täglich loben
und deinen Namen rühmen immer und ewiglich.
Der HERR ist groß und sehr zu loben,
und seine Größe ist unausforschlich.
Kindeskinder werden deine Werke preisen
und deine gewaltigen Taten verkündigen.
Der HERR ist getreu in all seinen Worten
und gnädig in allen seinen Werken.
Der HERR hält alle, die da fallen,
und richtet alle auf, die niedergeschlagen sind.
Der HERR ist gerecht in allen seinen Wegen
und gnädig in allen seinen Werken.
Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen,
allen, die ihn mit Ernst anrufen.
Er tut, was die Gottesfürchtigen begehren,
und hört ihr Schreien und hilft ihnen.
Der HERR behütet alle, die ihn lieben,
und wird vertilgen alle Gottlosen.
Mein Mund soll des HERRN Lob verkündigen,
und alles Fleisch lobe seinen heiligen Namen immer und ewiglich.
(Übersetzung: Luther 2017)


Kyrie
Menschen -
ausgeliefert der Willkür von Menschen,
preisgegeben der Angst,
hineingezogen in den Strudel von Gewalt und Qual und Tod -
gegen die Unbarmherzigkeit der Mächtigen
rufen wir nach dem Erbarmen Gottes:

Gloria
Gott -
ausgeliefert in Christus der Willkür von Menschen,
hat unserem Tod sein Leben entgegengesetzt.
Dafür danken wir ihm:

(Agende der EKKW)

 

Tagesgebet

Du Gott des Friedens, der Liebe und des Erbarmens:
Du lässt deine Sonne aufgehen über Böse und Gute
und lässt die Himmel regnen über Gerechte und Ungerechte.
Wir bitten dich:
Bewahre uns davor, einander zu richten und zu verurteilen.
Gib uns deine Liebe ins Herz,
damit wir einander annehmen,
wie Christus uns angenommen hat.
Wir bitten dich durch Jesus Christus,
durch den du Frieden mit der Welt gemacht hast
und der im Heiligen Geist unter uns lebt und uns Hoffnung gibt
jetzt und in Ewigkeit.

(Agende der EKKW)

 

Lesung aus dem Alten Testament: 2. Samuel 12, 1-9a

Und der HERR sandte Nathan zu David. Als der zu ihm kam, sprach er zu ihm: Es waren zwei Männer in einer Stadt, der eine reich, der andere arm. Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder; aber der Arme hatte nichts als ein einziges kleines Schäflein, das er gekauft hatte. Und er nährte es, dass es groß wurde bei ihm zugleich mit seinen Kindern. Es aß von seinem Bissen und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß, und er hielt's wie eine Tochter.
Als aber zu dem reichen Mann ein Gast kam, brachte er's nicht über sich, von seinen Schafen und Rindern zu nehmen, um dem Gast etwas zuzurichten, der zu ihm gekommen war. Und er nahm das Schaf des armen Mannes und richtete es dem Mann zu, der zu ihm gekommen war.
Da geriet David in großen Zorn über den Mann und sprach zu Nathan: So wahr der HERR lebt: Der Mann ist ein Kind des Todes, der das getan hat! Dazu soll er das Schaf vierfach bezahlen, weil er das getan und sein eigenes geschont hat.
Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König gesalbt über Israel und habe dich errettet aus der Hand Sauls und habe dir deines Herrn Haus gegeben, dazu seine Frauen in deinen Schoß, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und ist das zu wenig, will ich noch dies und das dazutun. Warum hast du denn das Wort des HERRN verachtet, dass du getan hast, was ihm missfiel?

Epistellesung Epheser 2, 4-10

Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht - aus Gnade seid ihr gerettet -; und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus, damit er in den kommenden Zeiten erzeige den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus.
Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Evangelium Lukas 18, 9-14
Der Pharisäer und der Zöllner


Er sagte aber zu einigen, die überzeugt waren, fromm und gerecht zu sein, und verachteten die andern, dies Gleichnis:
Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst so: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme.
Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!
Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.


Glaubensbekenntnis nach Dietrich Bonhoeffer

Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten. Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.


Fürbittengebet

Gott, der du das Böse hasst und das Gute schaffst,
Gott, der du Licht bist und keine Finsternis wohnt in dir,
der du Frieden ausbreitest wie einen Strom:
Schließe nicht dein Herz vor uns zu.
Wir haben unsere Augen lange verschlossen
vor der Schuld unseres Volkes und 
den Mühen der Erinnerung.
Wir sehen unsere Verantwortung dafür,
dass dies alles nie wieder geschieht
und rufen zu dir:

       *

Schließe nicht dein Herz vor uns zu,
wenn wir darum bitten, dass du Gnade vor Recht ergehen lässt,
dass du die Unschuldigen schützt,
alle Menschen, die gegen ihren Willen
in Kriege hineingezogen worden sind,
die mit uns rufen zu dir:

       *

Schließe nicht dein Herz vor uns zu,
wenn wir voll Mitleid mit der Not
und der Angst so vieler Menschen darum bitten,
dass du den Frieden ausbreitest wie einen Strom und gelingen lässt,
was Menschen in der Verantwortung für diese Welt
an Gutem ins Werk setzen wollen.
Wir rufen zu dir:

       *

Schließe nicht dein Herz vor uns zu,
wenn wir in unserer Finsternis um dein Licht bitten für die Menschen,
die keinen Weg und keine Hoffnung mehr vor sich sehen,
die auf den Trümmern ihrer Häuser leben,
bedroht von Hunger und Seuchen, in Kälte und ohne Schlaf.
Mit ihnen rufen wir zu dir:

       *

Schließe nicht dein Herz vor uns zu,
wenn wir voller Zorn auf die blicken,
die in blindem Hass und Größenwahn Völker ins Unrecht setzen
und ins Verderben reißen.
Du, Gott des Friedens, die Worte ersticken uns –
darum rufen wir zu dir:

       *

Gott, der du das Böse hasst und das Gute schaffst –
Gott, der du Licht bist und keine Finsternis wohnt in dir,
der du Frieden ausbreitest wie einen Strom:
Schließe nicht dein Herz vor uns zu,
sondern sammle in deiner Liebe alle,
die seufzen und stöhnen, sich ängsten und um Frieden beten.
In deinem Erbarmen lass Zuflucht finden alle,
die ihre Hoffnung auf dich setzen,
du Gott des Lebens.

(nach der Agende der EKKW, leicht bearbeitet)

 

Segen

Schalom! Friede sei mit euch!
Frieden sollt ihr bringen, wohin ihr auch kommt. 
In Frieden sollt ihr gehen, wenn ihr scheidet.
Gott segne eure Herzen und Münder, 
dass ihr spürt und sagt, was dem Fremden dient.
Er segne eure Augen und Hände, 
dass ihr seht und tut, was den Frieden mehrt.
Der Herr, euer Gott, segne euren Weg. 
Ein Weg des Friedens soll es sein. 
Er geleite euch zum Ziel eurer Reise.
Den Frieden Christi möget ihr finden 
an diesem Tag und am Ende eures Lebensweges. 
Amen


Lieder:

Herr, der du vormals hast dein Land  (EG 283)
Aus tiefer Not schrei ich zu dir (EG 299)
Wenn wir in höchsten Nöten sein (EG 366)
Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr (EG 382)
Gib Frieden, Herr gib Frieden (EG 430)
Menschen gehen zu Gott (EG.E.2)
Meine engen Grenzen (EG.E 12)
Wo Menschen sich vergessen (EG.E 29)
 

Zusammenstellung: Kathrin Oxen