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Nach Landeskirchen geordnet

Auf über 250 Plätze werden Tischkarten gestellt

05. November 2006


Wer schon einmal Sitzordnungen für Hochzeitsfeste, Konfirmationen oder Taufen entworfen hat, um die Gäste durch nett gestaltete Tischkärtchen nett am Tisch zu verteilen, weiß welche Herausforderung sich dahinter versteckt: Tante Gerda darf nicht neben Tante Emilie sitzen, denn die beiden Schwestern haben sich schon in Jugendzeiten verkracht. Onkel Gustav muss weit weg von Cousin Peter sitzen, weil die beiden sich gegenseitig den Konkurs der familieneigenen Firma vorwerfen. Geschiedene wollen auch nicht unbedingt für ein Essen lang die Eintracht üben und Menschen, die sich richtig fremd sind, müssen wenigstens die gleichen Interessen haben, um nebeneinander sitzen zu können. Mit solchen Tischordnungen können sich einladende Familien Abende lang beschäftigen – und darüber selbst in Streit geraten.

Das ist bei der Synode völlig anders. Da sind die Tischkärtchen nicht nett gestaltet, sondern einfach praktikabel. Und die Regeln für die Frage, wer sitzt wo, ist fest geregelt. Die Synodalen aus einer Landeskirche sitzen in einer Reihe und bei jeder Tagung darf eine andere Landeskirche in der ersten Reihe sitzen; im vom Präsidiumstisch aus gesehenen linken Block sitzen die Mitglieder des Rates und die Referenten des Kirchenamts, im rechten Block die Mitglieder der Kirchenkonferenz und die ökumenischen Gäste. So einfach – so gut.

Aber dann ist es doch eine ziemlich aufwändige Kleinarbeit, bis der Sitzplan steht und die 120 Mitglieder der Synode, die etwa 60 Vertreter in der Kirchenkonferenz und die 15 Personen aus dem Rat gesetzt sind. Dazu kommen etwa 30 ökumenische Gäste und eine nicht geringe Zahl an Referenten aus dem Kirchenamt, die die Beratung der von ihnen vorbereiteten Themen beobachten müssen. Zum Schluss sitzen dann zwei Mitarbeiter an dem großen Tisch in der Pressestelle, einer liest die Liste der zu Platzierenden vor, ein anderer kontrolliert, ob der Name auch im Sitzplan zu finden ist. Wenn dann am Schluss festgestellt wird, dass ein Synodaler beim Übertragen der Namen in den Sitzplan übersehen wurde, beginnt alles von vorn. Auch wenn man nicht danach schauen muss, wer mit wem zerstritten ist – denn das gibt es in der Synode nicht – ist es doch spannend, bis der Plan fertig ist.

In dem Augenblick, in dem Plan komplett und gedruckt ist, beginnt die Arbeit des Saaldienstes: Die Mitarbeiter, die allen Synodale an ihren Tischen mit den Unterlagen versorgen, stellen die kleinen Tischkärtchen an die richtige Stelle: Die Tagung kann beginnen.

Weitere Informationen über die 5. Tagung der 10. EKD-Synode in Würzburg



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