Kurze Meldungen - FRA/Studie zur Arbeitsausbeutung

(Johanna Tietze)

Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) hat am 2. Juni 2015 eine Studie zum Ausmaß der Arbeitsausbeutung in der EU vorgestellt. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass Menschen, die in die EU einreisen oder in ihr umziehen, trotz der bestehenden EU-Gesetzgebung Opfer von Arbeitsausbeutung werden können. Die FRA schlägt verschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitsausbeutung vor, z. B. ein umfassendes System von Betriebsbesichtigungen. Nationale und grenzüberschreitende Kooperationen von Polizei, Staatsanwaltschaft und Aufsichtsbehörden sollen die Effektivität der Strafverfolgungsmaßnahmen erhöhen, da viele Opfer keine Strafanzeige stellen. Die Opfer bedürften eines leichteren Zugangs zu den Justizbehörden, weil sie teilweise davon abgehalten werden, Strafanzeige zu stellen. Andere erstatten keine Strafanzeige aus Angst um ihren Arbeitsplatz. Die FRA fordert, ein Zertifizierungssystem für arbeitnehmerrechteachtende Unternehmen einzuführen, um Verbraucher über das Thema Arbeitsausbeutung zu informieren. Die FRA plant zudem, in einer Nachfolgestudie Menschen zu befragen, die entweder schon selbst Arbeitsausbeutung erlitten haben oder dem Risiko ausgesetzt sind, zukünftig ausgebeutet zu werden.

Die FRA-Studie finden Sie auf Englisch unter
http://ekd.be/Arbeitsausbeutung



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