Jugend- und Bildungsthemen der Luxemburgischen Ratspräsidentschaft

(Doris Klingenhagen)

Am 1. Juli 2015 hat Luxemburg die EU-Ratspräsidentschaft für die nächsten sechs Monate übernommen (siehe voranstehender Artikel) und sich folgende Prioritäten gesetzt: Im Bereich Bildung werden Schlussfolgerungen zur Verringerung von Schulabbrüchen in Europa erarbeitet und diese im EU-Bildungsrat im November verabschiedet. Die Ratspräsidentschaft möchte damit erreichen, dass das Thema wieder neue Dynamik erhält. Die Halbzeitbilanz der Strategie „Europa 2020“ sowie die „Strategie zu Allgemeiner und beruflicher Bildung 2020“ (ET 2020) weisen darauf hin, dass hierzu weiterer Handlungsbedarf in den Mitgliedsländern besteht. Der alle drei Jahre erscheinende Fortschrittsbericht zur Europäischen Trainingsstrategie (ET 2020) soll unter luxemburgischer Präsidentschaft fertiggestellt und veröffentlicht werden. Darüber hinaus wird die Präsidentschaft einen Schwerpunkt auf die Förderung von Vielfalt in allen Bildungsbereichen – mit Bezug auf die Radikalisierungsprävention junger Menschen – legen und sich mit den Angeboten von Kindertagesbetreuung befassen. Zudem wird die Förderung von Mehrsprachigkeit zum Arbeitsprogramm im Bildungsbereich gehören.

Im Bereich Jugend wird der im Juli 2014 begonnene Prozess im Strukturierten Dialog zum Thema Youth Empowerment/ Befähigung junger Menschen für eine stärkere politische Beteiligung abgeschlossen. Nach der EU-Jugendkonferenz, die vom 21. – 24. September 2015 in Luxemburg stattfindet und die entscheidenden Punkte zum Thema bündelt, werden entsprechende Schlussfolgerungen für den EU-Jugendministerrat im November vorbereitet. Die Zwischenbilanz des 2. Zyklus der EU-Jugendstrategie mit der Veröffentlichung des 3. Europäischen Jugendberichtes wird ebenfalls ein wichtiges Thema bilden. Weiter wird ein neuer „Arbeitsplan Jugend“ für die Arbeit des EU-Jugendministerrates von 2016 bis 2018 erarbeitet. Für diesen Plan wird Deutschland voraussichtlich die Themen „Radikalisierungsprävention“ und „Jugendarbeit“ (in Anlehnung an die Ergebnisse der 2. Youth Work Convention, EKD Europa-Informationen Nr. 148) vorschlagen. Darüber hinaus wird die luxemburgische Präsidentschaft an den Themen Übergänge in Arbeit, sektorübergreifende Zusammenarbeit, Gesundheit und Wohlbefinden sowie digitale Kompetenzen weiterarbeiten. Außerdem will sie sich dafür einsetzen, den Junker-Investitionsplan auch für Jugend und Bildung nutzbar zu machen.

Zum Programm der Luxemburgischen Ratspräsidentschaft:
http://ekd.be/Programm-eu2015lu



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