Startschuss für das neue Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“

(Katrin Hatzinger)

Nachdem das Europäische Parlament bereits Ende November grünes Licht signalisiert hatte, hat am 3. Dezember 2013 der Rat der Europäischen Union das Legislativpaket „Horizon 2020“ (siehe EKD- Europa-Informationen Nr. 143) angenommen. Insgesamt stehen 77 Milliarden Euro für den nächsten Förderzeitraum 2014-2020 zur Verfügung, das ist ein Drittel mehr als im auslaufenden Forschungsrahmenprogramm. 15 Milliarden Euro werden bis Ende 2015 ausgeschrieben und 7,7 Milliarden davon sollen im Jahr 2014 vergeben werden.

Die Ausschreibungen auf Basis zweijähriger Arbeitsprogramme betreffen alle Programmlinien in den drei „Säulen“ von „Horizon 2020“. 24,4 Milliarden Euro werden für die „Wissenschaftsexzellenz“ aufgewendet, diese Säule umfasst grundlagenorientierte Forschungsprojekte, Mobilität und Forschungsinfrastrukturen. Der zweite Bereich, die „führende Rolle der Industrie“, soll die Marktführerschaft Europas stärken und ist mit 17 Milliarden Euro ausgestattet. Der dritte Bereich, „gesellschaftliche Herausforderungen“, stellt mit 29,6 Milliarden Euro die größte „Säule“ dar. Dabei geht es um Forschung und Innovation, die die politischen Ziele der EU voran bringt: Gesundheit, demographischer Wandel, Ernährung, erneuerbare Energie und Energieeffizienz, Verkehr, Klimaschutz etc. Erfreulich ist, dass auch die Human- und Sozialwissenschaften weiterhin gefördert werden. Der Berichterstatter des Europaparlaments für die Beteiligungsregeln von „Horizon 2020“, Christian Ehler (EVP), betonte die spürbare Vereinfachung des Regelwerks. „Eine Verkürzung der Antragsdauer auf acht Monate und ein besseres Zusammenspiel zwischen ‚Horizon 2020‘ und der europäischen Strukturfondsförderung wird das Programm für ganz neue Teilnehmerkreise attraktiv machen“, so Ehler.

Im Hinblick auf die Förderfähigkeit von Projekten mit menschlichen embryonalen Stammzellen wird sich nichts ändern. Die Kommission verpflichtet sich dazu, „die gängige Praxis fortzuführen“ und dementsprechend Vorschläge auszuschließen, „bei denen im Zuge der Forschungsarbeiten humane Embryonen zur Gewinnung von Stammzellen zerstört werden“. Eine Verwendung bereits gewonnener menschlicher embryonaler Stammzellen ist damit allerdings nicht ausgeschlossen.

Weitere Informationen zu „Horizon 2020“ finden Sie unter:



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