Schwerpunkte der irischen Ratspräsidentschaft in den Bereichen Bildung und Jugend

(Doris Klingenhagen)

Am 1. Januar 2013 hat Irland die EU-Ratspräsidentschaft übernommen und macht damit den Anfang der mit Litauen und Griechenland gebildeten 18-monatigen Triopräsidentschaft (siehe vorangehender Artikel). Der irische Ratsvorsitz sieht die Gewährleistung von qualitativ hochwertiger Bildung und beruflicher Ausbildung sowie gleichem Zugang für alle als eine Priorität für die Senkung der Arbeitslosigkeit. Die Bildungsagenda soll dabei stärker in den Prozess des Europäischen Semesters eingebunden werden und die Kommissionsmitteilung "Bildung neu denken" als Grundlage für die Planung breiter Bildungsreformen dienen. Weiter wird Irland sein Augenmerk besonders auf die Lehrer- und Lehrerinnenausbildung sowie die höhere Bildung richten. Das neue integrierte Bildungsprogramm "Erasmus für alle / YES Europe" für die Jahre 2014 bis 2020, das derzeit die EU-Programme für Bildung, berufliche Ausbildung, Jugend und Sport beinhaltet, wird weiter in den europäischen Institutionen diskutiert. Für die irische Ratspräsidentschaft stellen die Einigung mit dem Parlament und ein Abschluss der Verhandlungen mit dem Beschluss zum mehrjährigen Finanzrahmen eine Priorität dar.
Im Jugendbereich wird der Fokus auf non-formaler und informeller Bildung unter dem inhaltlichen Aspekt der "sozialen Inklusion" liegen. Damit schließt die Triopräsidentschaft sich dem Vorschlag des Jugendministerrats an, der dies für die zweite Phase als Konsequenz der Umsetzungserfahrungen der EU-Jugendstrategie vorgeschlagen hatte. Im Rahmen des Strukturierten Dialogs mit der Jugend sollen in den nächsten 18 Monaten die jungen Menschen in den Blick genommen werden, die am stärksten von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind. Soziale Inklusion soll dabei als übergreifendes Konzept über die benachteiligten jungen Menschen hinaus auch alle anderen Jugendlichen einbeziehen. Jede Ratspräsidentschaft wird das gemeinsame Oberthema unter einem besonderen Fokus betrachten. Bei den Iren handelt es sich um die "qualitativ hochwertige Jugendarbeit"; die Litauer haben als Fokus für die zweite Hälfte "Junge Menschen ohne Arbeit, ohne Schulbesuch und ohne Berufsausbildung" und die Griechen für den Zeitraum bis Mitte 2014 "Kultur und Unternehmergeist" bestimmt.



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