„Europäische Wege der Reformation“ gehen an den Start

(Ulrike Truderung)

Das Reformationsjubiläum 2017 ist um ein europäisches Projekt reicher: Am 25. Juni 2016 hat der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow gemeinsam mit der Leiterin der Thüringer Landgesellschaft, Heike Neugebauer, und dem Vorsitzenden des Vereins Kirche und Gesellschaft e.V., Christfried Boelter, den offizielle Startschuss für das EU-geförderte Projekt „Europäische Wege der Reformation" gegeben. Bis Juni 2019 werden die 25 Partnereinrichtungen aus dem kirchlichen Bereich, dem Tourismussektor und der öffentlichen Verwaltung nun die transnationale Kulturroute „Europäische Wege der Reformation" – auf Englisch genannt „European Cultural Route of Reformation" – errichten. Zu diesem Zweck stehen insgesamt rund 2,3 Mio. € zur Verfügung, davon stammen knapp 2 Mio. € aus EU-Fördertöpfen. Das Projekt hatte vom EKD-Büro Brüssel maßgebliche Unterstützung in der Projektentwicklung und in der Beantragung von EU-Fördermitteln erhalten.

Geplant ist ein Netzwerk von reformationsbezogenen Kultur- und Pilgerrouten, das zunächst bereits bestehende und im Aufbau befindliche Routen in Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien, der Slowakei, der Schweiz, Norditalien, Ungarn und Slowenien umfassen soll. Der deutsche Lutherweg gehört ebenso zum geplanten Netzwerk wie der österreichische „Weg des Buches", der in Planung befindliche Jan-Hus-Weg von Krakovec nach Konstanz, und zahlreiche weitere geplante Wege in anderen teilnehmenden Ländern. Die „Europäischen Wege der Reformation" sollen zudem als „Kulturweg des Europarates" anerkannt werden – dieses Label wurde bislang unter anderem an die europäischen Jakobswege, die Via Regia und den Hugenotten- und Waldenserpfad verliehen. Darüber hinaus ist in jedem teilnehmenden Land die Einrichtung eines Reformations-Informationszentrums geplant, in dem Besucherinnen und Besucher sich über die Auswirkungen der Reformation in Mitteleuropa bis auf den heutigen Tag informieren können.

Anders als beispielsweise der Europäische Stationenweg fokussieren sich die „Europäischen Wege der Reformation" dabei nicht ausschließlich auf das Reformationsjahr 2017, sondern sollen die Stätten der Reformation in Mitteleuropa gerade auch nach den Feierlichkeiten im Jahr 2017 für Touristen und Pilgernde attraktiv machen. Der touristischen Nutzung des reformatorischen Erbes Mitteleuropas soll somit eine Nachhaltigkeit über 2017 hinaus verliehen werden.

Projektträger ist die Thüringer Landgesellschaft, von kirchlicher Seite sind unter anderem der Verein Kirche und Tourismus e.V. der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und die Evangelische Kirche A.B. in Österreich beteiligt.

 

Nähere Informationen zum Projekt finden Sie in Kürze unter dem Link http://ekd.be/2aMMm1Q



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