Neustart für Work-Life-Balance von Familien

(Julia Maria Eichler)

Vom 18. November 2015 bis zum 17. Februar 2016 hat die Europäische Kommission eine öffentliche Konsultation zur Work-Life-Balance von arbeitstätigen Eltern und Personen, die Familienangehörige pflegen, durchgeführt, die sich an Bürger, Organisationen und Behörden richtete.

Die Europäische Kommission hatte bereits 2008 die Mutterschutzrichtlinie veröffentlicht, mit der Müttern größerer Schutz nach der Schwangerschaft zukommen sollte. Nachdem sich das Europäische Parlament 2010 auf einen Standpunkt festgelegt hatte, war die Richtlinie im Rat blockiert worden. Die Kommission hatte im letzten Jahr beschlossen, die Richtlinie zurückzuziehen und stattdessen einen Neustart zu wagen.

An der öffentlichen Konsultation beteiligte sich auch die Europäische Sonntagsallianz mit Unterstützung des  EKD-Büros Brüssel. Die Konsultation richtete ihr Augenmerk dabei vor allem auf die Herausforderungen für Frauen bei der Integration in den Arbeitsmarkt und auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gerade für junge Familien.

Die Allianz wies in ihrem Beitrag darauf hin, dass sich in den letzten Jahren neue Formen von prekären Arbeitsverhältnissen herausgebildet hätten. Gleichzeitig  seien  europaweit die Investitionen in den öffentlichen Sektor, insbesondere in gute, verfügbare und erreichbare Kinderbetreuung zurückgegangen. Arbeitnehmer seien heute mehr der Erwartung höherer Erreichbarkeit ausgesetzt. Das Fehlen von adäquaten und umfassenden Ausgleichsmaßnahmen stelle somit zwar ein generelles Problem dar, treffe aber Familien umso härter – vor allem, weil Frauen häufig die Doppelbelastung durch die Versorgung von Kindern oder anderen pflegebedürftigen Familienangehörigen und Beruf treffe. Dies stelle auch ein Haupthindernis für die Möglichkeit von Frauen dar, am Arbeitsleben teilzunehmen.

Den Konsultationsbeitrag der Europäischen Sonntagsallianz finden Sie unter:
http://ekd.be/Bericht_Herausforderung_WLB



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