Dialog in Brüssel - junge Europabotschafter unterwegs im EU-Viertel

(Doris Klingenhagen)

Seit einem Jahr engagieren sich zehn „Europabotschafter und -botschafterinnen" aus Hannover in dem aej-Projekt „Wo ist Europa? Da ist Europa!".

Das Projekt ist Teil des Strukturierten Dialogs mit der Jugend und will modellhaft zeigen wie junge Menschen vor Ort Europa entdecken und sich durch Dialoge mit Politikerinnen und anderen Akteuren an der Gestaltung der EU beteiligen können. Vom 7.-11. April 2014 haben sie selber das europäische Parkett betreten und vor Ort Gespräche geführt. So erlebten sie die Arbeit im EKD-Büro und trafen „ihre" Europaabgeordneten Bernd Lange und Gesine Meißner aus Niedersachsen im Europäischen Parlament. Gesine Meißner, mit der sie in Hannover in regelmäßigen Austausch stehen, erlebten sie bei ihrer Arbeit im Fischereiausschuss in der Diskussion um das EU-Abkommen zur Tiefseefischerei. Bernd Lange befragten sie nach seinen Vorstellungen von notwendigen Veränderungen der EU, Einschätzungen zur Europawahl im Mai und insbesondere nach der Asyl- und Migrationspolitik der EU. Beim Europäischen Jugendforum berichteten sie im Gegenzug, dass die Strukturierten Dialoge für sie und die anderen beteiligten Jugendlichen spannend und bereichernd waren. Sie vermissten jedoch von den Dialogpartnern ein Feedback zur ihren geäußerten Vorstellungen und Forderungen. Im Gespräch mit Axel Stammberger von der Ständigen Vertretung Deutschlands in Brüssel erfuhren sie, dass diese Problemstelle erkannt sei und zumindest auf der Bundesebene Geld für den Aufbau solch eines Feedbacksystems zur Verfügung steht.

Im Gepäck hatten die EU-Botschafter eine eigene Kampagne zur Europawahl 2014 „Schenk Europa dein Lachen". Das „berühmteste" Lachen bekamen sie von Martin Schulz, dem europaweiten Spitzenkandidaten der Sozialdemokraten und Kandidat für das Präsidentenamt der EU-Kommission. Für die Europabotschafter war das Fazit dieser Woche klar: „Europa ist unser selbstverständlicher Lebensraum mit dem Euro, der Reisefreiheit und der Interkulturalität. Die Strukturen der EU und das, was sie entscheiden, ist nicht leicht zu verstehen. Trotzdem bedeutet Europa uns so viel, dass wir uns als Botschafter und Botschafterinnen engagieren und sagen: Europa braucht deine Stimme!"



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