Konsultation über das zukünftige europäische Jugendprogramm

(Doris Klingenhagen)

Ende Oktober 2010 hat die EU-Kommission eine Online-Konsultation zu einem Nachfolgeprogramm von JUGEND in AKTION ab 2014 gestartet. Das EKD-Büro in Brüssel beteiligte sich daran mit der Forderung, ein erkennbares, eigenständiges, non-formales Bildungsprogramm wie JUGEND in AKTION zu erhalten. Um guter Erkennbarkeit willen sollte die Zielgruppe „Jugend“ klar im Titel stehen. Jugendliche sollten dieses Programm als „ihr“ Programm der EU klar erkennen können; die Antragsteller profitieren davon auch: Dies ergibt sich aus dem Mehrwert, der aus den Evaluationen auf nationaler wie europäischer Ebene hervorgeht.

Das Jugendprogramm unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung in wesentlichen Schlüsselqualifikationen, die sowohl die eigenen Lebensbewältigungskompetenz als auch ihre Beschäftigungsfähigkeit fördert (Selbstsicherheit, Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Präsentationskompetenzen etc.). Es fördert die verstärkte Teilnahme an gesellschaftlichem und politischem Engagement sowie die Bereitschaft zu räumlicher Mobilität von jungen Menschen (Arbeiten und Studieren im Ausland). Ferner trägt es dazu bei, dass Jugendliche sich stärker für europäische Themen interessieren und ihre Einstellung zur EU positiv verändern und hilft jungen Menschen dabei ihre praktischen Sprachkompetenzen zu verbessern. Es schult ihre interkulturellen Kompetenzen und trägt zu einem Bewusstsein für Menschenrechte, Toleranz und Multikulturalität bei.

Ein Jugendprogramm braucht aus Sicht des EKD-Büros als besondere Schwerpunkte eine Stärkung des Dialogs zwischen Jugendlichen und politischen Akteure über jugendrelevante Themen und politische Vorgänge. Und die Stärkung von Jugendorganisationen und Jugendverbänden in ihrer Selbstorganisation als legitimierte und repräsentative Interessensvertretungen junger Menschen. Die jetzt schon bestehenden Aktionslinien bieten Projektantragstellern eine angemessene Vielfalt für Maßnahmen und Initiativen. In einem neuen Programm sollten Linien eher unter größeren Überschriften weiter zusammengefasst werden, um mehr Experimentierraum zu bieten. Organisationen und Antragsteller sind mittlerweile mit den Modalitäten des Programms gut vertraut. Um die weitere aktive Nutzung des Programms nicht zu gefährden, sollten möglichst wenige Neuerungen eingeführt werden. Die Stellungnahme des Büros regt ebenso an bei zukünftigen Konsultationen Transparenz darüber herzustellen, welche Gewichtung dem Votum von Einzelpersonen und Organisationen in Befragungen zukommt.



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