Konsultation der Europäischen Kommission zum Thema „Fracking“

(Dr. Anna Donata Quaas)

Es ist das erklärte Ziel der Europäischen Kommission, so heißt es in einer Ende 2012 initiierten Konsultation, "dass die Erschließung unkonventioneller fossiler Brennstoffe unter angemessenen Maßnahmen zum Schutz von Gesundheit, Klima und Umwelt sowie unter größtmöglicher Rechtsklarheit und Vorhersehbarkeit für die Bürgerinnen und Bürger ebenso wie für die Betreiber erfolgt, so dass die potenziellen wirtschaftlichen Vorteile und der Zugewinn an Energieversorgungssicherheit sich einstellen können."

An dieser Online-Konsultation hat sich am 15. März 2013 auch das EKD-Büro in Brüssel beteiligt. Am 5. März 2013 hatten sich die Umweltbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegen die jetzige Zulassung von "Fracking" ausgesprochen. Aus der Sicht der kirchlichen Umweltbeauftragten soll in Deutschland ein bundesweites Moratorium für "Fracking" ausgesprochen werden, da bisherige Gutachten auf gravierende Wissenslücken bei den Auswirkungen der Fracking-Technologie hinwiesen, insbesondere in Bezug auf die eingesetzten Chemikalien. Die Zeit des Moratoriums solle dazu genutzt werden, die in den Gutachten aufgezeigten Erkenntnislücken durch Forschungsarbeiten zu schließen. Sollte sich dann erweisen, dass die Fracking-Technologie ohne Gefahren für Umwelt und Gesundheit eingesetzt werden könne, und sollte - nach einer erfolgten Energiewende - in Deutschland weiterhin Bedarf an der Erschließung von Erdgas mithilfe von "Fracking" bestehen, könne erneut über eine Zulassung nachgedacht werden. Vorbild für dieses Verfahren des vorläufigen Verbots sei Frankreich. Auch in der Online-Konsultation der Europäischen Kommission äußerte sich das EKD-Büro Brüssel kritisch zum "Fracking". Es sprach sich unter anderem vorerst dafür aus, dass Vorkommen unkonventioneller Brennstoffe (z. B. Schiefergas) in Europa nicht zur Förderung erschlossen werden sollten. Es sei unabdingbar, dass Bürgerinnen und Bürger umfassend über die Folgen des "Fracking" für Mensch und Umwelt informiert würden und diese abschätzen könnten.



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