EU-Kommission präsentiert Reformstrategie zur Hochschulbildung

(Doris Klingenhagen)

Am 20. September 2011 hat die EU-Kommission eine Reformstrategie zur Erhöhung der Anzahl von Hochschulabsolventen in Europa und zur Verbesserung der Lehre präsentiert. Die Strategie ist ausdrücklich als Teil der EU-Strategie für Beschäftigung und Wachstum, Europa 2020 bestimmt.

 

Als Ziel der Strategie wird die Maximierung des Beitrages der Hochschulbildung zur Stärkung der europäischen Ökonomie im Angesicht der Krise definiert. Aufgabe universitärer Forschung soll sein, den Boden für die Industrien von morgen zu bereiten sowie Bildung, Forschung und Wirtschaft besser zu vernetzen. Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend fasst das Konzept folgendermaßen zusammen: „Hochschulbildung ist ein mächtiger Motor für Wirtschaftswachstum … sowie die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit“.

 

Diese neue, von der EU-Kommission skizzierte Reformstrategie zur Hochschulbildung stellt hinsichtlich der schon länger zu beobachtenden Ökonomisierung von Bildung eine neue Qualität dar. Industrielle Verwertbarkeit auf der einen und Beschäftigungsfähigkeit auf der anderen Seite stellen die Kriterien für strategische Bildungsentwicklung dar. Die Bedeutung eines Eigenwertes von Bildung tritt in den Hintergrund.

 

Die Umsetzung der EU-Strategie wird direkte Folgen für die Geistes- und Sozialwissenschaften haben, insofern diese auch bei größter Anstrengung eine unmittelbare industrielle Verwertbarkeit nur selten werden nachweisen können. Insofern stellt sich auch die Frage, welche Auswirkungen ein derartiger Politikansatz z.B. auf die Gestaltung des Theologiestudiums und die Zukunft theologischer Fakultäten haben wird.

 

Die Beschreibung der Strategie sowie weitere Links zum Hintergrund finden Sie hier:

http://europa.eu/rapid



erweiterte Suche