Strategie zur Chancengleichheit

(Doris Klingenhagen)

Um das Potenzial der Frauen besser für die Ziele der EU zu nutzen, hat die EU-Kommission am 21. September 2010 eine Fünfjahresstrategie für mehr Chancengleichheit verabschiedet. Auf der Grundlage der Charta für Frauen hat die EU-Kommission Maßnahmen erarbeitet, die von einer Stärkung des Frauenanteils in den Leitungsgremien von Unternehmen bis zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen reichen. Die Maßnahmen gruppieren sich um die fünf Schwerpunkte: Wirtschaft und Arbeitsmarkt, gleiches Entgelt, Gleichheit in Führungspositionen, Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt und Förderung der Gleichheit der Geschlechter in der Außenpolitik der EU.

Im wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Bereich soll die Beschäftigungsquote von Frauen gesteigert werden, um das Europa 2020 Ziel einer Gesamtbeschäftigungsquote von 75 Prozent zu erreichen. Auch bei der Durchführung sämtlicher Initiativen im Bereich Zuwanderung und Integration soll die Gleichstellung gefördert werden. Außerdem sollen Initiativen ergriffen werden, um mehr Frauen in Führungspositionen und öffentliche Ämter zu bringen. Daneben sollen Frauen als Unternehmerinnen/Selbständige gefördert werden. Um das öffentliche Bewusstsein dafür zu schärfen, dass Frauen in der EU im Durchschnitt 18 Prozent weniger verdienen als Männer, soll ein Europäischer Tag für gleiches Entgelt eingeführt werden.

Die Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen, insbesondere die Ausmerzung der Genitalverstümmlung von Frauen in Europa und weltweit, ist ein weiterer konkreter Handlungspunkt. So will die EU-Kommission dafür sorgen, dass das EU-Asylrecht Gleichstellungserwägungen Rechnung trägt, indem sie beispielsweise geschlechterspezifische Schulungen und vorbildliche Verfahren innerhalb des Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen fördert und Mittel aus dem Europäischen Flüchtlingsfonds bereit stellt. Die Überwachung der Umsetzung und Durchsetzung des EU-Rechts auf diesem Gebiet ist und bleibt eine Priorität des Erweiterungsprozesses. Auch soll der Gleichstellungsaspekt noch stärker in die EU-Maßnahmen der humanitären Hilfe einbezogen werden.

Die Wichtigkeit der Strategie unterstreicht die EU-Kommission mit einem jährlichen Gleichstellungsdialog unter Beteiligung des Europäischen Parlaments, des Ratsvorsitzes, der europäischen Sozialpartner und der Zivilgesellschaft, um die jeweiligen Fortschritte bei der Strategie zu erörtern.

Die gesamte Strategie finden Sie hier:
http://ec.europa.eu/social/BlobServlet?docId=5770&langId=de



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