Evangelische Kirche würdigt ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat den gestorbenen früheren Bundeskanzler Helmut Kohl gewürdigt. Als Mensch und Politiker habe Kohl „Weitblick mit Realismus“, und „Visionen mit Freundschaft“ verbunden, so der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, in ihrem gemeinsam Kondolenzschreiben an die Ehefrau des Verstorbenen. „Ohne das Vertrauen, das Helmut Kohl bei vielen Politikern in aller Welt genoss, wäre die deutsche Einheit nicht so schnell und so friedlich zustande gekommen", schreiben die EKD-Vertreter.

Zugleich hoben Bedford-Strohm und Schwaetzer die maßgebliche Rolle Helmut Kohls für die europäische Einigung hervor. Prägend für Helmut Kohls politische Leidenschaft sei dessen Erfahrung der Grenze zwischen seiner pfälzischen Heimat und Frankreich gewesen. „Gemeinsam mit anderen jungen Europäern wollte Kohl symbolisch die Schlagbäume beseitigen.“  Das Schengener Abkommen, das die Grenzkontrollen zwischen den beteiligten Staaten abschaffte, und die Wirtschafts- und Währungsunion seien in erheblichem Maße sein Werk.   „Gerade jetzt – in einer Zeit, in der die Europäische Union von vielen Menschen in Frage gestellt wird – erinnert die Evangelische Kirche in Deutschland mit Dank an den Beitrag Helmut Kohls dazu, diese Union zu entwickeln und den Frieden auf unserem Kontinent zu stärken.“

Die Losung an Kohls Todestag erinnere an Jesu unerschütterlichen Friedenswunsch, für den Helmut Kohl Zeit seines Lebens leidenschaftlich gestritten habe: „Wenn doch auch du erkenntest an diesem Tag, was zum Frieden dient!“ (Lukas 19, Vers 42).

 

Hannover, 17. Juni 2017 

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt