Lutheraner beenden Begegnungsreise nach Jerusalem

Anfangen, mit der Gewalt aufzuhören

Mit einem Aufruf zu Frieden und Versöhnung ist am gestrigen Sonntag die Reise einer Delegation deutscher Lutheranerinnen und Lutheraner nach Jerusalem und in die palästinensischen Gebiete zu Ende gegangen. „Die Seele der Menschen leidet unter Besatzung, Gewalt und Freiheitseinschränkungen. Das konnten wir in diesen Tagen aus erster Hand erleben“, resümiert der Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB), Landesbischof Gerhard Ulrich. „Ich appelliere daher an alle Seiten: Fangt an aufzuhören! Fangt an, mit der Gewalt aufzuhören. Das ist der erste Schritt zu Verständigung und Versöhnung.“

Im Mittelpunkt der Reise stand das Kennenlernen der Arbeit der Partner der deutschen, lutherischen Kirchen im Heiligen Land in dieser schwierigen Situation. „Mich beeindruckt immer wieder tief die verbindende und versöhnende Arbeit sowie das prophetische Zeugnis des Lutherischen Weltbundes und der lutherischen Kirche an diesem Ort. Respekt, Frieden und Dialog durchdringen die Arbeit des LWB und der Kirche. Diese Werte sind für unsere modernen Gesellschaften enorm wichtig, erst recht in dieser Region. Darüber haben wir viel von unseren Partnern gelernt, auch für unsere Arbeit zu Hause“, so Ulrich.

Die Delegierten der deutschen LWB-Kirchen führten während der Reise Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land, des Lutherischen Weltbundes (LWB), der EKD sowie weiterer lokaler Kirchen. Sie machten sich einen eigenen Eindruck der Arbeit, u. a. in der Altstadt Jerusalems, im Auguste-Viktoria-Krankenhaus auf dem Ölberg sowie in Bethlehem. 

Auf dem Ölberg in Jerusalem pflanzte die Delegation am Samstag einen Olivenbaum. Die Pflanzung erfolgte inspiriert von dem Luthergarten in Wittenberg. Der Baum soll ein Symbol der engen Beziehungen der deutschen lutherischen Kirchen mit dem Lutherischen Weltbund und seinen Partnern an diesem Ort darstellen und die Bedeutung der Arbeit unterstreichen. Auf dem Ölberg befinden sich sowohl das Auguste-Viktoria-Krankenhaus, das von dem LWB betrieben wird, als auch die Himmelfahrtkirche der deutschsprachigen Gemeinde. Dort feierten die Delegierten zum Abschluss der Reise den Sonntagsgottesdienst mit der arabischsprachigen Gemeinde.

Im Rahmen der Reise fand auch die Versammlung des DNK/LWB statt. Dabei standen u. a. aktuelle Informationen zu dem Umzug der Geschäftsstelle des DNK/LWB auf der Tagesordnung. Das DNK/LWB löst zum 1.1.2018 die administrative Verbindung zu der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), die zu diesem Zeitpunkt eine engere Kooperation mit der EKD umsetzt. Das DNK/LWB wird zum 1.1.2018 eine Geschäftsstelle in der Podbielskistraße 164 in Hannover beziehen. Die enge Zusammenarbeit mit der VELKD und weiteren Partnern wird weiterhin fortgesetzt.

Hinweis:

Informationen über die Arbeit des LWB: jerusalem.lutheranworld.org

Informationen über die ELKJHL: www.elcjhl.org

Informationen über die EKD in Jerusalem: www.evangelisch-in-jerusalem.org

Hannover, 27. November 2017

Florian Hübner
Pressesprecher