Kurschus: „Mögen die Begegnungen zur gegenseitigen Stärkung und Solidarität beitragen“

Grüße der EKD-Ratsvorsitzenden zum Fastenmonat Ramadan 2023

Zum Fastenmonat Ramadan, der in diesem Jahr am 23. März beginnt und mit dem Fest des Fastenbrechens am 21. April endet, hat die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus, in einem Brief an die muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger herzliche Grüße und Wünsche der EKD übermittelt.

„Vor wenigen Wochen hat ein Erdbeben im Südosten der Türkei und in Nordsyrien ein kaum zu erahnendes Ausmaß an Zerstörung über diese Region gebracht. Tausende von Menschen haben durch eingestürzte Häuser ihr Leben verloren. Hinzu kamen in derselben Region verheerende Überschwemmungen. Unvorstellbares Leid müssen die Menschen ertragen. Der Schmerz und die Trauer sitzen tief und prägen die besondere Zeit des Fastenmonats in diesem Jahr. Unter normalen Umständen erinnert der Verzicht im Ramadan auch daran, dass vielen Menschen das Lebensnotwendige fehlt. Manchmal verlieren wir das Leid unserer Nächsten aus dem Blick, doch in diesem Jahr schreit die Not zum Himmel. Sie ist nicht zu überhören und zu übersehen“, so die Ratsvorsitzende.

„Als glaubende Menschen bringen wir unsere Trauer und unseren Schmerz vor Gott. Das tun wir sicher in sehr unterschiedlicher Weise. Für uns Christen und Christinnen steht über dem Jahr 2023 die Jahreslosung „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Dieser Satz steht in 1. Mose 16,13 und stammt aus einer dramatischen Geschichte. Hagar spricht diese Worte aus. Sie ist in einer völlig ausweglosen Lage: schwanger, allein, heimatlos und ohne Perspektive. In dieser Situation wächst in ihr die Erkenntnis, dass Gott sie in ihrer Verlassenheit sieht. Diese Erfahrung gibt ihr Mut für die nächsten Schritte. Ich hoffe und bete, dass die von Leid betroffenen Menschen im Erdbebengebiet tröstende Erfahrungen machen und sie wieder Zuversicht und Hoffnung aus ihren Quellen des Glaubens schöpfen können, aber auch aus der großen Hilfsbereitschaft über alle Grenzen hinweg“, so Kurschus.

In diesem Jahr sei es nach der Corona-Pandemie wieder möglich, sich in den Familien, mit Freunden und in den Moschee-Gemeinden zum Fastenbrechen zu treffen, so die Ratsvorsitzende. „Mögen die Begegnungen zur gegenseitigen Stärkung und Solidarität beitragen. Im Namen des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland darf ich Ihnen zum Ramadan die herzlichen Grüße überbringen. Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Gemeinden die Zuwendung des barmherzigen Gottes und am Ende des Ramadans ein schönes Fest des Fastenbrechens“.

Hinweis: Die Grußbotschaft zum Ramadan der Vorsitzenden des Rates der EKD ist abrufbar unter www.ekd.de/grusswort-ramadan.

Hannover, 22. März 2023

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt