Bevollmächtigter des Rates der EKD reist nach Ghana

Reimers begleitet Bundespräsident Köhler und besucht EED-Projekte

Der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union (EU), Prälat Stephan Reimers, wird vom 11. bis 19 Januar nach Ghana reisen. Zunächst begleitet er Bundespräsident Horst Köhler, der vom 12. bis 14. Januar in der ghanaischen Hauptstadt Accra das zweite Afrika-Forum ausrichtet. Im Anschluss wird Reimers, der auch Aufsichtsratsmitglied des Evangelischen Entwicklungsdienstes e.V. (EED) ist, einige vom EED geförderte Projekte in Accra und Kumasi besuchen. Vorgesehen ist auch eine Begegnung mit dem von der EKD für die Seelsorge in den deutsch-sprachigen evangelischen Gemeinden in Accra beauftragten Pfarrer Martin Knispel.

Empfangen wird die deutsche Delegation von John A. Kufuor, dem Präsidenten der Republik Ghana. Auch Gespräche mit dem Asantehene, dem Oberhaupt einer bedeutenden Ethnie im Süden Ghanas, sowie mit dem Direktor und Studenten der Kumasi Universitiy of Science and Technology, stehen auf dem Programm. Der Bevollmächtigte des Rates nimmt anschließend am zweiten Afrika-Forum teil, das Bundespräsident Horst Köhler gemeinsam mit dem ghanaischen Präsidenten ausrichtet. Diese Forumsveranstaltung, die unter der Überschrift „Zwei Generationen – eine Zukunft“ steht, hat besonders die Jugend im Blick. Sie soll junge Führungskräfte aus Deutschland und aus 18 afrikanischen Staaten, sowie Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur zusammenbringen. Diskutiert werden Themen wie Umweltschutz, kriegerische Konflikte, Bildung und demokratische Mitgestaltung. Ghana war der erste afrikanische Staat, der vor fünfzig Jahren seine Unabhängigkeit von der Kolonialherrschaft erlangte.

Etwa die Hälfte der in Ghana lebenden Menschen ist jünger als 18 Jahre. Deshalb steht die Jugend auch im Zentrum der Förderung des EED. Im zweiten Teil seiner Reise besucht Prälat Reimers unter anderem eine Ausbildungsstätte für Mädchen und junge Frauen in Accra, sowie eine Berufsausbildungseinrichtung in Kumasi, die Mädchen und Jungen, die die Schule abgebrochen haben, zusätzliche Qualifikationen vermittelt. Die Schulabbrecher können dort zum Beispiel das Handwerk des Schneiderns, Schuhherstellens und Schreinerns erlernen. Außerdem wird der Bevollmächtigte das von der protestantischen Presbyterian Church of Ghana (PCG) gemeinsam mit dem Staat betriebene „Agogo Krankenhaus“ besuchen. Vermittelt durch ein Personalprogramm des EED arbeiten dort drei deutsche Fachärzte, die junge ghanaische Ärzte in den Bereichen Chirurgie, Pädiatrie und Gynäkologie ausbilden und helfen, den Status der Klinik als Lehrkrankenhaus zu erhalten.

Der Evangelische Entwicklungsdienst e.V. ist ein Entwicklungswerk der evangelischen Kirchen in Deutschland. Jedes Jahr fördert er rund 300 Projekte und Programme in Afrika, Asien und Lateinamerika, in Ozeanien, Südosteuropa und im Kaukasus.

Berlin, 09. Januar 2007

Pressestelle der EKD
Karoline Lehmann