Neue Agende zur Ordination beschlossen

Formulare für Pastoren, Diakone, Prädikanten und Synodale

Die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) hat die Einführung einer neuen Ordinationsagende unter dem Titel „Berufung – Einführung – Verabschiedung“ beschlossen. Der Wortlaut ist identisch mit der zeitgleich von der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK) beschlossenen Agende. Damit besteht zum ersten Mal in der Geschichte der Evangelischen Kirchen in Deutschland für alle 22 Gliedkirchen der EKD die Möglichkeit, nach diesen gemeinsamen gottesdienstlichen Formularen beispielsweise Pfarrer zu ordinieren, Prädikanten zu beauftragen, Bischöfe oder die Mitglieder der Synoden einzuführen.

Es ist beabsichtigt, die Agende Mitte kommenden Jahres zu veröffentlichen. Bis dahin stehen noch die Billigung des gemeinsamen Formulars zur Verpflichtung von Synodalen seitens der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie die Zustimmung der Bischofskonferenz der VELKD aus. Für die Vereinigte Kirche tritt die Agende zum 1. September 2012 in Kraft. Die Gliedkirchen bestimmen den Zeitpunkt der Einführung selbst. Die neue Agende soll vom Leitenden Bischof in einem Gottesdienst präsentiert werden.

Gegenüber der bisherigen Ordinationsagende hebe sich die Neufassung durch die Vielzahl an Formularen ab, hieß es in der Einbringung. Es würden nicht mehr allein hauptamtliche kirchliche Mitarbeitende, sondern auch ehrenamtlich Mitarbeitende mit einer gottesdienstlichen Handlung eingeführt.

Neu sind Ordnungen für den Prädikantendienst, für den Lektorendienst, für die Vokation zur Erteilung von Religionsunterricht, für die Einführung und Vorstellung von Vikaren und Vikarinnen. Weitere Formulare beziehen sich auf die Sendung zum ökumenisch-missionarischen Dienst, die Einführung von Kirchenmusikern, auf kirchliche Dienste mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendarbeit sowie auf Mitglieder kirchenleitender Gremien. Zudem enthält die neue Agendenausgabe erstmals Ordnungen für Verabschiedungen.

Insgesamt achte die Agende auf mediale, liturgische und rechtliche Aspekte der Einführungs- und Verabschiedungshandlungen. „Die Agende bietet die Chance, Mitarbeitende zu stärken, ihnen gegenüber Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen und ihnen in allem Auf und Ab Gottes Segen zu versichern“ hieß es in der Einbringungsrede der Gottesdienstreferentin der VELKD, Oberkirchenrätin Christine Jahn, zu Beginn der Synode. Die Agende biete außerdem die Chance, Gemeinschaft zu fördern und die Kirche nach außen zu profilieren.

Die gemeinsame Ordinationsagende enthalte zudem neu formulierte Gebete. „Die liturgische Sprache schöpft aus dem Reichtum der Tradition und ist Sprache in der Gegenwart. Sie lebt aus dem Sprachschatz der Bibel und nutzt die Vielfalt neuer Worte und Bilder. Sie hat eine bestimmte Stilhöhe zu wahren, ohne den Kontakt zur Sprache des Alltags zu verlieren“ so im Vorwort zur Agende.

Die neue Ordinationsagende ist ein deutliches Zeichen der wachsenden Zusammenarbeit zwischen der VELKD und der UEK, wie sie bereits 1999 mit einem gemeinsamen Gottesdienstbuch zu den Hauptgottesdiensten Gestalt gewann. Die neue Agende IV, Teilband 1, ersetzt die bisherigen Agenden „Ordination und Einsegnung“ sowie „Einführungshandlungen“ aus dem Jahr 1988.

Magdeburg, 09. November 2011

Dr. Eberhard Blanke
Pressesprecher der VELKD