Einsturzgefahr abgewendet

Kalkhorster Dorfkirche wird gerettet

Die bereits wegen Einsturzgefahr gesperrte Dorfkirche von Kalkhorst geht ihrer Rettung einen weiteren Schritt entgegen: am 24. Juni um 11 Uhr wird der Fördervertrag von den Geschäftsführern der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Gerhard Eichhorn, und der Stiftung KiBa (Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland), Thomas Begrich, an Pastorin Kirsten Hoffmann-Busch übergeben. Die beiden Stiftungen fördern die Maßnahmen in diesem Jahr mit jeweils 30.000 Euro. Damit ist nach der Sicherung des Daches auch die Sanierung des Turmes sichergestellt. Mit weiteren Fördermitteln des Landes, der Kommune, des Fördervereins, der Kirchengemeinde und der Landeskirche kann damit ein wichtiger Schritt bei der Rettung des eindrucksvollen Kirchenbaus aus der Mitte des 14. Jahrhunderts erfolgen.

Die Dorfkirche von Kalkhorst entstand im Wesentlichen um 1340/50 als dreischiffige Hallenkirche aus Backstein. Nach Osten wird das Kirchenschiff mit einem Choranbau, nach Westen durch einen mächtigen, leicht aus der Achse gedrehten Kirchturm ergänzt. Zu den ältesten Bereichen der Kirche zählt das südwestliche Seitenschiffportal, das vermutlich noch von einem Vorgängerbau aus der Zeit um 1250 stammt. Strebepfeiler, Spitzbogenfenster und wenige Zierfriese gliedern die Fassaden. Das Innere der Kirche überspannt ein Kreuzrippengewölbe, dessen Malereien ebenso wie die der Wände um 1400 datiert werden. 1892 erfolgte deren letzte umfangreiche Restaurierung. Von der reichen barocken Ausstattung sind besonders der Altaraufsatz von 1708, die Kanzel von 1714 und der Orgelprospekt von 1732 hervorzuheben.

Aufgrund mangelhafter Bauunterhaltung nicht nur in den letzten Jahrzehnten war die Kalkhorster Kirche stark einsturzgefährdet. Infolge einer schadhaften Dacheindeckung traten im Dachstuhl Feuchtigkeitsschäden bis hin zum Schwammbefall auf. Die Dachkonstruktion war statisch nicht mehr stabil, die Mauerkronen brüchig, in den Gewölben und Bögen waren Risse festzustellen. Durch die nachgebende Gründung standen Außenwände und Strebepfeiler bereits schief, so dass 2001 eine teilweise Sperrung der Kirche erfolgte. In den ersten beiden Bauabschnitten konnten die Schäden an Kirchenschiff und Chor beseitigt werden. Nun steht die Instandsetzung des Turmes an, dessen Mauerwerk Risse und Ausbrüche zeigt und dessen Dachkonstruktion desolat ist.

Hannover/Berlin, 13. Juni 2005
Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Hinweis:
Weitere Informationen zur Stiftung KiBa: http://www.stiftung-kiba.de/