Wolfgang Huber: Aufnahme von Flüchtlingen ist Christenpflicht

Berlin (epd). Die Aufnahme von Flüchtlingen ist nach Auffassung des früheren Berliner Bischofs und EKD-Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber eine Christenpflicht. "Verantwortlich Handeln im Licht der universalen Menschenwürde ist gerade heute aktuell", sagte der evangelische Sozialethiker. Dieses Prinzip löse zwar nicht alle praktischen Probleme der Flüchtlingspolitik. "Aber es beendet die Debatte darüber, ob wir uns in einem Kampf der Kulturen befinden", sagte Huber laut Redemanuskript bei einer Gedenkveranstaltung zum 110. Geburtstag des Theologen Dietrich Bonhoeffer.

"Wer sich im Sinne Bonhoeffers auf das 'Abendland' berufen will, beruft sich auf eine Kultur, die nicht nur abendländisch ist, nämlich auf die Kultur der Menschenrechte", sagte Huber mit Blick auf die Vereinnahmung christlicher Begrifflichkeiten durch Rechtspopulisten.

Der 1906 geborene Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer war am 9. April 1945 von den Nazis im Konzentrationslager Flossenbürg in Bayern ermordet worden. Die Evangelische Akademie zu Berlin erinnert mit einem Symposium an Bonhoeffer.

5. Februar 2016