ESF-Bundesprogramm gestartet
Themen: Bildung, Beschäftigung, Soziales Engagement, Umwelt
Mit der Genehmigung des ESD-Bundesprogramms durch die Europäische Kommission am 21.10.2014 wurden nun offiziell auch die zukünftigen Förderschwerpunkte bekannt, die in den Jahren 2014-2020 deutschlandweit mit dem ESF unterstützt werden sollen. Insgesamt wird es in Zukunft 26 einzelne ESF-Förderprogramme auf Bundesebene geben, die von fünf Ministerien verwaltet werden. Für kirchliche und diakonische Einrichtungen dürften dabei die folgenden Programme relevant sein:
Unter der Verwaltung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS):
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Berufseinstiegsbegleitung: In diesem Programm soll die Eingliederung junger Menschen in den Arbeitsmarkt unterstützt werden. Im Fokus steht dabei das Erreichen eines Schulabschlusses, eine verbesserte Berufsorientierung und die Aufnahme eines Beschäftigungsverhältnisses für die betreuten Personen.
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IQ – Qualifizierungsprogramm für Migrantinnen und Migranten: Unterstützt werden hier Qualifizierungsmaßnahmen, die die volle Anerkennung von ausländischen Berufsqualifikationen ermöglichen.
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Berufsbezogene Sprachförderung für Menschen mit Migrationshintergrund: Das erfolgreiche Programm zur berufsbezogenen Sprachförderung wird fortgesetzt. Es ist eine Förderung von Trägern möglich, die Deutschkurse für Migranten anbieten wollen.
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Betriebliche Perspektive für Langzeitarbeitslose: Zu den Maßnahmen dieses Programms gehört unter anderem ein zeitlich begrenzter Lohnkostenzuschuss an Arbeitgeber, die Langzeitarbeitslose einstellen.
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unternehmensWert: Mensch: Das Programm hat die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und ihrer Beschäftigten bei der Erstellung einer mitarbeiterorientierten und zukunftsgerechten Personalpolitik zum Ziel.
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Partnerrichtlinie „Wohlfahrtsverbände“: Das erfolgreiche Programm „Rückenwind“, das sich speziell an Beschäftigte in der Sozialwirtschaft wendet und das von den Wohlfahrtsverbänden selbst verwaltet wird, wird weiter fortgesetzt.
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Integrationsrichtlinie: Ziel ist es, Personen schrittweise an den Arbeitsmarkt heranzuführen, die anderenfalls auf erhebliche Probleme beim Zugang zu Arbeit oder Ausbildung haben. Zu den Zielgruppen gehören betroffene Jugendliche und junge Erwachsene unter 35 Jahren sowie Asylbewerberinnen und Asylbewerber und Flüchtlinge.
Unter der Verwaltung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ):
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Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas: Im neuen Programm sollen bezahlte Ausbildungsmöglichkeiten zum/zur Staatlich geprüften Erzieher/Erzieherin für Quereinsteiger gefördert werden. Ziel ist die Erhöhung der Zahl der männlichen Erzieher in Kitas sowie bessere Quereinstiegschancen in den Erzieherberuf für Männer und Frauen.
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Perspektive Wiedereinstieg: In diesem Programm soll der Wiedereinstieg ins Berufsleben nach einer familienbedingten Unterbrechung der Erwerbstätigkeit unterstützt werden.
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Ressourcen stärken – Zukunft sichern: Erwerbsperspektiven für Mütter mit Migrationshintergrund: Im Rahmen dieses Programms soll für Mütter mit Migrationshintergrund der Zugang zu bestehenden Angeboten der Arbeitsvermittlung erleichtert und stärker auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden, insbesondere in Bezug auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
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Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestalten – familienfreundliche Arbeitswelt und Zeitsouveränität: Es soll ein bundesweites Unternehmensnetzwerk ausgebaut werden, das Unternehmen verschiedene Angebote zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie an die Hand geben soll. Ferner soll ein bundesweites Netzwerk „Lokaler Bündnisse für Familie“ eingerichtet werden.
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Elternchance II: Mithilfe von dreiwöchigen, modularen Weiterbildungsangeboten sollen Fachkräfte aus dem Bereich der Familienbildung zum Elternbegleiter bzw. zur Elternbegleiterin ausgebildet werden. Das Programm wird in einem Trägerkonsortium verwaltet, von evangelischer Seite sind die Deutsche Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (DEAE) e.V. und die evangelische Arbeitsgemeinschaft Familie beteiligt.
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JUGEND STÄRKEN im Quartier (JUSTiQ): Ziel ist es, junge Menschen in besonders benachteiligten Situationen zu stärken und zu stabilisieren und Anschlussperspektiven, insbesondere in Bezug auf Ausbildungs- oder Arbeitsplätze, aufzuzeigen. Die Förderung richtet sich an besonders benachteiligte Gebiete, insbesondere an die Fördergebiete des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“.
Unter der Verwaltung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWT):
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Unternehmensberatung: Im Rahmen dieser Maßnahme werden Beratungen für KMU und Freiberufler in verschiedenen Fragen des wirtschaftlichen Managements gefördert.
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Passgenaue Besetzung: Beratungs- und Vermittlungsleistungen von Wirtschaftskammern zur passgenauen Vermittlung und Integration von europäischen Auszubildenden und von internationalen Fachkräften können über diese Fördermaßnahme unterstützt werden.
Unter der Verwaltung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF):
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Bildung integriert: Im Rahmen dieses Programms soll eine verbesserte Integration von lokalen Bildungsakteuren und -systemen erreicht werden. Antragsberechtigt sind die Kommunen in Kooperation mit lokalen Bildungsträgern.
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Bildungsprämie: Das erfolgreiche Konzept der Bildungsprämie wird weiter fortgeführt. Im Rahmen dieses Programms wird Geringverdienern ein Zuschuss von 50% (maximal 500 Euro) zu Weiterbildungsangeboten gezahlt.
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Jobstarter plus: Im Fokus der Förderung in diesem Programm liegen innovative Konzepte und Dienstleistungen im Bereich der Ausbildung, durch die KMU Fachkräfte gewinnen und sich neue Zielgruppen erschließen können.
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Digitale Medien in der beruflichen Bildung: In diesem Programm werden Projekte gefördert, die den Einsatz und die Entwicklung digitaler Medien in der beruflichen Aus- und Weiterbildung zum Ziel haben.
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Zukunft der Arbeit: Dieses Programm stellt das Nachfolgeprogramm zum bisherigen Programm „Arbeiten – Lernen – Kompetenzen entwickeln“ dar und zielt auf die Herausforderungen ab, denen sich der Arbeitsmarkt vor dem Hintergrund des Strukturwandels, der Technisierung der Gesellschaft und der Globalisierung gegenübersieht.
Unter der Verwaltung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMU):
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Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (BIWAQ): Das Programm richtet sich vornehmlich an Langzeitarbeitslose, Existenzgründerinnen und Existenzgründer sowie die lokale Wirtschaft in benachteiligten Städtequartieren. Es hat die Quartiersentwicklung, insbesondere verbesserte Perspektiven der Bewohner auf Arbeit und Ausbildung, zum Ziel.
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Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung befördern: Dieses neu aufgelegte Programm richtet sich an junge Menschen unter 25 Jahren und hat die Stärkung von „grünen Schlüsselkompetenzen“ zum Ziel.
Nähere Informationen zu den einzelnen Bundesprogrammen im Bereich des ESF finden Sie unter: