Zehntausende wandern „auf Luthers Spuren“

Deutscher Wandertag im Zeichen des Reformationsjubiläums

Zwei Wanderschuhe mit roten Schnürsenkeln ragen ins Bild

Eisenach (epd). Der 117. Deutsche Wandertag steht ganz im Zeichen des 500. Reformationsjubiläums. Unter dem Motto „Wandern auf Luthers Spuren“ werden bis zum 31. Juli in Eisenach und der Wartburgregion mehr als 30.000 Gäste aus ganz Deutschland erwartet. Auf dem fünftägigen Programm stehen fast 300 geführte Touren, davon 95 mit Lutherbezug. 270 Wanderführer engagierten sich und würden die Touren begleiten. Auf den Wanderrouten kann die Region zwischen dem Nationalpark Hainich, dem Biosphärenreservat Rhön, dem Rennsteig im Thüringer Wald und dem Werratal erkundet werden.

Luther ging in Eisenach drei Jahre lang zur Schule

Kirche und Staat, Kommunen und Gemeinden feiern noch bis Oktober 500 Jahre Reformation. 1517 hatte Martin Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Luther besuchte drei Jahre lang in Eisenach die Lateinschule. Auf dem Rückweg vom Reichstag in Worms wurde er im Mai 1521 zum Schein auf die Wartburg entführt. Im Dezember begann er dort mit der Übersetzung des Neuen Testaments aus dem Griechischen ins Deutsche.

Weltweit größtes Wanderfest

Beim Wandertag findet am 30. Juli am Elisabethplan am Fuße der Wartburg ein ökumenischer Open-Air-Gottesdienst statt und Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) spricht bei einer Feierstunde. Der Präsident des Deutschen Wanderverbands (DWV), Hans-Ulrich Rauchfuß, mahnte mehr Unterstützung durch die Politik an. Andernfalls seien ehrenamtliche Tätigkeiten wie die Planung und Markierung von Wanderwegen als Fundament für den boomenden Wandertourismus nicht mehr zu leisten.

Eisenach ist nach 1888 und 1936 zum dritten Mal Gastgeber des Deutschen Wandertages, der als weltweit größtes Wanderfest gilt. Nächstes Jahr findet er im Teutoburger Wald statt.