Bericht aus der AKES-Mitgliederversammlung

Eine kurze Zusammenfassung der Videokonferenz vom 24. September 2020

Am 24. September tagte die 6. Mitgliederversammlung des Arbeitskreises Evangelische Schule in Deutschland (AKES) zum ersten Mal im digitalen Format. Zwar sollte zu diesem Zeitpunkt der 8. Bundeskongress Evangelische Schule in Dresden stattfinden, der jedoch im Frühjahr aufgrund der Pandemie auf nächstes Jahr verschoben worden war. Die 6. Mitgliederversammlung war ursprünglich für den Vortag des Bundeskongresses vorgesehen.

Durch die Absage des Bundeskongresses und dem späteren Finden eines Ersatztermins für die AKES-Mitgliederversammlung, hatten sich bereits die Terminkalender vieler Mitglieder mit anderen Veranstaltungen gefüllt. Ein Präsenztermin wäre aufgrund des Abstandsgebotes schwierig durchführbar gewesen. Nichtdestotrotz sollte die Mitgliederversammlung dieses Jahr stattfinden. Dafür wurden alle Optionen gründlich geprüft und abgewogen.

Der Geschäftsführende Ausschuss des AKES (GA) kam dazu mehrmals in Videokonferenzen zusammen, um die Mitgliederversammlung im digitalen Format zu planen. Selbst eine rein digitale Veranstaltung erfordert viel Vorbereitungszeit. Jeder Tagesordnungspunkt wurde einem Moderator des GA zugeordnet.

Während der dreistündigen Videokonferenz hatten die Mitglieder die Möglichkeit sich in so genannten Breakout-Rooms zur Lage in den Schulen in der Corona-Krise auszutauschen. Gefragt hatten die Moderatoren, was trotz der Krise oder gerade auch in der Krise gut gelungen sei. Außerdem sollten die Mitglieder benennen was noch ungelöst sei und wo Entwicklungspotenzial besteht.

Die beiden Gruppen trugen innerhalb von nur 20 Minuten mehrere Punkte zusammen. Im Ergebnis gab es viele positive Erfahrungen, wie ein insgesamt niedriger Krankheitsstand im Kollegium, eine gute Kommunikation trotz der Distanz und das Einspringen von Gemeindepädagogen an evangelischen ebenso auch an staatlichen Schulen verstärkte die gelebte Gemeinschaft. Das Einlassen auf Innovationen wurde als positiv gewertet als auch die Übernahme von Stornokosten für Klassenfahrten durch die jeweiligen Bundesländer

Was verbesserungswürdig wäre, ist das Unterrichten von Kindern und Jugendlichen mit Sonderförderungsbedarf. Digitaler Fernunterricht gestaltet sich da ohne persönliche Betreuung als besonders schwierig. Viele Schulen haben mithilfe des Digitalpaktes auf Office 365 umgestellt und sind damit gut gefahren. Datenschutz ist weiterhin ein heikles Thema. Technisch war die Entwicklung von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Die teilweise nicht gegebene bzw. mangelhafte Internetanbindung an ländliche Gebiete, führte zu einer Benachteiligung von Schüler*innen aus dem ländlichem Raum. Die regelmäßige Wartung der vielen neu angeschafften Endgeräte birgt auch einen hohen Kostenfaktor mit sich.

Im Endeffekt gibt es eine Menge an Fortbildungsbedarf. Nicht alle Lehrkräfte kamen mit der Umstellung auf digitalen Unterricht gleichermaßen gut zurecht, was jedoch nicht am Alter der Lehrkräfte, sondern an den persönlichen Skills jedes Einzelnen lag. Es musste viel für den Fernunterricht investiert werden. Die daraus gewonnen Erfahrungen sollten auch möglichst für die weitere Entwicklung des Lernens genutzt werden.

Neben dem Bericht aus dem GA, wo die Mitglieder u. a. auf die neue Homepage des AKES, auf neuste Publikationen und Termine aufmerksam machten, gab es kurze Berichte aus der Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen (AGFS), der Konferenz der Träger Katholischer Schulen in freier Trägerschaft in Deutschland (KKS) und zum Bundeskongress 2021.

Frau Dr. Losansky der Wissenschaftlichen Arbeitsstelle Evangelische Schule (WAES) stellte die im Juni erschienene Statistik Evangelische Schulen anhand ausgewählter Daten vor. Die Mitglieder bedankten sich bei Frau Dr. Losansky für die monatelange Arbeit, die in dieses Projekt geflossen ist. Die WAES endet dieses Jahr. Die EKD richtet deshalb eine Stelle für evangelische Schulen ein, die mit einem/r wissenschaftlichen Mitarbeiter/in besetzt wird.

Die Statistik Evangelische Schule wird von einem Beirat begleitet, es galt zwei Nachfolger für die beiden in Ruhestand gegangenen Beiräte zu wählen. Ein herzlicher Dank für die bisherige jahrelange Begleitung im Beirat geht an Herrn Otmar Scholl der Evangelischen Kirche im Rheinland und Herrn Wolfram von Moritz der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Für die Nachfolge wurden Frau Andrea Schumann des Evangelischen Fachverbandes für Berufskollegs Rheinland-Westfalen-Lippe (EFBK) und Herr Gerd Bürkle des Evangelischen Schulwerks Baden und Württemberg jeweils einstimmig gewählt.

Zum Schluss der Sitzung folgten kurze Berichte zu der Arbeit der bundesweiten Gremien, wie der Barbara-Schadeberg-Stiftung, der Schulstiftung der EKD, der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Schulbünde e. V. (AGES) und aus der Bildungsarbeit der EKD. Das neue digitale Schulpaket eröffnet allen evangelischen Schulen weitere digitale Möglichkeiten.

Insgesamt ist die Veranstaltung trotz des neuen digitalen Formats gut angekommen. Alle Mitglieder haben bereits durch die Corona-Krise genügend Erfahrung in Videokonferenzen sammeln können.

Im nächsten Jahr kommt die 7. AKES-Mitgliederversammlung am 29. September 2021 erneut in digitaler Form zustande.