Begrüßung von OKR´in Katrin Hatzinger anlässlich des Empfangs im Rahmen der Ratsreise am 25. Mai 2023 im Haus der EKD in Brüssel
Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete,
sehr geehrte Frau Ratsvorsitzende, liebe Frau Kurschus,
liebe stellv. Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs,
liebe Präses Anna-Nicole Heinrich,
liebe Mitglieder des Rates der EKD,
lieber Stephan Iro,
liebe Kollegen aus dem Kirchenamt,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Gäste,
ich darf Sie herzlich zu unserem Empfang anlässlich des Besuchs des Rates der EKD in Brüssel begrüßen. Schön, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind.
In den kommenden Tagen steht das Pfingstfest vor der Tür. Am Pfingstsonntag feiern Christen die Aussendung des Heiligen Geistes und den „Geburtstag der Kirche“. Der Heilige Geist steht für die göttliche Kraft der Veränderung.
Im säkularen Umfeld der EU-Institutionen ist die Rede vom Heiligen Geist eher ungewöhnlich. Doch zuletzt hat ausgerechnet unser konfessionsloser Bundeskanzler den Heiligen Geist anlässlich seiner Rede zum Europatag im Europäischen Parlament bemüht. Es ging um die Reform der europäischen Asyl- und Migrationspolitik. Zitat Olaf Scholz: „Natürlich muss am Ende eine Lösung stehen, die dem Anspruch europäischer Solidarität gerecht wird. Aber wir dürfen doch nicht abwarten, bis diese Solidarität quasi wie der Heilige Geist über uns kommt.“
Warum eigentlich nicht, möchte man ihm entgegnen. Warum eigentlich nicht einmal dem Reflex nach einfachen Antworten widerstehen? Dem nationalen Kalkül nicht nachgeben? Warum eigentlich nicht einfach einmal abwarten, innehalten, aufeinander hören, das Gemeinsame suchen?
Gelegentlich wäre so ein göttlicher Funke der Politik, aber auch Kirche und Gesellschaft zu wünschen, ein Funke, der Sprachlosigkeit und Polarisierung überwindet, festgefahrene Debatten aufbricht und im gegenseitigen Verständnis und Gottvertrauen den Weg für tragfähige Kompromisse ebnet.
Ich freue mich, dass uns die Ratsvorsitzende nun an ihren Reflexionen zum Pfingstfest teilhaben lassen wird. Den Geist der Wahrheit kann sicher auch die EU-Politik in diesen Tagen gut gebrauchen.
In diesem Sinne: liebe Frau Kurschus, Sie haben das Wort.