EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm fordert Großzügigkeit beim Familiennachzug

Voraussetzung für gute Integration

Heinrich Bedford-Strohm
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm.

Düsseldorf (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat seine Forderung nach einer großzügigen Regelung beim Familiennachzug bekräftigt. „Für uns ist der Familiennachzug wichtig für eine gute Integration in Deutschland“, sagte Bedford-Strohm der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“. „Bei allem Verhandeln: Es geht immer um echte Menschen, und damit muss man verantwortlich umgehen“, ergänzte er mit Blick auf die sondierenden Jamaika-Parteien.

„Wenn Menschen sich in solchen Fällen persönlich an mich wenden, werden die Schicksale hinter den Zahlen für mich sehr konkret.“

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland

Der bayerische Landesbischof sagte, er werbe für den Familiennachzug, indem er konkrete Fälle anspreche: „Wenn Menschen sich in solchen Fällen persönlich an mich wenden, werden die Schicksale hinter den Zahlen für mich sehr konkret.“

Für Geflüchtete mit subsidiärem Schutz wurde der Familiennachzug für zwei Jahre bis März 2018 ausgesetzt. Subsidiären Schutz erhalten Flüchtlinge, denen etwa durch Krieg oder Folter Gefahr für Leib und Leben droht. Dies betrifft derzeit vorwiegend syrische Kriegsflüchtlinge.

Der Familiennachzug ist einer der Streitpunkte bei den Sondierungsgesprächen zwischen der Union, der FDP und den Grünen. Die Union will ihn für subsidiär Geschützte auch über den März kommenden Jahres hinaus nicht zulassen, während die Grünen darauf bestehen, dass die syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge ihre Familien nachholen dürfen.

Am 12. November wird in Bonn die viertägige EKD-Synodentagung eröffnet. Im Mittelpunkt der Beratungen stehen eine Bilanz der Feiern zum 500. Reformationsjubiläum und der Blick auf Zukunftsperspektiven für die evangelische Kirche in einer säkularen Gesellschaft.