EKD-Sportbeauftragter: Hautfarbe von Spielern sollte kein Thema sein

Düsseldorf (epd). Der Sportbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Thorsten Latzel, nennt die Diskussion über Herkunft oder Hautfarbe von Nationalspielern „erschreckend“. „In der Nationalmannschaft darf es allein um fußballerische Fähigkeiten gehen, um nichts sonst“, sagte der rheinische Präses am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Und es sollte ein Markenzeichen für unser Land sein, dass das kein Thema ist.“

Sportlerinnen und Sportler mit migrantischem Hintergrund berichteten immer wieder, dass ihre Herkunft auf dem Platz zum Thema gemacht werde, sagte Latzel: „Das zerstört die integrative Idee des Sports, das hat in unserer Gesellschaft nichts zu suchen, und das widerspricht zutiefst dem christlichen Glauben.“

In einer am vergangenen Wochenende veröffentlichten WDR-Umfrage hatten 21 Prozent der Befragten angegeben, dass sie es besser fänden, wenn wieder mehr Spieler mit weißer Hautfarbe in der deutschen Nationalmannschaft spielen würden. Die Mehrheit der Befragten (65 Prozent) stimmte dieser Aussage laut WDR eher nicht oder überhaupt nicht zu. Die Umfrage wurde im Auftrag der WDR-Sendung „Sport Inside“ für eine TV-Dokumentation zur Fußball-Europameisterschaft vorgenommen. Sowohl das Ergebnis der Umfrage als auch die Umfrage selbst hatten am Wochenende für Kritik gesorgt.