Evangelische Kirche verleiht Robert Geisendörfer Preis

Vier Fernseh- und zwei Radioproduktionen werden am 10. Oktober in München mit dem Robert Geisendörfer Preis ausgezeichnet

Gabriela Sperl
Die Filmproduzentin Gabriela Sperl erhält den Sonderpreis der Jury des Robert Geisendörfer Preises 2017.

München (epd). Vier Fernseh- und zwei Radioproduktionen werden am 10. Oktober in München mit dem Robert Geisendörfer Preis ausgezeichnet. Zu den Gewinnern gehören unter anderem der 3sat-Film „La buena vida. Das gute Leben“ und das MDR-Hörspiel „Die meisten Afrikaner können nicht schwimmen“. Mit einem Sonderpreis würdigt die Jury die Produzentin Gabriela Sperl für die ARD-Trilogie „Mitten in Deutschland: NSU“ über die Mordserie der rechtsextremen Terrorgruppe. Der Medienpreis der evangelischen Kirche wird zum 34. Mal vergeben.

„Die meisten Afrikaner können nicht schwimmen“, ein Hörspiel über ein Paar, das in Seenot geratene Flüchtlinge aufnimmt und in den Geretteten plötzlich Verbrecher zu erkennen glaubt, sorge „in jeder Sekunde für Spannung“, urteilte die Jury. Den Dokumentarfilm „La buena vida“ würdigte sie als ein „überwältigendes Zeugnis und ein bedrückendes Exempel“, das „poetisch wie ein filmischer Essay und spannend wie ein Wirtschaftsthriller“ die Konsequenzen der Kohleförderung in Kolumbien zeige.

Sendungen, die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken

Weitere Preise gehen an die Arte-Dokumentation „Endstation Bataclan. Vom Busfahrer zum Attentäter“ und das BR-Hörfunk-Feature „Schöner neuer Wahn. Eine Verschwörungstheorie Marke Eigenbau“. Mit Kinderfernsehpreisen werden die BR-Sendung „Der Leben- und Sterben-Check“ aus der Reportagereihe „Checker Tobi“ und die HR-Dokumentation „Schau in meine Welt! Jons Welt“ ausgezeichnet.

Die Auszeichnung wird seit 1983 jährlich im Gedenken an den christlichen Publizisten Robert Geisendörfer (1910-1976) verliehen. Mit dem Medienpreis zeichnet die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Hörfunk- und Fernsehsendungen aus allen Programmsparten aus, die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken und zur gegenseitigen Achtung der Geschlechter beitragen. Die Preise sind mit insgesamt 30.000 Euro dotiert, der Sonderpreis ist undotiert.