Baustart für den Garnisonkirchenturm

Gottesdienst mit Bischof Huber und Präses Schwaetzer

Plakate für den Wiederaufbau der Garnisonkirche
Plakate werben für den Wiederaufbau der Kirche.

Potsdam (epd). Mit einem Open-Air-Gottesdienst auf dem Baufeld startet am 29. Oktober offiziell der Wiederaufbau des Turms der Potsdamer Garnisonkirche. Der Gottesdienst steht unter dem Motto „Eine Kultur des Friedens bauen“, wie die Garnisonkirchenstiftung mitteilte. Damit solle auch der Segen für ein gutes Gelingen des Bauprojektes erbeten werden. Gestaltet wird die kirchliche Feier unter anderem vom Berliner Altbischof Wolfgang Huber, der Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Irmgard Schwaetzer, und Pfarrerin Cornelia Radeke-Engst.

Der rund 40 Millionen Euro teure Turmbau der 1945 zerstörten und 1968 in der DDR abgerissenen Barockkirche soll zunächst mit der Errichtung einer rund 26 Millionen Euro teuren Grundvariante ohne Schmuckelemente und Turmaufsatz beginnen. Dafür stellt die evangelische Kirche fünf Millionen Euro Kredite zur Verfügung, weitere zwölf Millionen Euro will der Bund bereitstellen. Die restlichen Mittel kommen aus Spenden.

Kritiker sehen die Kirche vor allem als Symbol des preußischen Militarismus und des NS-Regimes und lehnen den Wiederaufbau deshalb ab. Befürworter argumentieren insbesondere mit der Bedeutung des Barockbaus für das Potsdamer Stadtbild und einer Wiedergutmachung für den Abriss in der DDR.

In der 1735 fertiggestellten Garnisonkirche wurden 1817 die preußische Kirchenunion von Lutheranern und Reformierten und die Einführung des gemeinsamen Abendmahls gefeiert. 1933 nutzten die Nazis die Kirche am „Tag von Potsdam“ zur Inszenierung der Eröffnung des neu gewählten Reichstags. Dabei hielt Hitler in der Kirche eine Rede.