Johannes-Wilhelm Rörig für weitere fünf Jahre im Amt

Bischöfin Kirsten Fehrs, Sprecherin des Beauftragtenrates der EKD zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, gratulierte zur erneuten Berufung

Johannes-Wilhelm Rörig wurde vom Bundeskabinett am 27. März das Amt des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs für weitere fünf Jahre übertragen.

Bischöfin Kirsten Fehrs als Sprecherin des Beauftragtenrates der EKD zum Schutz vor sexualisierter Gewalt gratulierte zur erneuten Berufung: „Johannes-Wilhelm Rörig hat sich mit seiner Kompetenz und Persönlichkeit in den vergangenen Jahren nachdrücklich für den Schutz von Kindern vor sexualisierter Gewalt und die Aufarbeitung der grausamen Verbrechen, die auch aus den Kirchen heraus geschehen sind, eingesetzt. Dass Johannes-Wilhelm Rörig seine für unsere Gesellschaft unverzichtbare Aufgabe auch in den kommenden fünf Jahren weiter wahrnehmen kann, begrüße ich ausdrücklich und gratuliere ihm zum seiner erneuten Berufung. Als evangelische Kirche werden wir alles in unseren Möglichkeiten Stehende tun, um ihn bei diesem gemeinsamen Anliegen zu unterstützen.“

Auch die katholische Kirche hat dem Experten die Zusammenarbeit zugesagt. „Gerne sichere ich Ihnen für die kommenden fünf Jahre meine Kooperationsbereitschaft zu und will Ihnen für die katholische Kirche ein verlässlicher Ansprechpartner sein gegen Vertuschung von sexueller Gewalt, für die Aufarbeitung von geschehenem Unrecht und für eine wirksame Prävention“, schrieb der Missbrauchsbeauftragte der katholischen Deutschen Bischofskonferenz in einem 28. März veröffentlichten Gratulationsschreiben.

Ackermann bezeichnete Rörig als „engagierten Anwalt des Schutzes von Kindern und Jugendlichen gegen sexuelle Gewalt“. 2011, ein Jahr nach dem Bekanntwerden der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche, trat Rörig die Stelle des Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs an.

Rörig und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) forderten nach der Wiederberufung des Beauftragten weitere Schritte bei der Aufarbeitung von Missbrauch in den Kirchen. Bis zum zehnten Jahrestag des Missbrauchsskandals hoffe er auf verbindliche, einheitliche Standards bei der Aufarbeitung, sagte Rörig am Mittwoch. Mit beiden Kirchen laufen dazu Gespräche. Die evangelische Kirche plant für den Herbst Eckpunkte einer Vereinbarung mit Rörig.

epd/EKD