Was Freiheit bedeutet – in Höxter und Nairobi

Internationales Kulturprojekt für Jugendliche aus Kenia und Deutschland zum Reformationsjubiläum

Jugendliche aus Kenia und Deutschland springen in die Luft
Sprachbarrieren wurden zur Nebensache: Die Jugendlichen hatten viel Spaß miteinander.

Was bedeutet Freiheit – für Dich und für die Gemeinschaft? Diesen Fragen stellten sich Schülerinnen und Schüler der Deutschen Schule Nairobi und der Starkid School gemeinsam mit einer Gruppe junger Erwachsener vom Berufskolleg Kreis Höxter in Brakel aus Deutschland. Anlass der Reise war das religions-philosophische Kulturprojekt zum Thema „Freiheit“, das im Zuge der Reformationsfeierlichkeiten der Evangelischen Kirche in Deutschland direkt an Luthers Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ anknüpft.

Gemeinsam „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen singen

Gemeinsam erarbeiteten die 70 Schülerinnen und Schüler ihre ganz individuelle Auffassung von Freiheit. „Freiheit, das ist für uns Selbstbestimmung“, erklärte ein Schüler. In wenigen Tagen hatten die Teilnehmer ihre Ideen musikalisch, szenisch, sowie literarisch umgesetzt und in einer festlichen Aufführung einem großen Publikum präsentiert. Was am Anfang noch schwierig schien, war nach dem ersten Tag kein Problem mehr. Das Eis zwischen allen Nationalitäten und Hautfarben war gebrochen: Die Sprachbarrieren wurden zur Nebensache. So lagen sich alle Schülerinnen und Schüler nach ihrer Aufführung in den Armen und sangen gemeinsam Lieder wie „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen oder „Es ist Deine Entscheidung“ aus dem Bibelmusical „Esther – die Königin“ von Markus Heusser und Daniel Klaebe. Das Publikum war gerührt von den starken Statements der Projektteilnehmer. „So etwas Schönes hatten wir hier die letzten acht Jahre nicht“, verriet eine Zuschauerin begeistert.

Gebäude der Starkid School & Rescue Center Nairobi
Die Starkid School ist die kenianische Partnerschule der Deutschen Schule Nairobi.

Die 15 Gäste aus Deutschland hatten neben der Werkstattarbeit in der Deutschen Schule Nairobi noch ein paar landeskundlich Ausflüge auf dem Programm stehen: Bei den Bomas, einer Kulturdarbietung, ließen sie sich von einzigartigen Klängen und Tänzen verzaubern. Außerdem nahm die Gruppe an einer Führung durch den großen Bürokomplex der Vereinten Nationen (UNO) teil und durfte dort hinter die Kulissen schauen. Beim Gang über das Gelände enteckten die Teilnehmenden auch den „Erinnerungsstein“ ihres Landsmannes, des ehemaligen Generaldirektors des Büros der Vereinten Nationen in Nairobi, Klaus Töpfer.

Eifrig werden Kontaktdaten ausgetauscht

Besonders aufregend war der Besuch in der StarKid School, wo die Schüler und Studenten aus Ostwestfalen-Lippe ihre neuen Bekanntschaften aus dem Projekt wiedertrafen. Gemeinsam besichtigten sie die Schule und wurden anschließend bei Tee und Keksen gastfreundlich bewirtet. Die Gäste aus Deutschland konnten viele wichtige Erfahrungen und Eindrücke sammeln. Bevor sich die Gruppen wieder trennten, wurden eifrig Kontaktdaten ausgetauscht.

Sicherlich ein Höhepunkt in Kenia war der Safari-Tag im Hell’s Gate. Dort war Abenteuer pur angesagt, als die Gruppe gemeinsam durch die Schluchten des Canyons kletterte. Diese atemberaubende Kulisse wird so schnell wohl keiner vergessen. Im Anschluss gab es eine Bootstour über den Lake Naivasha, bei der die Gruppe Pelikane und badende Nilpferden aus geringer Distanz beobachten konnte. Für die Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache war das Mitwirken der Gruppe in zwei Gottesdiensten eine Bereicherung. Die Gruppe erfüllte die Gemeinderäume mit ihrer Musik und ihrem Gesang.

Victoria Antoni