Magdeburg ruft zur „Meile der Demokratie“ auf

Evangelische Kirche beteiligt sich

Stadtansicht von Magdeburg mit dem Dom im Hintergrund
Stadtansicht von Magdeburg mit dem Dom im Hintergrund.

Magdeburg (epd). Mit der 10. Auflage der „Meile der Demokratie“ will Magdeburg am Samstag, 20. Januar, erneut ein Zeichen für Toleranz und Demokratie setzen. Trotz mehrerer Absagen von Vereinen und Initiativen haben sich in diesem Jahr mehr als 100 Akteure angemeldet, wie die Organisatoren in Magdeburg mitteilten. Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) rief dazu auf, am Samstag zu beweisen, „dass die Landeshauptstadt für Toleranz und ein friedliches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Weltanschauungen eintritt“. Im Vorfeld hatte es Streit um die Teilnahme der AfD gegeben. Im vergangenen Jahr wurden 8.000 Besucher auf der „Meile der Demokratie“ gezählt.

Die Absagen mehrerer Vereine, darunter des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, des Vereins Miteinander und des Flüchtlingsrats, hält Trümper nach eigenen Worten für falsch. Er verwies auf den Aufruf, der von allen Teilnehmern der „Meile der Demokratie“ unterzeichnet worden sei. Hintergrund der Absagen ist die Teilnahme der AfD, die mit zwei Ständen auf der Veranstaltung präsent sein wird. Trümper verwies darauf, dass es rechtlich nicht möglich sei, Teilnehmer von der Veranstaltung auszuschließen. Künftig werde man aber über das Veranstaltungsformat reden müssen.

Evangelische Kirche beteiligt

Cornelia Habisch von der Landeszentrale für politische Bildung hob ein „immenses Engagement der Schulen“ hervor. Bereits im Vorfeld hätten sich 22 Schulen an einer Stolpersteinputzaktion beteiligt. Die Absagen einiger Vereine bezeichnete Trümper in diesem Zusammenhang auch als „Affront gegenüber den engagierten Schülern“. Die evangelische Kirche wird in diesem Jahr wieder auf der „Meile der Demokratie“ präsent sein, die katholische Kirche nicht.

Die „Meile der Demokratie“ findet seit 2009 statt. Sie richtete sich in der Vergangenheit vor allem gegen Versuche, die Opfer der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg für rechtsextremistische Zwecke zu missbrauchen. Bereits zwei Jahre in Folge gab es keine rechtsextremen Aufmärsche rund um den Jahrestag der Zerstörung von Magdeburg, an den am 16. Januar mit Gedenkveranstaltungen in der Stadt erinnert wurde. Der schwerste alliierte Luftangriff auf Magdeburg fand am 16. Januar 1945 statt. Dabei wurde die Innenstadt zu 90 Prozent zerstört, mehrere tausend Menschen kamen um.