Mahnmal erinnert an ertrunkene Flüchtlinge

Auf Initiative einer Bremer Kirchengemeinde entsteht das erste Denkmal für Mittelmeer-Flüchtlinge in Deutschland

Bremen (epd). In Bremen ist erstmals in Deutschland ein Mahnmal enthüllt worden, das an die Flüchtlinge erinnert, die auf ihrem Weg nach Europa über das Mittelmeer ertrunken oder an anderer Stelle ums Leben gekommen sind. Auf Initiative der  Kirchengemeinde Arsten-Habenhausen entstand auf dem Friedhof der Gemeinde eine Bronzeskulptur des Bremer Künstlers Klaus Effern.

Hoffentlich entstünden auch noch an anderen Orten derartige Mahnmale, sagte in einem Gottesdienst der evangelische Theologe und Pro-Asyl-Gründer Jürgen Micksch. „Ähnlich wie die vielen Denkmale, die für die sinnlos Getöteten in den Weltkriegen errichtet wurden.“ Gemeindepastor Christian Schulken sagte, das Mahnmal sei ein Ort der Trauer und des Mitgefühls. Es könne die Opfer im öffentlichen Bewusstsein halten und die Verantwortung der Aufnahmeländer hinterfragen.

Die spendenfinanzierte Skulptur symbolisiert Meer und Wüstensand. Sie trägt die biblische Inschrift „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen“. Die Gedenkstätte entstand neben einem Mahnmal, das an die Opfer der beiden Weltkriege erinnert. „So soll zugleich das traditionelle Totengedenken in eine neue zeitgemäße Dimension hinein geöffnet werden“, ergänzte Schulken.