Methodistischer Altbischof Rüdiger Minor gestorben

Minor war Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche in Ostdeutschland

Frankfurt a.M. (epd). Der frühere Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche in Ostdeutschland, Rüdiger Minor, ist tot. Minor starb in der Nacht zum 3. September im Alter von 78 Jahren, wie die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland am 4. September in Frankfurt am Main mitteilte. Der in Leipzig geborene Theologe war von 1986 bis 1992 Bischof der methodistischen Kirche in der DDR und in Ostdeutschland.

Von 1993 bis zu seinem Ruhestand 2005 bekleidete Minor das Amt des Bischofs des Eurasischen Sprengels der Nordosteuropäischen Zentralkonferenz mit Sitz in Moskau. Im Zentrum der Arbeit auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion stand neben anfänglicher humanitärer Hilfe vor allem der Neuaufbau von Kirchengemeinden. Seinen Ruhestand verbrachte Minor in Dresden.

Nach Promotion und Habilitation hatte Minor 1969 zunächst ehrenamtlich ein Lehramt für Kirchengeschichte am Theologischen Seminar in Bad Klosterlausnitz übernommen. Zwischen 1984 und 1986 stand er zudem dem Seminar als Direktor vor.

Der Methodismus entstand im 18. Jahrhundert in England als Erweckungsbewegung. Er betont verbindlichen Glauben und soziales Engagement, oft "soziales Evangelium" genannt. In Deutschland sind die Methodisten als Evangelisch-methodistische Kirche bekannt, die zurzeit bundesweit rund 52.000 Mitglieder zählen. Weltweit sind es mehr als 80 Millionen Menschen, die zu Kirchen methodistischer Tradition sowie mit ihnen verbundenen unierten und vereinigten Kirchen gehören.