Nachrichtenplattform „Amal, Hamburg!“ für Flüchtlinge gestartet

Schwesterprojekt zu „Amal, Berlin!“ bietet Online-Nachrichten von Geflüchteten für Geflüchtete aus der Hansestadt

Das Redaktionsteam von Amal, Hamburg!: Omid Rezaee aus Iran, Nilab Langar aus Afghanistan und Ahmad Alrifaee aus Syrien

Das Redaktionsteam von Amal, Hamburg!: Omid Rezaee aus Iran, Nilab Langar aus Afghanistan und Ahmad Alrifaee aus Syrien (v.l.).

Hamburg (epd). In Hamburg können Flüchtlinge künftig Lokalnachrichten auch auf Arabisch und Persisch lesen. In der Hafencity startete 10. April das Nachrichtenportal „Amal, Hamburg!“ mit Freischaltung der Website amalhamburg.de. Viele Geflüchtete seien nach Hamburg gekommen, weil sie nicht offen und frei ihre Meinung sagen konnten, sagte Kultursenator Carsten Brosda (SDP). Mit „Amal, Hamburg!“ bekämen sie in der Hamburger Medienlandschaft eine Stimme.

Rund 50.000 Menschen mit afghanischer, syrischer, iranischer oder irakischer Staatsbürgerschaft leben zurzeit in Hamburg. Mit „Amal, Hamburg!“ werden sie künftig in ihren Muttersprachen täglich über Ereignisse und Diskussionen in Hamburg informiert, um so besser am städtischen Leben teilnehmen zu können.

An den gesellschaftlichen Debatten in Deutschland teilhaben

Das Redaktionsteam bilden Nilab Langar aus Afghanistan, Ahmad Alrifaee aus Syrien und Omid Rezaee aus dem Iran. Alle drei waren in ihrer Heimat als Journalisten tätig und sind vor wenigen Jahren nach Deutschland geflüchtet. Sitz der Redaktion ist in den Räumen des „Hamburger Abendblatts“.

“Amal, Hamburg!“ ist eine Kooperation der Evangelischen Journalistenschule und der Körber-Stiftung. Bereits seit 2017 ist das Schwesterprojekt „Amal, Berlin!“ online und erreicht dort inzwischen über seine Website und Facebook täglich rund 35.000 geflüchtete Menschen. Professionelle deutsche Journalisten begleiten das Projekt. Die Evangelische Journalistenschule übernimmt Verwaltung, Weiterbildung und den Betrieb der Amal!-Webseiten.

Das Projekt vermittele geflüchteten Menschen wichtige Informationen über ihre neue Umgebung, sagte Bischöfin Kirsten Fehrs. „Sie bekommen ganz praktische Hinweise zum Alltag, aber können auch an den gesellschaftlichen Debatten in Deutschland teilhaben.“ Zugleich gebe Amal verfolgten Journalisten eine Chance, in ihrem Beruf zu arbeiten. So könnten auch Deutsche aus erster Hand etwas über die Erfahrungen und Hoffnungen von Flüchtlingen erfahren.